Triathlon: Theresa Mosers internationale Reisen auf Weltniveau

Triathlon: Theresa Mosers internationale Reisen auf Weltniveau

„Ich bin ein stures Wesen, was meine Eltern in der Vergangenheit oftmals leidvoll ertragen mussten“

Bad Orb (TVBO/ak). Theresa Moser hat die ganze Welt gesehen. „Immer waren die Schwimmbrille, das Rennrad und die Laufschuhe dabei,“ sagt die Triathletin aus dem Bundesligateam vom TV Bad Orb. „Wenn ich bedenke, dass ich über die Chinesische Mauer gegangen bin, in Kolumbien mit Delfinen geschwommen bin und in Südafrika Berge mit dem Rad erklommen habe – vorbei an freilebenden Affen… diese Erlebnisse werden für immer bleiben. Der Sport hat mir ganz viel gegeben“, sagt die ehemalige Profitriathletin heute.

Die 30-Jährige hat eine beindruckte Triathlon-Vita aufzuweisen. Nach acht Jahren Leistungsschwimmen kommt die damals 16-Jährige über Schwimm- und Laufwettbewerbe zum Triathlon und gewinnt 2015 die österreichische Staatsmeisterschaft über die Olympische Distanz. In diesem Jahr gelingt ihr auch Platz acht bei der U-23-Europameistesrschaft. Moser wird in das „Team Rio“ aufgenommen, das sich auf die Olympische Spiele in Brasilien vorbereiten soll. Es folgen unzählige Weltcup-Rennen auf der ganzen Welt. Dabei belegt die Profiathletin, damals finanziert vom österreichischen Bundesheer, Plätze unter den Besten 25 der Welt.

Hier sammelt sie prägende Erlebnisse und lernt die nationalen Eliten der Sportart kennen. So auch die deutsche Mannschafts-Weltmeisterin Anja Knapp bei einem Weltcup-Rennen in Mexiko, mit der sie anschließend eine Woche im Mietauto unterwegs war, um Land und Leute zu erkunden. Neun Jahre später, in diesem Sommer nun, traf Moser die ehemalige Wegbegleiterin Knapp beim Bundesliga-Wettkampf in Tübingen wieder. Knapp hat mittlerweile ihre Profikarriere beendet. Moser startet immer noch, weil ihr der Sport unglaublich viel gibt und gegeben hat.

Aber auch Moser brauchte eine Pause. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen im Zuge der Qualifikation für die Olympische Spiele in Rio de Janeiro geht Moser für ein zweites Studium in die USA. Nach einem zweijährigen Aufenthalt fühlt sich Moser wieder stark und beginnt wieder im Triathlonzirkus in Europa Fuß zu fassen. Sie findet wieder Freude am Ausdauerdreikampf und nimmt an Europacup-Rennen teil. Seit diesem Jahr gehört Moser zum Team Bad Orb und hat besonders mit Spitzenleistungen unter den besten Zehn im Schwimmen ihre alte Stärke aufblitzen lassen.

Adi Kohr: „Unsere Theresa ist ein Triathlon-Schwergewicht“

Dieses Jahr war ein guter Einstieg, aber ich weiß von früher, ich kann viel schneller. Nächstes Jahr möchte ich eine Minute schneller laufen und eine Top-20-Platzierung in der Bundesliga erreichen, das ist mein Ziel“, sagt sie selbstbewusst. „Ich bin ein stures Wesen, was meine Eltern in der Vergangenheit oftmals leidvoll ertragen mussten“, ergänzt sie. Dass Moser in Triathlonkreisen sehr bekannt ist, merkte auch der Bad Orber Teammanager Adi Kohr bei der Live-Übertragung des diesjährigen Europacup-Rennens in Kitzbühel, an welchem Moser teilnahm. Obwohl die Österreicherin lange Zeit nicht im Bild war, sprachen die beiden Modertoren mehr über Moser als über die Führenden im Rennen. „Da habe auch ich gemerkt, dass unsere Theresa ein Triathlon-Schwergewicht ist“, so Kohr.

Moser freut sich schon jetzt auf die nächste Saison. “Das Feuer ist nur kurz erloschen, jetzt ist es wieder voll da und es wird auch in zehn Jahren noch brennen,“ denn ein Leben ohne Sport und Bewegung kann sich die 1,62 Meter große Athletin nicht mehr vorstellen, sagt Moser, die in Spitzenwochen um Weihnachten herum bis zu 30 Kilometer in der Woche schwimmt. Im Januar wird Mosers Team Bad Orb sich wieder in Osttirol zum Wintertrainingslager versammeln, um sich gemeinsam auf die neue Saison einzustimmen: „Es warten noch unerfüllte Träume, die wir uns in der nächsten Saison erfüllen möchte“, sagt die reiselustige Weltenbummlerin abschließend.

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