Neue Infotafeln am Ruhlsee

Neue Infotafeln am Ruhlsee

Fraport AG ermöglicht Erneuerung des See-Lehrpfades – Biologische Vielfalt erhalten und schützen – Besucher willkommen.

Langenselbold / Main-Kinzig (GNA/sh). Mitten im Main-Kinzig-Kreis finden sich Jahr für Jahr zahllose Wat- und Wasservögel zum Rasten und Überwintern ein. Sie wollen zum Langenselbolder Ruhlsee, der in der 135 Hektar großen „Kinzigaue von Langenselbold“ seit 1980 unter Naturschutz steht. Während der Kinzigsee der Freizeitnutzung und dem Wassersport zur Verfügung steht, versucht die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) gemeinsam mit der Stadt Langenselbold am Ruhlsee Erholung und Naturschutz in Einklang zu bringen. „Dass dafür auch den Besuchern und Spaziergängern Informationen an die Hand gegeben werden müssen, versteht sich von selbst,“ sagt Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA.

So entstand schon bald nach der groß angelegten Renaturierung 2009/2010 ein See-Lehrpfad, um die umfangreichen Maßnahmen zu erläutern und für einen sensiblen Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt zu werben. Nach etwa zwölf Jahren seien die Tafeln „in die Jahre gekommen“, so Hufmann, und wurden nun – mit Unterstützung der Fraport AG, die schon 2012 den kompletten Ruhlsee-Lehrpfad finanzierte – endlich erneuert. In Vorbereitung sind zwei weitere Infotafeln, die alles Wissenswerte zur Wegeführung und wichtige Hinweise für Hundefreunde bereithalten.

„Besucher willkommen!“

Besucher sind willkommen, wenn sie sich an einige wenige Regeln halten, die sowieso für jedes Naturschutzgebiet gelten und deren Einhaltung eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ziel ist eine Beruhigung und Entlastung der geschützten Bereiche. Dazu zählen vor allem die Wiesen am Nordufer, die auf keinen Fall betreten werden sollten, um Brut und Rast von Kiebitz und Co. nicht zu stören.

Biologische Vielfalt erhalten und schützen

„Der Ruhlsee ist in den Wintermonaten ein Anziehungspunkt – nicht nur für Ornithologen – sondern ganz besonders für Wasservögel“, berichtet Günter Könitzer (GNA), der als Bauleiter die Revitalisierung umsetzte. „Viele nordische Brutvögel weichen im Winter in unsere Breiten aus und sind dann hier anzutreffen. Sie lassen sich leicht beobachten, wenn sie – oft in großer Zahl – auf dem See schwimmen. Die vielen Knäk-, Krick-, Schell-, Spieß-, Tafel- und Löffelenten legen auf ihren langen Weg eine Rast ein, um Fettreserven aufzubauen. Damit das auch gelingt, sollten sie so wenig wie möglich aufgeschreckt werden, denn das kostet viel zu viel Energie.“

Seitdem je nach Wasserstand eine Sandbank aus der Flachwasserzone herausragt, sind im Frühjahr und gegen Ende des Sommers Scharen geselliger Strand- und Wasserläufer auf den zutage tretenden Flächen zu sehen. Diese „Limikolen“ genannten Vogelarten suchen hier Nahrung, die sie mit Hilfe ihrer langen Schnäbel aus dem Boden picken oder ziehen. Weißstorch, Graureiher und Kormoran bevölkern die Sandbank ebenso wie viele Wildgänse. Als besonderer Nahrungsgast wurde gelegentlich schon mal ein Fischadler gesichtet. Südlich vom Ruhlsee, an der Kinzig selbst, sind inzwischen das ganze Jahr über Biber und Eisvogel wieder heimisch und ziehen Graugänse ihre Jungen auf. So ist es nur allzu verständlich, dass der Bereich zwischen dem Südufer des Sees und der Kinzig von den Behörden als Ruhezone ausgewiesen wurde und nicht mehr zu betreten ist. Mehr dazu in einem Faltblatt, das die GNA in Kooperation mit der Stadt Langenselbold veröffentlichte und das kostenlos angefordert werden kann (gna.aue@web.de).

Unterstützung leicht gemacht

Mit ihren Projekten setzt die GNA ein Zeichen gegen das Artensterben. Damit das auch in Zukunft gelingt, benötigt die gemeinnützige Organisation Unterstützung. Die Bankverbindung lautet: Raiffeisenbank Rodenbach, IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00.
Spenden an die GNA können steuerlich geltend gemacht werden. Wie das geht? Ganz einfach: Spenden, Bescheinigung anfordern gna.aue@web.de und dem Finanzamt vorlegen. Mehr Informationen unter gna-aue.de.

Zum Bild: Günter Könitzer (GNA) freut sich über das Ergebnis (c) GNA

Share