Wächtersbacher Grüne  besuchten Geis`sche Mühle in Bad Orb

Wächtersbacher Grüne besuchten Geis`sche Mühle in Bad Orb

Simon Geis ist „von klein auf“ mit diesem Hof verbunden, der seit 1734 betrieben wird.

Wächtersbach / Bad Orb (G/eb). Die beiden Vorstandsmitglieder im NABU und Vorsitzenden im Grünen Ortsverband Martina Mühlstädt und Volker Laubenthal beschäftigen sich schon über mehrere Jahre mit der Pflege und dem Erhalt besonders schützenswerter Flächen im ganzen Stadtgebiet in Wächtersbach. Dazu zählt auch die sogenannte „Alte Weide“ in Neudorf. Dort werden seit einiger Zeit durch die beiden Landwirte Franziska und Simon Geis (Bad Orb) eine Herde mit seltenen Dexter-Rindern eingesetzt, um dieses Gebiet auf natürliche Weise zu pflegen. Die Fläche soll so vor Verbuschung bewahrt werden und weiterhin selten gewordenen Bodenbrütern und anderen Tierarten als Brut- und Nistplatz und Rückzugsrefugium dienen. Das Projekt steht unter der Federführung von Hessen-Forst und wird vom NABU begleitet.

Die Dexter-Rinder der Geis´schen Mühle wurden aus einem Naturschutzprogramm übernommen und beweiden im Dienst des Naturschutzes die Wiesen im „Haseltal“ und „Autal“ in Bad Orb sowie das Neudörfer Naturschutzgebiet „Alte Weide“. Vorher waren auf diesem Areal Wasserbüffel eingesetzt. Die Dexter, eine der kleinsten europäischen Rinderrassen, schonen mit ihrer Leichtfüßigkeit jedoch die Fläche in einem noch stärkeren Maß. Außerdem werden die Tiere nicht mit Antibiotika behandelt, scheiden sie also auch nicht aus.

Da in der Vergangenheit einzelne Stimmen laut wurden, die das Projekt in Frage stellen, machten sich Mühlstädt und Laubenthal sowie weitere Vertreter der Wächtersbacher Grünen ein Bild vor Ort und besuchten Familie Geis auf ihrem Hof in Bad Orb. Simon Geis ist „von klein auf“ mit diesem Hof verbunden, der seit 1734 betrieben wird, und führt ihn seit 2017 gemeinsam mit seiner Frau Franziska. Dort setzen die beiden nach und nach um, was ihnen wichtig ist: Leben im Einklang mit der Natur. Sie halten Ziegen, Rinder und ein paar Schweine und vermarkten diese im Direktvertrieb. Natürlich dürfen auch zwei Katzen und ein Hund nicht fehlen.

Franziska Geis und ihr Mann nahmen sich Anfang April viel Zeit, um die kleine Wächtersbacher Gruppe zu begrüßen und auf dem Hof zu begleiten. Offen und mit ansteckender Begeisterung zeigten sie Ställe und Weiden und erklärten fachkundig, warum sie sich für Mutterkuhhaltung entschieden haben, wie sie für Kindergruppen und Schulklassen zur Verfügung stehen, welche Ziele sie in den nächsten Jahren verfolgen. Schnell wurde deutlich: „Diese Familie liebt, was sie tut“. Simon Geis zeigte offen auf, an welchen Stellen es gerade auch durch Grüne Politik in Brüssel und Berlin manchmal schwer ist, einen Betrieb tiergerecht und auskömmlich zu betreiben, und so waren sich schnell alle einig, dass es vielleicht nicht schaden würde, wenn der zuständige Minister mal ein längeres Betriebspraktikum auf einem der kleineren Höfe machen würde.

Auch die Fragen zu den Neudörfer Rindern konnten gut geklärt werden: Wo bekommen die Tiere ausreichend Wasser und Nahrung, wie kümmert sich der Betrieb um sie, was ist, wenn ein Tier mal einen Tierarzt benötigt und so weiter. Selbst privaten Fragen standen die Beiden offen gegenüber. So erfuhren die Wächtersbacher Grünen ganz nebenbei, wie es ist, wenn man neben einem Hof noch einen anderen Beruf stemmt und trotzdem den eigenen Kindern gerecht wird, wenn die Familie, Freunde und Bekannte mithelfen.

Wer Fragen zum Hof oder zur Direktvermarktung hat, wird unter der Homepage https://shop.geissche-muehle.de fündig.

Die Grünen Wächtersbach sind dankbar für den Einsatz der Landwirte in Sachen Naturschutz und für den anregenden Vormittag auf deren Hof. Martina Mühlstädt und Volker Laubenthal ziehen ein positives Fazit und hoffen -auch im Namen des NABUS – dass die Neudörfer „Alte Weide“ noch lange von den Dextern beweidet wird.

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