Bewerbungen für Philipp-Reis-Preis 2021: Ein Preis für bedeutende Neuerungen

Bewerbungen für Philipp-Reis-Preis 2021: Ein Preis für bedeutende Neuerungen

Gelnhausen (GN/ew). Mit 10.000 Euro ist der Johann-Philipp-Reis-Preis dotiert, für den ab sofort Bewerbungen abgegeben werden können: Die Städte Gelnhausen und Friedrichsdorf, die Deutsche Telekom und der VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik) schreiben auch 2021 diesen Preis für eine herausragende, innovative Veröffentlichung auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik aus. Verliehen wird der Preis in Gelnhausen.

Am 26. Oktober 1861 hielt Johann Philipp Reis vor dem damaligen Physikalischen Verein in Frankfurt seinen grundlegenden Vortrag über „Das Telefonieren durch galvanischen Strom“. Seine Idee leitete eine Wende in der elektrischen Übertragung von Nachrichten ein. Er war der erste, der nicht Zeichen, sondern Sprache elektrisch übertrug. Erstmals war es möglich, im wahrsten Sinne des Wortes „fern“ zu sprechen. Doch bevor er sein Telefon für die praktische Nutzung weiterentwickeln konnte, starb Philipp Reis im Alter von nur 40 Jahren 1847. Sein Apparat wurde in kleiner Serie handwerklich gefertigt und in vielen Laboratorien in Europa und Amerika erprobt. Er hatte damit die Grundlage für eine bahnbrechende technische Entwicklung geschaffen, die sich bis heute, mit weltweit über vier Milliarden Anschlüssen, zum „größten Automaten“ der Welt entwickelt hat. Das Besondere an der Idee von Philipp Reis war nicht nur das technisch Neue, sondern auch die umwälzenden volkswirtschaftlichen Auswirkungen, die seine Erfindung mit sich brachte.

Das 125-jährige Jubiläum der erstmaligen Präsentation seiner genialen Idee haben die Stadt Friedrichsdorf, die Barbarossastadt Gelnhausen, die Deutsche Telekom und der VDE damals zum Anlass genommen, einen mit 10000 Euro dotierten Preis für eine herausragende, innovative Veröffentlichung auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik zu vergeben. Der 1987 erstmalig ausgelobte Preis wird seither alle zwei Jahre ausgeschrieben.

Auch 2021 soll der Preis wieder an Ingenieure und Ingenieurinnen oder Naturwissenschaftler (Altersgrenze 40 Jahre) verliehen werden, die mit ihrer Arbeit eine bedeutende nachrichtentechnische Neuerung, die auch Auswirkungen auf die Volkswirtschaft hat, in Gang gesetzt haben oder eine solche Entwicklung erwarten lassen. Der Preis wird diesmal entsprechend der Statuten durch den Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, Daniel Christian Glöckner, verliehen.

Alle vier Stifter des Preises sind mit Johann Philipp Reis auf besondere Art und Weise verbunden. Der Erfinder wurde 1834 in Gelnhausen geboren, sein Telefon entwickelte er als Lehrer in Friedrichsdorf. Generalpostmeister Heinrich Stephan erkannte schon sehr früh die Bedeutung des Telefons und führte es zielstrebig und schnell in Deutschland ein. Der VDE ist der größte elektrotechnische Mitgliederverband in der Bundesrepublik.

Die Preisvergabe wird in Zusammenarbeit mit den anderen Stiftern durch die Informationstechnische Gesellschaft im VDE (ITG) organisiert, die mit fast 10300 Mitgliedern aus verschiedenen Sektoren der Informationstechnik und ihren über 1000 in den unterschiedlichen Fachausschüssen und Fachgruppen der Informationstechnik aktiv und ehrenamtlich mitarbeitenden Wissenschaftlern, über das erforderliche Wissen zur Vorauswahl und Reihung der Preisträger verfügt.

Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 13. April. Bewerbungen sind zu richten an:

Informationstechnische Gesellschaft im VDE (ITG), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main, Telefon (069) 6308-360/-362, Telefax (069) 6308-9821, E-Mail: itg@vde.com

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