Aktuellen Herausforderungen mit neuen Lösungen begegnen

Aktuellen Herausforderungen mit neuen Lösungen begegnen

Der LPV Main-Kinzig-Kreis entwickelt eine Strategie in einem gemeinsamen Workshop: „Strategiekonferenz zur Landschaftspflege der Zukunft“.

Jossgrund / Main-Kinzig (LPV/bs). Der Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Kinzig-Kreis e.V. blickt inzwischen auf mehr als 30 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Diese soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Schwerpunkte sind die Erhaltung, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen und artenreichen Grünlandbereichen sowie Artenschutzmaßnahmen. „Auch im Main-Kinzig-Kreis machen sich aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Artensterben und Verlust landwirtschaftlicher Flächen bemerkbar“, so Geschäftsführer Matthias Metzger. Deshalb hatte sich der LPV entschlossen, eine Strategie zu entwickeln, wie der Verband im Laufe der nächsten zehn Jahren agieren kann.

Der Prozess wurde von einer externen Moderatorin begleitet und startete mit einer Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Strategiekonferenz zur Landschaftspflege der Zukunft“ im BeilsteinStadl in Jossgrund-Lettgenbrunn. Dort begrüßten der LPV-Vorsitzende Klaus Schejna, der Geschäftsführer Matthias Metzger und Jossgrunds Bürgermeister Victor Röder 30 Teilnehmende.

Eingeladen waren Vertreter aus Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutzverbänden. Sie konnten sich in den Prozess einbringen und gemeinsam mit dem Team des Landschaftspflegeverbands konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeiten. Die Ergebnisse wurden später intern im LPV ausgearbeitet und nach einem Monat in einer Abschlusskonferenz im Generationentreff in Bad Soden-Salmünster vorgestellt und diskutiert. Fritz Dänner vom Vorstand des LPV eröffnete die Veranstaltung mit 35 Teilnehmenden. Erneut waren Vertreter aus Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutzverbänden sowie die Belegschaft des Landschaftspflegeverbands eingeladen.

Wenn es den LPV nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“, lautete das Fazit der Podiumsrunde während der Abschlusskonferenz. Vertreter der beteiligten Institutionen berichteten dabei von ihren positiven Erfahrungen und Erfolgen aufgrund ihrer wertvollen Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband.

Vieles, was bereits praktiziert wird, wurde als richtig eingeschätzt und soll beibehalten beziehungsweise intensiviert werden, wie etwa die Beratung zur Grünlandnutzung oder die Sanierung von Streuobstbeständen und die Fortbildungsangebote, die stark nachgefragt sind. Wobei hier die Anpassung an Klimaveränderungen in Zukunft stärker berücksichtigt werden soll, etwa durch geeignete Sortenwahl und die Fokussierung auf Wildobst. Die Vermarktung von Produkten aus Streuobstbeständen und Grünlanderzeugnissen soll verbessert werden. Mit dem inzwischen abgeschlossenen Projekt „Bergwinkelgrün“ unterstützte der LPV Schäfereien und organisiert jährlich eine „Wiesenmeisterschaft“, die zur Bewusstseinsbildung für artenreiches Grünland beiträgt.

Durch eine bessere Planung soll unnötiger Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen vermieden werden. Darüber hinaus sollen Biotopverbundkonzepte entwickelt werden, um Naturschutzmaßnahmen zu bündeln. Erste Kooperationen zu dem Thema bestehen bereits mit der Gemeinde Jossgrund und mit den Städten Gelnhausen und Maintal.

Grundsätzlich soll die erfolgreiche Kooperation mit Kommunen, Naturschutzverbänden und Landwirtschaft weiter ausgebaut werden.

Zur Umsetzung der Ziele sollen stärker als bisher Flächeneigentümer, Bewirtschafter und auch Freiwillige mit einbezogen werden. Unter anderem durch Stärkung des Netzwerks „Engagement Natur“ in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Hessischer Spessart. Auch die Blühbotschafter aus dem Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz. sollen mit ins Boot geholt kommen.

Für die Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation soll eine eigene PR-Strategie entstehen. Weiterhin will man die touristische Vermarktung von Streuobstwiesen fördern und verstärkt Kinder und Jugendliche für den Naturschutz sensibilisieren wie etwa durch eine Kooperation mit dem Naturpark und dessen Umweltbildungsangeboten.

Eine Zwischenbilanz ist in fünf Jahren geplant, um zu prüfen, inwieweit die geplanten Maßnahmen umgesetzt worden sind.

Die Ergebnisse des Prozesses, der aus Mitteln des LEADER-Regionalbudgets von SpessartRegional gefördert wurde, werden in einem Strategiepapier zusammengefasst in Kürze veröffentlicht.

Kontakt: Matthias Metzger, Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis e.V., Georg-Hartmann-Straße 7, 63637 Jossgrund-Burgjoß, Tel: 06059 906688, matthias.metzger@lpv-mkk.de

Zum Bild: Szene aus dem Workshop. Foto: LPV Main-Kinzig.

Share