Gemeinsam für Biodiversität und Insektenvielfalt

Gemeinsam für Biodiversität und Insektenvielfalt

Netzwerktreffen zum aktuellen Stand von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“

Main-Kinzig / Gelnhausen (MKK/fw). Gut besucht war das vierte Treffen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. „Wir freuen uns, dass so viele Gäste aus den Kommunen an diesem wichtigen Netzwerktreffen teilnehmen. Das zeigt nicht nur das große Interesse an ‚Main.Kinzig.Blüht.Netz‘. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, gemeinsam etwas für die Artenvielfalt und gegen das Insektensterben im Main-Kinzig-Kreis zu tun“, unterstrich Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann in seiner Begrüßung. Es sei gelungen, viele Institutionen und Menschen zu aktivieren, die sich für den Erhalt der Biodiversität engagieren. Nicht nur den Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern, sondern auch allen Partnerinnen und Partnern liege das Thema am Herzen.

„Wir werden das Projekt in diesem und im folgenden Jahr mit Elan weiterführen, um die bisherigen Erfolge zu vervielfältigen“, so der Erste Kreisbeigeordnete. Besonderen Dank sprach er den Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern aus: „Wer etwas schafft, kann stolz auf das Erreichte sein.“ Der Main-Kinzig-Kreis nehme mit „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ eine Vorreiterrolle ein. „Ich wünsche mir, dass die Idee, auf der das Projekt basiert, an Zugkraft gewinnt. Es sollte uns gelingen, auch Privatleute, Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer für die Artenvielfalt zu begeistern.“ Er bat die Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter deshalb, in ihrem Umfeld für „wilderes Grün und naturnahes Gärtnern“ zu werben.

„Wer etwas schafft, kann stolz auf das Erreichte sein.“

Anschließend präsentierte Projektleiterin Christine Seidel gemeinsam mit Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig-Kreis e.V. (LPV), den aktuellen Stand des Projekts. Bei Projektbeginn im Jahr 2019 wurde festgelegt, dass mindestens 500 Flächen im Main-Kinzig-Kreis naturnah gestaltet werden sollen. Knapp anderthalb Jahre vor Ende des Projekts befinden sich 691 Flächen in der Beratung, 418 sind bereits umgesetzt oder aktuell in der Umsetzung. „Wir werden nicht aufhören, wenn wir die 500 Flächen erreicht haben, sondern dem insektenfreundlichen Netz so viele Flächen wie möglich hinzufügen. Insekten sind schließlich nicht so mobil, wie gemeinhin angenommen wird“, sagte Christine Seidel. Doch auch ein Netz aus Naturbewusstsein werde geknüpft. Aus diesem Grund würden die Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt Kommunen und Privatpersonen beratend zur Seite stehen, Vorträge halten, sich in der Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen engagieren, Schaubeete anlegen und pflegen sowie an Infoständen über das Projekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ informieren, so die Projektleiterin und fuhr fort: „Sie alle schaffen Naturbewusstsein.“

Die ökologische Aufwertung der Projektflächen erfolge auf vielfältige Weise, ergänzte Matthias Metzger: „Auf 41 Prozent der Flächen wurde die Pflege umgestellt. Es wird zum Beispiel gemäht und nicht mehr gemulcht. Auf etwa jeder fünften Fläche wurden heimische Wildgehölze gepflanzt oder die Flächen mit Wildblumen angereichert. Auf 40 Prozent der Flächen wurden ausdauernde Wildblumenmischungen neu gesät oder Wildstauden gepflanzt.“ Im Rahmen des Projektes wurden in einigen Kommunen auch Konzepte für einen Biotopverbund auf lokaler Ebene diskutiert. Langfristiges Ziel sei es, Pflege- und Entwicklungspläne, bzw. Feldwegesatzungen für jede Kommune zu schaffen. Für diese Maßnahmen soll ein Folgeprojekt beantragt werden, das möglichst nach Abschluss von Main.Kinzig.Blüht.Netz ab 2026 umgesetzt werden soll.

Die drei fachlichen „Main.Kinzig.Blüht.Netz“-Projektmitarbeitenden Jutta Sons, Iris Sparwasser und Ralf Geier stellten Flächen vor, die ökologisch aufgewertet werden können und Potenzial besitzen, die Artenvielfalt zu verbessern. Dazu gehören neben Friedhöfen im Kreisgebiet, Parks und Grünflächen, Retentionsflächen und Gräben sowie Wegraine. Iris Sparwasser berichtete über ein Pilotprojekt, an dem Hessen Mobil beteiligt ist. An sieben Streckenabschnitten von Landes- und Kreisstraßen wird die Pflege des Extensiv-Grünstreifen jenseits der Straßengräben angepasst. So soll der Lebensraum für Insekten aufgewertet werden. Sie wies darauf hin, dass auch Solarparks ein wertvoller Lebensraum für Insekten sein können, wenn sie entsprechend geplant werden.

Zum Bild: Die projektbegleitende Arbeitsgruppe setzt sich aus dem Projektteam, Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern für die Insektenvielfalt, Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen, Verbänden und weiteren Initiativen, Hessen Mobil sowie dem Fördermittelgeber zusammen.

Share