Brachttal-Museum: Ausflug in die Vergangenheit

Brachttal-Museum: Ausflug in die Vergangenheit

Spielberger Museum ist am Sonntag, 5. November, wieder geöffnet / Ausstellung von Werken der Designerin Ursula Fesca.

Brachttal (MGB/ub). Am Sonntag, 5. November, ist das Brachttal-Museum in Spielberg wieder geöffnet. Die BesucherInnen erwartet in dem historischen Museumsgebäude nicht nur ein buntes Spektrum Regionalgeschichte, sondern auch die seit Jahresbeginn immer wieder ergänzte und erweiterte Ausstellung über die großartige Designerin Ursula Fesca. Ihre Produkte, die sie für die Wächtersbacher Steingutfabrik Schlierbach entwickelte, stehen bei Sammlern und Kunstkennern nicht nur als dekorative Handelsware, sondern auch als Designobjekte immer noch hoch im Kurs. Das jahrzehntelange Wirken Fescas in Brachttal (1931 bis 1965) wird in der bisher größten Ausstellung über ihre Schaffenszeit im Brachttal Museum erlebbar gemacht und dokumentiert.

Der Museums- und Geschichtsverein Brachttal e.V. zeigt über 400 ihrer Objekte und etwa die gleiche Anzahl von Originalentwürfen der aus Sachsen stammenden Gestalterin, die sich bereits in den Zwanziger Jahren bei den Steingutfabriken Velten-Vordamm und Elsterwerda einen guten Namen als fortschrittliche Entwerferin gemacht hatte. Mit ihrem neuen Formenrepertoire (z.B. mit den Formen Haarlem, Amsterdam, Rotterdam, Köln oder Bonn) erregte sie bei den zeitgenössischen Kunstkennern großes Auf- und Ansehen. Fescas Kunst und ihre Liebe zu den Menschen offenbart sich auch in einem sehr privaten Zusammenhang, der im Museum beleuchtet wird. Es sind sehr humorvolle und Gruß- und Gratulationskarten, die sie für besondere Anlässe entworfen hat.

Auch die Vogelsberger Südbahn, die in der Zeit zwischen 1898 und 1967 von Wächtersbach nach Birstein und zurück verkehrte, wird im Brachttal Museum wieder zu sehen sein.
Fabian Volz hat seine computeranimierte, virtuelle Eisenbahnfahrt auf einen neuen Level gehoben. Die Zugfahrt nach Birstein und zurück wird jetzt für Museumsbesucher u.a. auch aus der Vogelperspektive erlebbar. Volz berichtet während seiner Vorführung aus der Vergangenheit unserer Region und sorgt so für ein weiteres Glanzlicht im Brachttal Museum.

Nacherlebbare Geschichte ist auch ein im Miniaturformat aufgebauter Köhlermeiler und eine Auswahl von in unserer näheren Umgebung von Franz Knüttel vorgefundenen Gesteinen. Sie geben Einblick in eine längst vergessene Zeit unserer Heimat.

Mit etwas Fantasie kann man das Klopfen des Steinmetze hören und die Rauchschwaden der Meiler sehen, die das Landschaftsbild im Schlierbacher Grund über mehrere Jahrhunderte prägten. Eine besondere Fernsicht von einem der höchsten Punkte von Spielberg über das Tal der Bracht und des Reichenbachs bis weit in die Höhen des Vogelsbergs ermöglicht ein im zweiten Stock des Museums aufgebautes Fernrohr. Beleuchtete Puppenhäuser, sowie altes Spielzeug, das im Nebenraum der Cafeteria ausgestellt ist, lassen nicht nur die Kinderherzen höher schlagen. U.a. erwarten die großen und kleinen BesucherInnen auch die in den Sechziger und Siebziger Jahren konzipierten Figuren „Lurchi und seine Freunde“. In der herbstlich geschmückten Museumscafeteria können sich die Museumsgäste in einer originalen „Eisenhammer Küche“, die im Bauhaus Stil der 30er Jahre entstanden ist, stärken und bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ihre Eindrücke vertiefen. 

Das Brachttal Museum in Spielberg ist am 5. November zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. An diesem Tag kann neben Fachliteratur aus der Heimat und dem neuen Buch über unseren berühmten Jugendstildesigner Christian Neureuther auch das Gelnhäuser Heimatjahrbuch 2024 erworben werden. Weitere Fragen beantworten gerne die Vorsitzenden Erich Neidhardt (06053 600067) oder Ulrich Berting (0178 8281945) oder unter www.info@brachttal-museum.de

Share