Lebensbäume für Lebens(t)räume erneut sehr erfolgreich

Lebensbäume für Lebens(t)räume erneut sehr erfolgreich

Bad Orb ( sk). Im nunmehr dritten Jahr verkaufte Familie Kessler Weihnachtsbäume für den guten Zweck und auch im dritten Jahr wurde dies zu einem riesigen Erfolg. Die Initiative mit dem Namen „Lebensbäume für Lebens(t)räume“ erzielte in der Weihnachtszeit 2020 einen Gewinn von insgesamt 5.200 Euro. Die Summe ist mittlerweile vollständig an ausgewählte Hilfsorganisationen überwiesen und wird im noch jungen Jahr 2021 hoffentlich ausgiebig Wirkung entfalten.

„Die Großzügigkeit der Käufer war erneut riesig“, resümierte Stefan Kessler nach Abschluss der Saison. Kaum ein Kunde habe nur den Verkaufspreis des Baums gezahlt, zahlreiche Leute einfach das doppelte. An den Verkaufstagen kamen sogar Personen vorbei, die die Initiative toll finden, eine großzügige Spende hinterließen, aber gar keinen Weihnachtsbaum kauften. Das Gesamtergebnis lag aufgrund dieses enormen Anklangs der Aktion noch einmal um 500 Euro über dem Vorjahresergebnis. Großzügig waren viele Kunden aber nicht nur hinsichtlich ihre Spendenbereitschaft, sondern auch im Blick auf ihre Baumauswahl. So konnten auch viele „Charakterbäume“, wie Kessler sie nennt, ihren Standort im Orber Haseltal gegen ein heimisches Wohnzimmer tauschen, die es auf dem ersten Weihnachtsbaummarkt niemals bis zur Verkaufsrampe geschafft hätten. Denn auch heimischen Weihnachtsbäumen sieht man mittlerweile mitunter an, dass die letzten Sommer heißer und vor allen Dingen trockener wurden und der Klimawandel auch hier seine Spuren hinterlässt. „Aber gerade diese Bäume“, so Kessler, „passen ja optimal zu unserer Initiative, denn es geht ja gerade am Ursprung unserer Initiative darum, das Beste aus einer traurigen Zustand zu machen.“ Fast 40 Jahre baute dessen Vater Ludwig im Orber Haseltal Weihnachtsbäume an. Ein aggressiver Hirntumor riss ihn vor rund zwei Jahren aus dem Leben. Im Angesicht dieser Erkrankung war er dennoch dankbar dafür, im Gegensatz zu anderen Menschen, ein selbstbestimmtes Leben führen konnte. Daraus leitete seine Familie den Auftrag ab, den Gewinn aus dem Verkauf seiner Lebensbäume, wie er sie oft nannte, vollständig zu spenden, für Menschen deren Lebensräume bzw. Lebensträume bedroht oder zerstört sind.

Von 1.600 Euro werden über Kolping International 40 Ziegen in besonders von Dürre und Bodenerosion betroffenen Ländern Afrikas gekauft. Gegenüber den harten Folgen des Klimawandels sichern sie Familien Einkommen und schaffen nährstoffreichen Dünger. Ein zweiter Teil der Einnahmen kommt über Adveniat der indigenen Bevölkerung Brasiliens zu Gute, deren Menschenrechte und deren Lebensräume im Amazonasbecken unter Präsident Bolsonaro massiv bedroht sind; 1.000 Euro können für mehrere Gemeinden Rechtsbeistand ermöglichen. Ebenso 1.000 Euro fließen an Caritas International für Perspektiven von Straßenkindern in Bangladesch, deren Anzahl durch die Corona-Pandemie im bettelarmen Land rasant anstieg. Mit 1.100 Euro kann eine Partnerorganisation des Hilfswerks Misereor in Burkina Faso einen der dringend benötigten Brunnen im Norden des Landes zu einem wesentlichen Teil finanzieren. Die Bevölkerung leidet besonders heftig unter den Folgen des Klimawandels durch langanhaltende Dürren. Das Projekt einer Familie Kessler bekannten Ordensschwester in Mosambik profitiert von den letzten 500 Euro. Durch die Unterstützung von Aidswaisen und von HIV betroffenen Familien lenkt die Initiative auch den Blick darauf, dass durch Corona so manch andere Pandemie in Vergessenheit gerät.

Auch im kommenden Advent wird es wieder „Kesslertannen“ geben. Schon am letzten Samstag im Oktober können Frühaussucher ihren Baum wieder umringt von einer kleinen Rasenmäher-Schafherde aussuchen. Mehr Infos dazu, zu nachhaltigem Weihnachtsbaumanbau und zu den Spenden unter: https://lebensbaeume-fuer-lebenstraeume.jimdosite.com/

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