„Demenz ist ein Thema, das uns alle betreffen kann“

„Demenz ist ein Thema, das uns alle betreffen kann“

Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises referierte in Wächtersbach / Viele interessierte Teilnehmer in der Heinrich-Heldmann-Halle.

Wächtersbach (WB/esh). Im Rahmen des erweiterten Seniorenprogramms hatte die Stadt Wächtersbach zusammen mit dem AWO-Ortsverein Wächtersbach die Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, Simone Grecki-Runde, eingeladen. Elke Schmidt-Habermann, Leiterin des Seniorenbüros, begrüßte die fast 40 Gäste und wies darauf hin, dass die Stadt Wächtersbach sehr gut vernetzt sei. Man arbeite Hand in Hand sowohl mit vielen Vereinen, als auch mit vielen Institutionen und Abteilungen des Main-Kinzig-Kreises.

Simone Grecki-Runde berichtete über ihr Aufgabengebiet in der Abteilung „Leben im Alter im Main-Kinzig-Kreis“. Sie und ihre Kolleg*innen seien nicht nur Berater für pflegende Angehörige, sondern auch Ansprechpartner für Pflegepersonen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime und viele andere. Die Abteilung verfüge über eine sehr große Netzwerkgruppe mit über 60 Akteuren, worunter sich Ärzte, Pflegepersonal, Seniorenberater, Mitglieder des VdK und viele weitere kompetente und geschulte Personen befinden. Ziel sei es, eine immer noch besser werdende Versorgung im Main-Kinzig-Kreis zu schaffen.

Besonders das „Thema Demenz“ gilt es, immer mehr in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dazu gab es 2023 in vielen Kommunen bereits Vorträge. Auch im Jahr 2024 ist – zusammen mit den Bildungspartnern des Main-Kinzig-Kreises, wieder eine umfangreiche Vortragsreihe geplant“, berichtet Simone Grecki-Runde. Zwei Vorträge dazu werden auch wieder in Wächtersbach angeboten. Ganz wichtig sei der „Demenzparcours“, in dem es verschiedene Stationen gäbe, wo sich pflegende Angehörige in die „Rolle des an Demenz Erkrankten“ hinein versetzen können.

Norbert Döppenschmitt, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Wächtersbach, stellte zusammen mit Anette Amberg das Café Vergissmeinnicht vor. Seit 2016 betreut die AWO Wächtersbach an Demenz erkrankte Personen einmal wöchentlich, um etwas Abwechslung in deren Alltag zu bringen und den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit zu geben, einmal Zeit für sich zu haben und neue Kräfte zu tanken.

Jeden Mittwoch zwischen 13.30 und 17 Uhr ist das Treffen in Wächtersbach im Raum der AWO Wächtersbach. Die Betreuung erfolgt durch geschulte ehrenamtliche Helfer*innen und Anette Amberg als Fachkraft. Das Betreuungsangebot ist von den Pflegekassen als niedrigschwellige Betreuung anerkannt – sie übernehmen auch die anfallenden Kosten.

Bürgermeister Andreas Weiher, der ebenfalls zu der Veranstaltung gekommen war, dankte Simone Grecki-Runde für ihren Vortrag in Wächtersbach und Elke Schmitt-Habermann für die vielen Aktivitäten für Senioren, die es nun in Wächtersbach gibt. Er bedankte sich ganz herzlich bei Norbert Döppenschmitt und Anette Amberg, die mit dem Café Vergissmeinnicht eine sehr wertvolle Institution in Wächtersbach geschaffen haben. „Demenz ist ein Thema, was uns alle betreffen kann. Deshalb ist es wichtig, Unterstützung, Beratung und Hilfe zu erhalten. Dies ist in Wächtersbach der Fall“, so Bürgermeister Andreas Weiher anerkennend. „Erweitert wird dies noch durch die neue Tagespflege-Einrichtung im Alten Amtsgericht, die im ersten Quartal des neuen Jahres fertig gestellt werden soll“, berichtet der Bürgermeister.

Simone Grecki-Runde berichtete weiter über die Arten von Demenz und wie Angehörige merken können, dass ihr Familienmitglied daran erkrankt ist. Außerdem stellte sie die Nachbarschafts-Hilfe vor, die für pflegende Angehörige und auch Erkrankte sehr hilfreich sein kann. Sie rief dazu auf, die Beratungen der Pflegestützpunkte wahrzunehmen, die oft als Bindeglied zu anderen Institutionen dienen und auch Beratungen zu Hause durchführen.

Am Ende des Vortrages wurden Kontaktdaten für die Gründung eines Gesprächskreises für pflegende Angehörige aufgeschrieben, der künftig alle vier Wochen in Wächtersbach stattfinden soll. Hier soll es die Möglichkeit geben, Erfahrungen auszutauschen, Probleme zu diskutieren und Fragen zu stellen.

Zu allen Themen wurde Informationsmaterial ausgeteilt. Dieses ist auch bei der Stadtverwaltung Wächtersbach oder über den Main-Kinzig-Kreis zu erhalten. Bei Interesse oder Fragen ist Frau Schmidt-Habermann vormittags zwischen 8 und 12 Uhr telefonisch erreichbar oder per Mail: e.schmidt-habermann@stadt-waechtersbach.de oder Simone Grecki-Runde per Mail: simone.grecki-runde@mkk.de.

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