Leserbrief: „Da hat sich etwas aufgebaut, was nicht gesund ist.“

Leserbrief: „Da hat sich etwas aufgebaut, was nicht gesund ist.“

„In diesem Kommentar beziehe ich mich auf den Zeitungsartikel „Verschwinden mit der Hütte die Probleme?“ vom Samstag, 22. August 2020, aus der Gelnhäuser Neuen Zeitung.

Verschwinden Probleme, wenn man sie einfach unter den Teppich kehrt? Ich glaube eher kaum. Nun ist der Pavillon ein Problem einiger Anlieger. Lösung —>Hütte entfernen.

Der Platz, der als familienfreundlich und vor allem auch als jugendfreundlich beworben wurde. Wird jetzt genau dieser Gruppe vorgeworfen. Es halten sich dort „falsche“ Gruppen auf , so heisst es. Meiner Meinung nach ist es sehr traurig, als ehemalige Kinder- und Jugendbeiratsvorsitzende so etwas lesen zu müssen. Nicht nur der Pavillon war eine Idee des Kinder-und Jugendbeirats, sondern auch die daneben stehende Bücherzelle.

Nun werden beide Projekte kritisch diskutiert. Und dann soll sich noch einmal jemand fragen, warum sich Kinder und Jugendliche nicht mehr einbringen wollen. Familien, Senioren, Kinder und Jugendliche haben etwas gefunden, einen Ort des Zusammenkommens, auch bei Regen, der in unserer Stadtmitte gefehlt hat. Die Jugendlichen kommen zu Gesicht und jetzt heißt es, es hätte sich etwas Ungesundes aufgebaut. Die „Drogenszene“ ist mir als Jugendliche in Bad Orb nicht bekannt. Aber anscheinend einigen Erwachsenden. Wie dem auch sei, wenn man sieht ,es wird sich nicht an Regeln gehalten“ gibt es dafür eine gewissen Stelle, die auch nicht allzuweit vom „Tatort“ entfernt ist. Diese ist nach meines Erachtens dafür da, um zu kontrollieren.

Um mich noch einmal kurz auf das Schreiben der sog. “35” Anwohner zu beziehen: Ich bin der vollsten Überzeugung, dass sie sich bewusst waren, wenn sie sich eine Immobilie in der Stadtmitte kaufen, dass nicht eine Ruhe erwartet werden kann, die man in einem Haus im Walde hätte. Denn schon seit Jahren ist bekannt, dass dieser Bereich ein Ort der Begegnung ist. Dafür steht er nicht nur als Standort für Kerb und Blasmusikfest, sondern auch für viele weitere Veranstaltungen. Wir sind nun mal eine Stadt, in welcher eine Gemeinschaft geschaffen werden sollte, in der jeder Komprommisse setzt. Es ist ein einfaches Geben und Nehmen. Doch wer uns Sachen wegnimmt, der muss damit rechnen, dass wir uns nicht zurückziehen.

Ich finde diesen Artikel einfach nur beschämend, da nicht nur gegen die oben genannten Personengruppen gehetzt wird, sondern auch gegen andere Kulturen mit anderen Gewohnheiten.

Sehr geehrter Herr Diener, es gibt auch Jugendliche, die ihre Freizeit nicht in Raucherlokalen verbringen wollen. Ich würde ihnen ein Buch aus der Bücherzelle empfehlen, um zu verstehen, wie Politik funktionieren kann, damit nicht nur Luftblasen produziert werden.“

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