Ava Martha Brambier: „Ich kann, ich will, ich werde!“

Ava Martha Brambier: „Ich kann, ich will, ich werde!“

In Sevilla / Spanien lebende 16jährige Büdingerin startet für den Triathlon-Bundesliga-Kader aus Bad Orb.

Bad Orb / Büdingen (TVBO/ak). Ava Martha Brambier aus Büdingen ist eine leidenschaftliche Triathletin und auf den ersten Blick auch eine normale Schülerin. Die heimische Neuverstärkung der Triathlon-Bundesligamannschaft aus Bad Orb ist erst 16 Jahre alt und lebt aktuell nicht mehr bei ihrer Familie in Büdingen, sondern im sonnigen Sevilla (Spanien). „Auch wegen der guten Trainingsbedingungen“, wie sie sagt. In ihrer neuen Wahlheimat wohnt die junge Athletin im Internat einer internationalen Privatschule. „Viele Jugendliche verlassen nach der Ausbildung oder dem Abitur das elterliche Umfeld – ich habe mir das etwas eher ausgesucht“, meint Brambier ganz entspannt dazu.

Auch in anderen Bereichen hat sie ganz konkrete Vorstellungen, was in ihrem Leben sportlich demnächst passieren soll. Passend dazu hat die Teenagerin eine sehr professionelle Einstellung, was auch den Landesstrainern der Deutschen Triathlon Union im Verlauf der vergangenen Saison bei Wettkämpfen auffiel. Im Herbst wurde sie daher in den deutschen Nachwuchskader aufgenommen. „Das motiviert mich sehr. Als ehemalige Schwimmerin habe ich nun eine neue Leidenschaft gefunden. Ich möchte an mir arbeiten und meine Grenzen in diesem Sport Stück für Stück verschieben“, schrieb sie kürzlich in einem Motivationstext an sich selbst. „Wie ein Marschplan nach oben liest sich dieses Schreiben“, sagt Teamanager Adi Kohr. In dem Text heißt es weiter, dass sie sich durch eine hohe Disziplin, Organisation und Ehrgeiz auszeichnet. „Wenn ich mir ein Ziel setze, werde ich alles dafür tun, es zu erreichen. Mein Motto lautet: Ich kann, ich will, ich werde“.

All das findet Kohr äußert beindruckend: „Ziele auf Papier zu notieren, einen Weg und eine Vision zu entwickeln und an der Erfüllung akribisch zu arbeiten, das ist schon echt gut, und das hat Ava auch nicht von unserer Sportpsychologin Kati Wiedenbrück gelernt“, sagt der Bad Orber Funktionär und ergänzt: „Wir haben mit Ava den halben Wettkampftrag bei den Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf verbracht. Uns war sofort klar, Ava muss zu uns kommen. Ihre Offenheit gegenüber dem Team und ihre positive Ausstrahlung haben uns sofort veranlasst, am Abend noch ein gemeinsames Bewerbungsvideo an sie zu senden. Wir waren uns einig, Ava passt sportlich wie menschlich hervorragend zu uns“, so Kohr weiter.

Die junge Wahlspaniern hat das Team dann erstmal monatelang „zappeln“ lassen und erst im späten Herbst die Zusage erteilt, berichtet ihre neue Teamkameradin Isabel Sterr: „Das fanden wir gut.Es zeigt, wie überlegt Ava an die Sache herangegangen ist.“

Zurzeit trainiert die jüngste Bad Orber Athletin nach den Plänen ihres Darmstädters Trainers Uwe Zocholl elf bis 15 Stunden in der Woche – elf Ausdauer- und zwei Krafteinheiten. Ihren weiteren Weg in den Hochleistungssport hat die Schülerin genau auf Papier notiert. „In der kommenden Saison möchte ich einen Platz auf dem Podium bei den Deutschen Jugendmeisterschaften erzielen und im Junioren-Eurocup eine aufregende neue Phase einläuten, was eine große Lernerfahrung bei den internationalen Starts für mich sein wird. Platzierungen spielen international erstmal eine untergeordnete Rolle“, definiert sie weiter. Auch in der Bundesliga möchte die 16-Jährige Erfahrungen sammeln und sich langfristig etablieren. Ganz besonders freue sie sich auf den „Engels Run 4 Fun“ Ende August im Bad Orber Kur- und Alea-Park, wenn das Team gemeinsam aus Spaß und Freude an der Startlinie stehen wird.

Ihre Motivation schöpft Brambier aus der Herausforderung, sich jeden Tag zu verbessern. „Ich bin wie ein Schwamm und sauge alles auf“, sagt sie über sich. Ihre große Vision ist es, einmal an den Olympischen Spielen im Triathlon teilzunehmen. „Es soll nach oben gehen, am besten weit“, lacht Brambier. „In punkto Einstellung und Fokus kann man sich schon jetzt an ihr begeistern“, findet Sterr, die sich auf ihren ersten gemeinsamen Bundesligaeinsatz freut.

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