„Bloopiffer“-Kulturweg in Feldkahl

„Bloopiffer“-Kulturweg in Feldkahl

Grenzgänger aus dem Main-Kinzig-Kreis auf dem „Bloopiffer“-Kulturweg in Feldkahl willkommen

Spessart / Bad Orb (SB/pv). Feldkahl lädt am 18. Juni ab 10.30 Uhr zum ersten Mal zu einer geführten Wanderung von rund sieben Kilometern auf der Feldkahler Schleife des 112. „Europäischen Kulturwegs Rottenberg – Feldkahl“ ein. Dazu ermuntert Regina Bopp von der Kulturweg-AG auch „Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus den benachbarten Main Kinzig, „weil während der Begehung auch hessische Spuren zu finden sind“. So besäßen die in Feldkahl gebrannten Apfelschnäpse eine Kleinauheimer geschmackliche Komponente und den „Band Leader“ der „Feldkahler Lederhosen“ habe es ins hessische Meerholz verschlagen. „Nicht zuletzt verbindet der Sälzer Weg den Hösbacher Ortsteil mit den Orber Sälzern“ sagte Bopp mit einem Schmunzeln weiter. Da es eine begrenzte Teilnehmerzahl gebe, sei eine Anmeldung bis 5. Juni unter der Telefonnummer 06021 5840340 oder per Email: Bloopiffer@spessartprojekt.de erforderlich.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet in dem rund um das 1.100 Seelen-Straßendorf, das sich aus Ober-, Mittel- und Unterdorf zusammensetzt, ein mit historischen, kulturellen und kulinarischen Programmteilen gespicktes Programm. Obwohl der exakte Ursprung des Uznamens „Bloopiffer“ nach Ansicht von Bopp im Dunkel der Geschichte verborgen ist, und wohl so was ähnliches wie „Schrägpfeifer“ bedeutet, identifizierten sich die Feldkahler*innen mit ihm. Ihr Vater, Lothar Bopp, habe ihm als Schnitzer ein Denkmal aus Holz gesetzt, das aber auf Dauer der Witterung nicht standgehalten habe. Heute schmücke eine aus Buntsandstein gefertigter „Bloopiffer“ den Brunnen in der Ortsmitte. Auch dem Verein „Die Bloopiffer“ habe der pfeifende Junge Pate gestanden.

Die Wanderung beginnt am Sportplatz Feldkahl (Am Heigenberg 28, Parkplätze vorhanden). Die erste Station wird am alten Kirchweg nach Sailauf erreicht, wo die Infotafel über den alten Hohlweg, der von Feldkahl die Anhöhe hinauf nach Rottenberg verläuft, informiert. Die Flurbereinigung habe diesen Weg überflüssig gemacht. Er sei heute nicht mehr begehbar und deshalb habe ihn die Natur als Schutzraum für Fauna und Flora zurückerobert. Mittagessen gibt es, so Bopp, im „Grünen Baum“, einer eigentlich geschlossenen Gaststätte, die der „Verein zum Erhalt der Wirtshauskultur in Feldkahl“ wieder an zwei Tagen in der Woche zum Leben erweckt hat. Nächster Stopp ist „Konrads Hofert“, ein altes Hofensemble, dem auch ein Minitaturgefängnis angegliedert war, bevor dem Bloopiffer am Dorfbrunnen die Ehre erwiesen wird.

Nächste Station ist nach Bopp die ehemalige „Ünnerdörfer Wäddschaft“, wo Ingrid Geis seit 2013 das ihrer Familie verliehene 100jährige Brennrecht für 300 Liter Schnaps ausübt, aber nicht ausschöpft. Gebrannt werden Zwetschgen, Äpfel und Mirabellen. Aus 300 kg Früchten werden rund 30 Liter Obstbrand gewonnen und an Freunde und Bekannte verschenkt. Geis führt am Kulturwandertag durch die Brennerei. Im Hof treten Jagdhornbläser auf.

Nächste Anlaufstellen sind der Wanderplatz, ein ehemaliger Fußballplatz, den sich die Wanderfreunde aus Feldkahl, eine Ortsgruppe des Spessartbundes, nach Verlegung der Sportstätte auf den Heigenberg, wegen seiner herrlichen Lage zu Nutze gemacht haben. Es folgen auf der Tour Hügelgräber aus der Bronzezeit, deren Schätze im Augsburger Museum zu bewundern sind, sowie die Feldkahler Kapelle, die 1991 zum Gedenken an die Vermissten und Gefallenen aus den Weltkriegen eingeweiht wurde. Die Schlussveranstaltung mit Kaffee und Kuchen findet unterhalb der Kirche im „Sängerhöfje“, ehemals Pfarrhaus und davor Schule, statt. Dort warten auch die „Feldkahler Lederhosen“ mit zünftiger Musik auf.

Zum Bild: Bloopiffer, eingerahmt von Regina Bopp (links) und Ingrid Geis.

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