Glasfaserausbau: „Mängelbeseitigung immer noch ungenügend“

Glasfaserausbau: „Mängelbeseitigung immer noch ungenügend“

Bürgermeister Andreas Weiher stoppt den weiteren Ausbau – „so kann es nicht weitergehen.“

Wächtersbach (WB/sb). „Die Absprache, dass bis zum vergangenen Wochenende alle „Altschäden“ der Glasfaserinstallationen beseitigt werden, wurde nicht eingehalten“, informiert Bürgermeister Andreas Weiher in einer Pressemitteilung. Altschäden wurden nicht vollumfänglich beseitigt und die Qualität der ein oder anderen Verschließung lasse stark zu wünschen übrig. „Wir können nicht verantworten, dass Aufbrüche in schlechter Qualität verschlossen werden und diese mangelhafte Arbeit in einigen Jahren dem Wächtersbacher Steuerzahler zur Last fällt. Daher werden wir keinerlei neue Aufbruch Genehmigungen mehr erteilen. Zudem erwarten wir eine unverzügliche Beseitigung der Gefahrenstellen“, so der Rathauschef. „Ich sehe hier eine Gesamtverantwortung des Netzinhabers Meridiam Glasfaser und deren Vertragspartner Vodafone als Dienstleister für die Kunden sowie das Leitungsbau-Unternehmen für die Qualität des Ausbaus. So kann es nicht weitergehen.“

Die Meridiam Glasfaser teilt die Ansicht des Bürgermeisters. Meridiam selbst habe umfassende interne und externe Konsequenzen gezogen und unter anderem den Projektleiter vor Ort ausgetauscht. Weitere Arbeitskolonnen wurden ab 23. September zugesichert.

Auf Druck von Bürgermeister Andreas Weiher konnte mit der Meridiam Glasfaser nun ein Projektplan erwirkt werden, um die unzumutbaren Zustände schnellstmöglich zu beseitigen.

„Absoluter Vorrang hat die fachtechnische Wiedererstellung der Oberflächen im gesamten Ausbaugebiet. Mein Team und ich bleiben weiterhin nah am Thema und werden genau darauf achten, dass die Verantwortlichen ihre Planungen einhalten. Sollte dies nicht der Fall sein, werde die Stadt trotz aller zeitlicher und finanzieller Konsequenzen sämtliche juristischen Schritte einleiten, um den untragbaren Zustand zu beenden“, so der Bürgermeister entschlossen.

Hintergrund zum Glasfaserausbau:

In Deutschland dürfen private Wirtschaftsunternehmen überall dort ausbauen, wo es sich für sie finanziell rechnet. Man spricht dabei von einem sogenannten „eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau“. Diese Regelung führt dazu, dass Wächtersbach beim Glasfaserausbau „geteilt“ ist. In der Innenstadt, Hesseldorf, Weilers, Neudorf und Aufenau findet ein solcher eigenwirtschaftlicher Ausbau in statt. Auftraggeber für die Glasfaseranschlüsse ist hier die Vodafone GmbH bzw. die Meridiam Glasfaser GmbH & Co. KG.

In Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald hatte kein privates Wirtschaftsunternehmen ein Interesse an einem eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau. Damit diese Stadtteile aber trotzdem einen zukunftsfähigen Internetanschluss erhalten können, darf hier der Staat das Glasfasernetz als „geförderten Ausbau“ herstellen. Im Main-Kinzig-Kreis übernimmt diesen geförderten Ausbau eine Tochtergesellschaft des Kreises, die Breitband Main-Kinzig GmbH.

Der Beginn des Ausbaus der Breitband Main-Kinzig GmbH in Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald ist im Laufe des kommenden Jahres vorgesehen.

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