Hochschulausbildung im Kreis: Unternehmen gefragt

Hochschulausbildung im Kreis: Unternehmen gefragt

Betriebe und Verwaltungen sollen jetzt ihr konkretes Interesse anmelden.

Main-Kinzig (MKK/fw). Jetzt sind die Unternehmen der Region gefragt: Die Chancen für einen Hochschulstandort in der Mitte des Main-Kinzig-Kreises standen noch nie so gut. Dafür müssen die Firmen aus Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungen nun ihren konkreten Ausbildungsbedarf für das Wintersemester 2024/25 benennen. „Die Hochschulleitung wie auch wir als Landkreis brauchen vor dem Start neben der Verbindlichkeit auch die Größenordnung, für die wir die Infrastruktur, von den Räumlichkeiten bis hin zur Technik und den Materialien, bereithalten und einrichten“, erklärt Landrat Thorsten Stolz, der alle Unternehmerinnen und Unternehmer zur Teilnahme an der Abfrage aufruft.

Noch bis 15. Juli können entsprechende Eingaben per Onlineformular gemacht werden; den Link erhalten alle Betriebe direkt zugesandt, das Formular kann aber auch über die Homepage des Main-Kinzig-Kreises erreicht werden: https://www.mkk.de/bedarfsabfrage-thm.html. Mögliche Fachrichtungen sind Betriebswirtschaft – Mittelstandsmanagement, Ingenieurwesen Maschinenbau ­– Allgemeine Elektrotechnik, Ingenieurwesen Maschinenbau ­– Allgemeiner Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen – Elektrotechnik an. 

Landrat Thorsten Stolz: „Chancen standen noch nie so gut“

Eine erste Abfrage des Main-Kinzig-Kreises und der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern hatte im Frühjahr ergeben, dass das Interesse an einem dualen Studium im Wirtschaftsraum Main-Kinzig sehr hoch ist. Den Auszubildenden ließen sich längere Fahrtwege außerhalb des Kreises ersparen, zudem würde die Ausbildung in den Betrieben innerhalb des Kreises attraktiver: Dieses Feedback stimmt nun alle Beteiligten optimistisch, dass in der zweiten Abfrage ebenso viele positive Rückmeldungen und Bedarfsanmeldungen eintreffen.

Möglich wird ein duales Studium komplett im Main-Kinzig-Kreis, wenn genügend Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen aus der Region das Interesse bekunden, ihre angehenden Fachkräfte künftig in einer Außenstelle der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und des CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e. V. (CCD) im Kreisgebiet studieren zu lassen. Hessenweit gibt es bereits sechs solcher Außenstellen der THM, in denen das duale Studienprogramm StudiumPlus angeboten wird, ein innovatives duales Studienkonzept, in dem sich Praxis- und Projektphasen abwechseln und im Rahmen dessen die Auszubildenden die Unternehmen intensiv kennenlernen. Die jungen Menschen schließen ihr Studium mit einem fachspezifischen Bachelor- oder Master-Titel ab und können dann direkt und vollwertig in die Arbeit des Unternehmens einsteigen.

Nehmen genügend Unternehmen und Verwaltungen in den jeweiligen Fachrichtungen  teil, bieten die THM und das CCD über StudiumPlus für den Main-Kinzig-Kreis die Fachrichtungen Betriebswirtschaft – Mittelstandsmanagement, Ingenieurwesen Maschinenbau ­– Allgemeine Elektrotechnik, Ingenieurwesen Maschinenbau ­– Allgemeiner Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen – Elektrotechnik an. Hinter StudiumPlus steht eine Kooperation zwischen der Technischen Hochschule Mittelhessen, Unternehmen der Region, verbunden im „Competencecenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V.“, sowie dem Kammerverbund Mittelhessen.

In direkten Anschreiben hat sich Landrat Thorsten Stolz an die Unternehmerschaft gewandt. „Ihr Interesse und Ihr Engagement entscheiden darüber, ob es in einem Schulterschluss der Region gelingt, eine Dependance von StudiumPlus in den Main-Kinzig-Kreis zu holen“, so Stolz. Wer sich bei der ersten Abfrage noch nicht geäußert habe, könne nach wie vor sein Interesse – und nun eben sogar den konkreten Bedarf – kundtun. Jede Stimme und jede Anmeldung zähle.

Der Wunsch nach einem weiteren Standort für duale Studiengänge ist schon älter und ist immer wieder von den Unternehmen selbst geäußert worden. „Die Betriebe und Verwaltungen kämpfen heute um die Fachkräfte von morgen. Es gibt unzählig viele Ansätze weiche und harte Faktoren, die da eine Rolle spielen. Aber die kurzen Wege, verkehrlich gut angebunden, sind ein großer Standortvorteil für eine Ausbildung im eigenen Betrieb. Ich hoffe daher, dass wir den lange gehegten gemeinsamen Wunsch nach einem Hochschulstandort im Herzen unseres Kreises nun in absehbarer Zeit realisieren können. Die Chancen standen noch nie so gut“, so Stolz.

Share