Freund bekräftigt: „Keine Antwort zum Projekt Therapiezentrum“

Freund bekräftigt: „Keine Antwort zum Projekt Therapiezentrum“

Bad Orb (red). Sie kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner: In einem öffentlichen Antwortschreiben auf die Äußerungen des Bad Orber Kur-Geschäftsführers Dr. Dirk Thom („Mein Blättche“ online – 24. Februar 2021) steht Georg Freund, seines Zeichens Geschäftsführer der Kliniken Küppelsmühle, zu seinen Aussagen: „Wir hatten bis jetzt keine offizielle Antwort zu diesem Projekt. Wir wissen nun, dass man kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat.“ Auch dieses Schreiben bringen wir im ungekürzten Wortlaut – nachstehend:

„Ich bin Herrn Dr. Thom sehr dankbar, dass ich nun über die Presse viele nützliche Informationen zum Therapiezentrum erhalten habe. Ich bleibe im Grunde aber bei meinen Ausführungen: Man wollte das Therapiezentrum mutmaßlich bei einem Mandatsträger der FBO etablieren. Eine Ausschreibung folgte erst nach unserer Interessensbekundung in der Presse. Wir hatten bis jetzt keine offizielle Antwort zu diesem Projekt. Wir wissen nun, dass man kein Interesse an einer Zusammenarbeit hat.

Ich finde es aber trotzdem schade, dass die Mehrheit von FBO und SPD im Magistrat und der Bürgermeister sich nicht zu einer Zustimmung durchringen konnten, zumal wir – gegen alle Bedenken – im Konzept maximalen Verhandlungsspielraum zeigten. Dort heißt es: „Zur konkreten Ausgestaltung des PPP [Bedeutung: öffentlich-private-Partnerschaft] ist der Bieter zu vielen möglichen Szenarien bereit. Dies kann von einem direkten Finanzierungszuschuss bis hin zu einer gemeinsam betriebenen Gesellschaft gehen. (…) Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.“ Wir wissen nun, dass die verantwortlichen Akteure in Magistrat und Stadt nicht mit uns sprechen wollten und es unter anderem deswegen bis heute in Bad Orb immer noch kein Therapiezentrum gibt.

Wir nehmen das zur Kenntnis und ziehen uns deshalb wie gewünscht gerne aus allen Bereichen zurück. Wir haben auch die Kritik an unserer Physiotherapie in der Toskana Therme im Sommer 2020 wahrgenommen. Wie sicherlich allen bekannt sein sollte, war dies ein besonderer Sommer und wir hatten unsere Müh‘ und Not, den Klinikbetrieb unter Corona-Bedingungen – im Gegensatz zu anderen Kliniken – aufrecht zu erhalten. Wir mussten hier teils schwerstkranke Patienten aus den Normal- Stationen von Akutkliniken aufnehmen, damit diese dort Betten für Corona-Patienten frei machen und verschobene dringende Operationen aufholen konnten. Die Belegung war in dieser Zeit teils erheblich, weil viele andere Kliniken aus verschiedenen Gründen nicht die gleiche Leistungsfähigkeit hatten. Wir sehen ähnliche Probleme für den Sommer 2021 und ziehen uns deshalb vorsorglich ganz aus der Therme zurück.

Wir haben diese Praxis vor einigen Jahren auf Bitten der damaligen Bürgermeisterin Uhl, der Toskana Therme und der Bad Orb Kur GmbH etwas unwillig übernommen, weil es weit und breit niemand anderen gab und haben es seitdem defizitär für die Wettbewerbsfähigkeit des gesundheitstouristischen Standorts Bad Orb betrieben. Wir hatten die Kooperation bereits im Juni 2019 einmal gekündigt aber auf Bitten der Toskana World dann doch weitergeführt. Wir sind froh, dass uns der Kurdirektor nun unmissverständlich mitgeteilt hat, dass wir auch hier als Projekt-Partner nicht unbedingt willkommen sind.

Sollten zukünftige Koalitionen, Bürgermeister oder Kurdirektoren wieder Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit finden: Wir sind seit über 100 Jahren am gleichen Ort und sind hoffentlich auch die nächsten 100 Jahre hier. Bis dahin werden wir die feindselige Atmosphäre in Bad Orb meiden und unseren Entwicklungskurs in anderen Kommunen fortsetzen. Ganz basisdemokratisch haben Sie als Wähler derzeit die Möglichkeit, sich für Kooperation und Partnerschaft und gegen Konfrontation und Populismus durch Ihr Kreuz auf dem Wahlzettel zu entscheiden.

Georg Freund, Geschäftsführer der Kliniken Küppelsmühle Bad Orb

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