Gelnhausen (GN/ew). Die Entwicklung der ehemaligen Joh-Immobilie ist erneut in die Schlagzeilen geraten. Obwohl die Kreissparkasse Gelnhausen die Pläne zur Entwicklung des Areals kontinuierlich vorantreibt, ist in Medienberichten von einem neuen Investor die Rede. „Es ist richtig, dass ein großer Bauträger aus der Schweiz sich für den Standort Gelnhausen interessiert, aber es hat bislang noch kein Treffen mit Vertretern des Unternehmens stattgefunden. Es ist aber auch richtig, dass ich als Bürgermeister interessierten Investoren, die auf mich zukommen, nicht von vornherein eine Absage erteile, sondern mich freue, wenn sie sich Gelnhausen ansehen und sich daraus möglicherweise weitere Projekte ergeben. Ein Telefongespräch ist eine frühe Phase der Kontaktaufnahme und macht noch keinen neuen Investor“, stellte Bürgermeister Daniel Christian Glöckner klar. Das Gelände des ehemaligen Kaufhauses Joh in der Gelnhäuser Südstadt sei für die städtebauliche Entwicklung der Barbarossastadt von entscheidender Bedeutung und elementar für die Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels. „Für diese Weiterentwicklung werden wir alles tun und natürlich keine Chance einfach so vergeben“, so der Bürgermeister. Die Entscheidung über die Entwicklung des Joh-Areals liege aber alleine in der Hand der städtischen Gremien. „Seit Sommer 2019 sind wir mit der Kreissparkasse Gelnhausen in Gesprächen, nach dem die Stadtverordnetenversammlung sich einstimmig für die Kreissparkasse als Projektentwickler ausgesprochen hat“, so Bürgermeister Glöckner.
Bereits im Oktober habe die erste Informationsveranstaltung mit ihm, Glöckner, dem Magistrat und den Fraktionsvorsitzenden in der Kreissparkasse Gelnhausen stattgefunden. Im Januar 2020 habe es dann einen Termin mit der Insolvenzverwalterin in Offenbach gegeben. „Durch die Insolvenzverwalterin ist die Schweizer Firma das erste Mal in das Gespräch gekommen“, so Glöckner. „Ich kannte das Unternehmen vorher nicht und bin auch nicht aktiv auf dieses oder andere Unternehmen zugegangen, denn ich betrachte den Beschluss der Stadtverordneten selbstverständlich als bindend.“
Am 14. Januar 2020 habe eine weitere Informationsveranstaltung mit der Kreissparkasse in Anwesenheit der städtischen Gremien stattgefunden. „Im Nachgang zu dieser Sitzung kamen am 27. Februar Vertreter der Kreissparkasse, des Planungsbüros, der Projektentwickler und der Leiter des Bauamts bei uns im Rathaus zu einer Gesprächsrunde zusammen“, skizziert Glöckner die weitere Entwicklung. Drei Wochen später fand ein Workshop mit allen Beteiligten statt, in dem es um Anpassungen des Entwurfs und die einzuplanenden Flächen auch für den Einzelhandel gegangen sei. Geplant sei der Abriss des alten Kaufhaus-Gebäudes und Neubauten, die unter anderem Raum für den Main-Kinzig-Kreis als Ankermieter, ein Medienzentrum, Gastronomie und Geschäfte vorsehen. „Es ist kein Geheimnis, dass ich mich von Anfang an für mehr Einzelhandelsflächen als ursprünglich geplant eingesetzt habe. Dazu stehe ich auch. Aber Planung heißt doch, dass das Projekt im wahrsten Sinn des Wortes (noch) nicht in Beton gegossen ist. Es ist noch in der Entwicklung und ich bin mir sicher, dass wir zu guten Kompromissen kommen werden. Für die Stadt – und für alle Beteiligten.“ Für diesen Workshoptermin hätten die Mitarbeiter des Stadtplanungsamts sogar ein flexibles Modell der Südstadt gebaut, dass neben dem JOH-Areal auch weitere Entwicklungsflächen aufzeige, so Glöckner. „Unsere Südstadt hat Potential für mehrere Investoren, das Modell macht dies deutlich. Mir ist es wichtig, dass wir in Sachen Joh einen gemeinsamen Weg mit der Kreissparkasse gehen, um endlich in dieser Angelegenheit voranzukommen. Wir sind der Kreissparkasse für die gute Zusammenarbeit sehr dankbar und freuen uns auf den Termin Ende April“, unterstreicht der Rathauschef.
Für Ende April sei nun eine Präsidiumssitzung geplant, in der das Modell der Südstadt zusammen mit dem Entwurf der Kreissparkasse Gelnhausen den Gremienvertretern vorgestellt werden soll. Den genauen Termin lege aber Stadtverordnetenvorsteherin Pia Horst fest, so Glöckner abschließend.
