Für eine ökologisch vertretbare Außenbeleuchtung

Für eine ökologisch vertretbare Außenbeleuchtung

Hessisches Netzwerk gegen Lichtverschmutzung erfreut über Novelle zum Hess. Naturschutzgesetz

Wiesbaden (HNLV/sf). Das Hessische Netzwerk gegen Lichtverschmutzung – Fachverband für Außenbeleuchtung lobt den Vorstoß der Landesregierung zum Schutz der Nacht und bietet Unterstützung an.

Nachdem bereits mit der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes im August 2021 die Eindämmung der Lichtverschmutzung zur Pflichtaufgabe erklärte wurde, verankert nun auch das Land Hessen den Schutz der Nacht als Ziel und einen der Schwerpunkte des künftigen Naturschutzes. Das hessische Netzwerk gegen Lichtverschmutzung, dem auch zahlreiche Naturschutzgruppen angehören, ist über die Entwicklung sehr erfreut und fühlt sich in seiner aufklärenden und beratenden Arbeit bestätigt. Zu lange war der Naturschutz weitgehend auf den lichten Tag ausgerichtet. Der flächendeckende und durchgängige Einsatz von künstlichem Licht in der Nacht führt jedoch zu zahlreichen negativen Auswirkungen auf Flora, Fauna (insbesondere Insekten und Fledermäuse), die Lebensqualität der Menschen, indem zum Beispiel der Schlaf gestört wird und der Sternenhimmel verblasst und letztlich auch zum CO2-Anstieg durch Energie- und Ressourcenverbrauch.

Das Netzwerk ist sich jedoch auch darüber bewusst, dass die Änderungen des Hess. Naturschutzgesetzes Kommunen, Behörden, Unternehmen und Verbände vor Herausforderungen stellen können, da das Thema Außenbeleuchtung unterschiedlichen und zum Teil widerstreitenden Interessen unterliegt und oft positiv besetzt ist. Dennoch zeigen die Entwicklungen der letzten Monate, in denen aufgrund der Energiesituation viele Kommunen die Straßenbeleuchtung nachts abschalten und Anstrahlungen per Energiespar-Verordnung eingeschränkt sind, dass weniger Licht ohne größere Einschränkungen und Probleme möglich ist. Eine Sensibilisierung auf allen Ebenen über die Vorteile reduzierter Lichtimmissionen ist daher notwendig.

Das Hessische „Netzwerk gegen Lichtverschmutzung – Fachverband Außenbeleuchtung“ wirbt für eine nach ökologischen Kriterien ausgerichtete Außenbeleuchtung und bietet Kommunen, Unternehmen, Behörden, Bürgerinnen und Bürgern sowie Verbänden Unterstützung und Beratung an. Auf der Website Hessisches Netzwerk gegen Lichtverschmutzung – Informationsmaterial (lichtverschmutzung-hessen.de) sind bereits relevante Hilfestellungen wie die technische Planungshilfen des Sternenparks Rhön oder die Muster-Lichtrichtlinie hinterlegt, die als Grundlage für ein Beleuchtungskonzept Verwendung finden können, wie bereits in Biebergemünd erfolgt.

Info über Lichtverschmutzung-hessen.de

Das hessische Netzwerk gegen Lichtverschmutzung – Fachverband für Außenbeleuchtung hat sich durch den Zusammenschluss von Mitgliedern aus Naturschutzverbänden, Sternwarten, Vereinen sowie engagierten Bürgerinnen und Bürger aus allen Regionen Hessens im Januar 2022 gegründet. Ziel ist die weitere Aufhellung der Nacht durch Kunstlicht zur verhindern, auf die negativen Umweltauswirkungen aufmerksam zu machen und für eine ökologisch vertretbare Außenbeleuchtung zu werben. Durch hohe Fachkompetenz in den Bereichen Verwaltung, Natur-, Kultur- und Ingenieurswissenschaften und Umweltrecht versteht sich der Fachverband als nabhängige Beratungsinstanz für Kommunen, Unternehmen und Privatleute. Das Netzwerk agiert ehrenamtlich und ohne Wirtschaftliche Interessen.

 Schwerpunkte der Neufassung des Hessischen Naturschutzgesetz: 210123_hmuklv_naturschutzgesetz.pdf
(hessen.de)
 Mindestens diese 305 deutsche Kommunen schalten nachts ab (Karte): https://www.lichtverschmutzung-hessen.de/Nachtabschaltung

Zum Bild: C. Herzog – Langzeitbelichtung Straßenleuchte mit hohem Blauanteil (4000 K). Erstellt: saf

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