Kreiskoalition aus SPD und CDU sieht neue Wege für die duale Ausbildung im Main-Kinzig-Kreis.
Hanau / Main-Kinzig (SPD/kl). Die Kreiskoalition aus SPD und CDU will neue Wege gehen, um die Attraktivität der dualen Ausbildung für jungen Menschen zu erhöhen und dem Fachkräftemangel im Landkreis aktiv entgegenzuwirken. Ein entsprechender Beschluss soll in der Kreistagssitzung am 20. September gefasst werden.
Vor gut zwei Jahren – noch unter den beiden Dezernatsleitungen Susanne Simmler und Winfried Ottmann – wurde die Idee gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen aus SPD und CDU geboren. Ziel der Maßnahme war von Beginn an, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern, mehr junge Menschen für den Einstieg in einen Ausbildungsberuf zu gewinnen und damit dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken. Ein Grundsatzbeschluss wurde bereits im Juli 2023 vom Kreistag gefasst und die aQa gGmbH mit der weiteren Prüfung, Planung sowie Umsetzung eines „Azubi-Campus“ beauftragt.
„Seit diesem Beschluss ist viel passiert, die ursprüngliche Idee hat Gestalt angenommen und die Einrichtung soll Mitte 2026 mit 100 Einzelzimmern für Auszubildende und 50 Doppelzimmern für sogenannte Blockschüler in Betrieb genommen werden. Wir sehen den wachsenden Bedarf an dualer Ausbildung und wollen mit dem Azubi-Campus unseren Beitrag dazu leisten, dass Ausbildungsberufe im Main-Kinzig-Kreis, mit einem günstigen Wohnangebot kombiniert werden können. Pädagogische Fachkräfte sollen die jungen Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren auf ihrem Weg in Selbständigkeit und Selbstverwirklichung begleiten und gleichzeitig notwendige Unterstützung und Struktur bereitstellen“, erklären die beiden Fraktionsvorsitzenden Klaus Schejna (SPD) und Heiko Kasseckert (CDU). Sie setzen auf eine breite, fraktionsübergreifende Zustimmung zum vorgelegten Beschlussvorschlag im kommenden Kreistag.
„Durch voll ausgestattete Küchen für jeweils 15 Bewohnerinnen und Bewohner, Themen und Aufenthaltsbereiche sowie das Foyer als Multifunktionsbereich, in dem auch das Frühstücksangebot zu finden sein wird, können die jungen Menschen jederzeit selbst wählen zwischen Rückzug in die eigenen vier Wände oder gemeinschaftlichen Aktivitäten“.
Der Standort des Campus‘ ist bewusst gewählt: Auf dem Gelände des ehemaligen REWE-Marktes in Linsengericht soll die Einrichtung den jungen Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl die Möglichkeit bieten, die Infrastruktur der umliegenden Städte und Gemeinden zu nutzen, beispielsweise auch Vereinsangebote zu nutzen, als auch durch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr Mobilität garantieren.
„Der Azubi-Campus ist ein wegweisendes Projekt, das die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Main-Kinzig-Kreis erheblich steigern wird. Junge Menschen erhalten dadurch die Möglichkeit, sich unabhängig vom Wohnort ihrer Eltern für einen Ausbildungsplatz zu entscheiden. Ziel ist es, denjenigen die nicht aus unserem schönen Landkreis kommen, dessen Attraktivität nahe zu bringen, um sie auf lange Sicht für ein Leben in unserem Main-Kinzig-Kreis gewinnen zu können. Mit dem Azubi-Campus senden wir also ein wichtiges Signal an Unternehmen und Auszubildende gleichermaßen. Hier bauen wir auf eine entsprechende Unterstützung der ortsansässigen Unternehmen, denn die Ausbildung junger Menschen ist eine zentrale Investition in die Zukunft unseres Kreises“, machen Schejna und Kasseckert abschließend deutlich.