Gute (virtuelle) Aussichten im Brachttal-Museum

Gute (virtuelle) Aussichten im Brachttal-Museum

Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung „Ursula Fesca und ihre Zeit“

Brachttal (MGB/ub). Am kommenden Sonntag, 1. Oktober, wird die Vogelsberger Südbahn, die in der Zeit zwischen 1898 und 1967 von Wächtersbach nach Birstein und zurück verkehrte, wieder im Brachttal Museum zu sehen sein. Fabian Volz hat seine computeranimierte, virtuelle Eisenbahnfahrt auf ein neues Level gehoben. Die Reise nach Birstein und zurück wird damit für Museumsbesucher u.a. auch aus der Vogelperspektive erlebbar. Volz berichtet während seiner Vorführung aus der Vergangenheit der Region und sorgt so für ein Glanzlicht im Brachttal Museum.

Fabian Volz erläutert die Funktion eines Köhler-Meilers.

Nacherlebbare Geschichte ist auch ein im Miniaturformat aufgebauter Köhlermeiler und eine Auswahl von in der näheren Umgebung von Franz Knüttel vorgefundenen Gesteinen. Sie geben Einblick in eine längst vergessene Zeit der Heimat. Mit etwas Fantasie kann man das Klopfen des Steinmetze hören und die Rauchschwaden der Meiler sehen, die das Landschaftsbild im Schlierbacher Grund über mehrere Jahrhunderte prägten.

Der Museums- und Geschichtsverein Brachttal e.V. hat im zweiten Stock des Museums ein Fernrohr aufgebaut, mit dem die Besucher bei gutem Wetter weit über das Tal der Bracht und des Reichenbaches bis zu den Höhen des Vogelsberges und darüber hinaus blicken können – eine besondere Fernsicht von einem der höchsten Punkte in Spielberg.

Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung „Ursula Fesca und ihre Zeit“. Die aus Sachsen stammende Gestalterin hatte sich bereits in den Zwanziger Jahren bei den Steingutfabriken Velten-Vordamm und Elsterwerda einen guten Namen als fortschrittliche Entwerferin gemacht und wechselte im Jahr 1931 zur Wächtersbacher Steingutfabrik nach Schlierbach. Mit ihrem neuen Formenrepertoire  (z.B. mit den Formen Haarlem, Amsterdam, Rotterdam, Köln oder Bonn) erregte sie bei den zeitgenössischen Kunstkennern großes Auf- und Ansehen.

Der Museums- und Geschichtsverein Brachttal e.V. zeigt in der aktuellen Ausstellung ihre wichtigsten Arbeiten in zahlreichen Beispielen. Besonders interessant sind etwa 400 Entwurfszeichnungen, die der Verein in verschiedenen Mappen und einer Powerpoint Präsentation präsentiert. Einige dieser Arbeiten zeigen Fescas Kunst auch in einem sehr privaten Kontext. Sie zeichnete Gruß- und Gratulationskarten für besondere Anlässe und verewigte ihren Dackel „Distel“ in einigen sehr humorvollen Zeichnungen. Beleuchtete Puppenhäuser und altes Spielzeug, das im Nebenraum der Cafeteria ausgestellt ist, lassen nicht nur die Kinderherzen höher schlagen.

Sogar das Museumscafé bietet ein besonderes Ambiente. Dort können sich die Gäste in einer originalen „Eisenhammer Küche“, die im Bauhaus Stil der 30er Jahre entstanden ist, stärken und bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ihre Eindrücke vertiefen.

Das Brachttal Museum in Spielberg ist am 1. Oktober zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet

Das Brachttal Museum in Spielberg ist am 1. Oktober zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. An diesem Tag kann neben Fachliteratur aus der Heimat auch das neue Buch über unseren berühmten Jugendstildesigner Christian Neureuther erworben werden.

Weitere Fragen beantworten gerne die Vorsitzenden Erich Neidhardt (Tel.: 06053 600067) oder Ulrich Berting (Mobil: 0178 8281945) oder unter www.info@brachttal-museum.de.

Zu den Bildern: Fesca-Zeichnung von ihrem Hund Distel beim Baden und (im Text) Fabian Volz erläutert die Funktion eines Köhler-Meilers.

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