„Willkommen“: Spagat zwischen Toleranz und Vorurteilen

„Willkommen“: Spagat zwischen Toleranz und Vorurteilen

Theatergruppe Inkognito präsentiert das Theaterstück – Vorverkauf ab Samstag, 24. August, in der „Papierinsel“ in Oberndorf.

Jossgrund (mf). Soll man eine Flüchtlingsfamilie in eine WG aufnehmen oder nicht? Das muss ausgiebig diskutiert werden und es birgt viel Konfliktpotenzial unter fünf WG-Bewohnern. Die Theatergruppe präsentiert als diesjährige Eigenproduktion das Theaterstück „Willkommen“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Die Uraufführung des Schauspiels der Autoren war bereits 2017, mit Blick auf den umstrittenen Leitbegriff der „Willkommenskultur“ des Jahres 2015. „Seitdem hat das Stück aber nichts an seiner Aktualität eingebüßt – ganz im Gegenteil“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Theatergruppe.

Benny, der ein Jahr lang zur Gastdozentur nach New York aufbrechen will, eröffnet seinen vier Mitbewohnerinnen, dass er sein Zimmer während seinen Auslandsjahres gerne einer syrischen Flüchtlingsfamilie zur Verfügung stellen möchte. Doch miteinander Tür an Tür zu wohnen, statt anonym eine Geld- oder Kleiderspende zu tätigen, ist eben doch etwas anderes. Der bunt gemischten und angeblich so offenen und toleranten Wohngemeinschaft kommen so nach und nach Zweifel. „Vielleicht doch lieber ein älteres Ehepaar, zwei Schwestern, oder ein Männer-Pärchen?“ Die Vorschläge werden in flotten Diskussionsrunden mit humorvollen Spitzen präsentiert. Man möchte ja schon gerne Flüchtlingen helfen, will aber andererseits doch irgendwie seine Ruhe haben. Das Stück spielt mit Widersprüchen und Lebenslügen der Wohlstandsgesellschaft und am Ende kommt es doch anders als man vermutet.

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