GNA-Stiftung Mensch und Natur fördert Wildbienen

GNA-Stiftung Mensch und Natur fördert Wildbienen

„Von ehemals 424 hessischen Wildbienen sind 43 Prozent bereits ausgestorben oder in ihrem Bestand bedroht“.

Erlensee / Main-Kinzig (GNA/sh). Es ist so weit: Die GNA-Stiftung Mensch und Natur ist wieder Blühpatin im Naturschutzgebiet Weidesweisen – Oberwald. Die Blühflächen sind eingesät, die Insekten können kommen. Häufig wird vergessen, dass neben der allseits bekannten und geschätzten Honigbiene viele weitere Bienenarten existieren. Gemeint sind die stark gefährdeten Wildbienen.

Susanne Hufmann, Mitglied im Stiftungsvorstand: „Von ehemals 424 hessischen Wildbienen sind 43 Prozent bereits ausgestorben oder in ihrem Bestand bedroht. Immer mehr Arten finden sich auf der Roten Liste. Es fehlen Lebensräume, blühende Wiesen, naturnahe Gärten, Nisthöhlen und Möglichkeiten zum Überwintern. Das Massensterben der Wildbienen ist im vollen Gange.“

Bienen gehören zur Insektenordnung der Hautflügler. Im Gegensatz zur Honigbiene, die Staaten bildet, leben Wildbienen größtenteils als Einzelgänger. Nur Hummeln und einige andere leben in sozialen Verbänden. Während Honigbienen als „Haustier“ des Menschen ausschließlich in der Obhut eines Imkers überleben und daher weltweit noch sehr häufig vorkommen, ist der Großteil ihrer wild lebenden Verwandten extrem stark gefährdet.

Als wildbienenfeindlich bezeichnet die Biologin die unaufhaltsame Zerstörung der Kulturlandschaft. Gemeint ist der „Flächenfraß“ durch den Bau von Straßen und Siedlungen, eine zu intensive Land- und Forstwirtschaft, Pestizid- und Düngemitteleinsatz und der Wegebau in der freien Landschaft. Hinzu komme ein zu frühes, zu häufiges und oft sogar unnötiges Mulchen und Mähen von Brache- und Uferstreifen an Feldwegen und Bächen. Übermäßig aufgeräumte Gärten, Schotter- und Kiesgärten, zu viel Versiegelung und Bebauung in der Stadt sowie den Rückbau pflanzenreicher Gärten tun ihr Übriges. Auch Mähroboter tragen zu einer Verarmung der Biodiversität bei.

Um den entgegenzuwirken, besteht seit nun fünf Jahren eine Kooperation mit dem Kreisbauernverband des Main-Kinzig-Kreises und der Landwirtin Anke Eyrich, die in jedem Frühjahr neue Blühflächen anlegt.“ berichtet Hufmann. Ziel ist es, der vom Artensterben besonders betroffenen Insektenwelt mit Hilfe einjähriger Blühflächen Lebensräume anzubieten.

Die Blühstreifen werden auf Äckern angelegt, um die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu fördern. Um die Flächen in den kommenden Jahren wieder als Anbaugebiet zu nutzen, muss die Auswahl der Pflanzen mit Bedacht getroffen werden. Das Saatgut entspricht daher den Empfehlungen des Bauernverbandes. Unter den 15 Arten befinden sich überwiegend Dill, Fenchel, Koriander, Inkarnatklee, Schwarzkümmel u.v.m. Zusätzlich erwartet werden seltene Ackerwildkräuter. Büschelschön, Sonnenblume und bestimmte Kleearten sind gerade im Sommer und Spätsommer wichtige Nahrungsquellen für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und andere Blütenbesucher. Denn das Nahrungsangebot wird im Jahresverlauf immer knapper. Schon ab Juni, wenn die Zeit der Frühblüher vorbei ist, herrscht Mangel. Blühflächen liefern aber auch dann noch Nektar und Pollen.

Die vertrockneten Stängel stehen den gesamten Winter auf der Fläche und bieten Insekten und ihren Larven Möglichkeiten zur Überwinterung. Im Winter sind die Blühflächen auch Nahrungsquellen für Vögel. Außerdem sind Blühstreifen Rückzugsorte für Nagetiere und Niederwild.

Stiftung hofft auf „Lottogewinn“. In den nächsten Jahren beabsichtigt die GNA-Stiftung Mensch und Natur, weitere Blühflächen anlegen zu lassen. Dazu hat sie das Projekt auch bei der Umweltlotterie GENAU angemeldet und hofft nun auf einen „Lottogewinn“ in Höhe von 5.000 Euro. Durch den Zusatzgewinn sollen mehr und größere Blühflächen finanziert werden.

Die GNA-Stiftung Mensch und Natur setzt mit ihrem Projekt ein Zeichen gegen das Insektensterben. Damit das auch in Zukunft gelingt, benötigt die Stiftung Unterstützung. Die Bankverbindung lautet: Raiffeisenbank Rodenbach, IBAN: DE06 5066 3699 0001 0734 00. Spenden an die gemeinnützige Stiftung können steuerlich geltend gemacht werden. Spenden, Bescheinigung anfordern gna-stiftung@web.de und dem Finanzamt vorlegen. Ganz einfach. Mehr Informationen finden Sie unter www.gna-aue.de/gna-stiftung-mensch-und-natur/.

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