Ausgangssperre wegen hoher Infektionszahlen im gesamten Main-Kinzig-Kreis

Ausgangssperre wegen hoher Infektionszahlen im gesamten Main-Kinzig-Kreis

Main-Kinzig (MKK/ss). „Es wäre absolut falsch zu behaupten, dass das derzeitige hohe Infektionsgeschehen und die Ausgangssperre in erster Linie durch die Stadt Hanau verursacht wird. Vielmehr ist es so, dass wir über das gesamte Kreisgebiet hinweg ein entsprechend hohes Infektionsgeschehen registrieren. Das betrifft sowohl die Städte, als auch die ländlich geprägten Gemeinden gleichermaßen“, mit dieser Klarstellung reagiert Landrat Thorsten Stolz auf Aussagen, dass die Stadt Hanau für die hohen Inzidenzwerte im Main-Kinzig-Kreis verantwortlich sei. „Das ist definitiv nicht der Fall“, so der Landrat weiter.

„Natürlich ist es richtig, dass eine Stadt wie Hanau von den absoluten Zahlen und auch von den Inzidenzwerten her ein überdurchschnittlich hohes Infektionsgeschehen hat. Aber das nur auf Hanau zu beschränken, ist viel zu kurz gegriffen und entspricht nicht der Realität“, so Landrat Thorsten Stolz. In diesem Zusammenhang nennt der Landrat einzelne aktuelle Inzidenzwerte, um das Infektionsgeschehen im Main-Kinzig-Kreis aufzuzeigen: Bad Orb (227), Bad Soden Salmünster (238), Birstein (307), Bruchköbel (283), Freigericht (250), Maintal, (260), Nidderau (308), Schlüchtern (226), Sinntal (237) und Wächtersbach (229). „18 von 29 Städten und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis haben einen Inzidenzwert von über 200“, macht Thorsten Stolz deutlich. Deshalb sei es nicht nachvollziehbar, lediglich Einschränkungen für Hanau zu fordern.

„Corona macht vor keinen Stadt- oder Gemeindegrenzen halt. Gerade in der direkten Nähe zur Rhein-Main-Region gehört es zum Lebensalltag der Menschen dazu, zwischen den Stadt-, Gemeinde- und Kreisgrenzen hin- und herzupendeln, hier gibt es enge Verflechtungen. Sei es zum Einkaufen oder Arbeiten“, erklärt der Landrat weiter. „Auch die Schülerinnen und Schüler besuchen längst nicht nur Einrichtungen in ihrem eigenen Kreis, sondern nehmen dazu Wege in Nachbarkreise auf sich“, betont Landrat Stolz. Genau das sei auch der Grund gewesen, warum sich der Main-Kinzig-Kreis für eine grundsätzliche Regelung für den Main-Kinzig-Kreis, Stadt und Landkreis Offenbach eingesetzt habe. Aber auch das greift nach Ansicht des Landrats noch zu kurz: „Wir müssen die Rhein-Main-Region in Gänze betrachten und Maßnahmen auch gemeinsam ergreifen. Das muss meiner festen Überzeugung nach durch das Land geschehen und in Abstimmung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten umgesetzt werden.“

Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen appelliert Thorsten Stolz an die Bürgerschaft: „Schuldzuweisungen und Vorwürfe bringen uns in dieser Situation nicht weiter. Vielmehr sind gegenseitige Rücksichtnahme, Achtsamkeit im Alltag, Solidarität und ein gesellschaftlicher Zusammenhalt notwendig, um gemeinsam durch diese schwierige und vielfach auch belastende Zeit zu kommen.“

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