Vive l’amité – es lebe die Freundschaft

Vive l’amité – es lebe die Freundschaft

Gelnhäuser und Gäste aus Clamecy feiern 60-jähriges Bestehen der Verschwisterung in der Barbarossastadt nach.

Gelnhausen (GN/ewe). 60 Jahre Verschwisterung: Vom 18. bis 21. Mai 2023 feierten die Barbarossastadt Gelnhausen und ihre französische Partnerstadt Clamecy ihr Jubiläum nach, weil die ursprünglich geplanten Feierlichkeiten wegen Corona verschoben werden mussten. Die Festtage waren von Fröhlichkeit und Herzlichkeit geprägt und auch an Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, wurde gedacht: Über 1.200 Euro konnten an die Tafel Gelnhausen übergeben werden.

1.200 Euro für die Tafel

Am Donnerstagnachmittag fuhr der Bus aus Clamecy auf den Obermarkt und die Freude über das Wiedersehen mit den Freunden aus Frankreich war nach zwei Jahren der Pandemie groß. Es wurde sich umarmt und so manche Freudenträne vergossen. Die Gäste und ihre Gastgeber wurden danach mit Wein und alkoholfreien Getränken offiziell im Rathaus begrüßt. Anschließend durften die Franzosen bei ihren Gastfamilien erst einmal in der Barbarossastadt ankommen.

Der offizielle Teil der Feierlichkeiten begann am Freitagvormittag in der Marienkirche mit einem Orgelkonzert. Wolfgang Runkel interpretierte französische Werke. Es war für die Zuhörer ein beeindruckendes Hör-Erlebnis und das Konzert bildete einen feierlichen Start ins Jubiläums-Wochenende.

Anschließend genossen Gäste und Gastgeber:innen auf dem „Platz der deutsch-französischen Freundschaft“ im Museumshof ein deftiges Mittagessen. Es gab Erbsensuppe mit Würstchen und Brot. Nach dieser Stärkung nahm Bürgermeister Daniel Christian Glöckner die französischen Freunde und ihre Gastgeber:innen mit auf eine Stadtführung in französischer und in deutscher Sprache. Für einige Gäste aus Frankreich war dies nicht nur die erste Begegnung mit der Gelnhäuser Geschichte, sondern überhaupt ihr erster Besuch in der Barbarossastadt und zum Teil auch in Deutschland. Nach so viel Informationen gab es Zeit zur freien Verfügung und/oder zum Ausruhen.

Am Abend trafen sich alle wieder in der KulturHerberge „KuH“, um einen gemütlichen Abend in geselliger Runde zu verbringen. Es gab genügend Wein aus Frankreich, sonstige kalte Getränke und ein rustikales Büffet. Zur Freude aller wurde das neue Liederbuch, das extra für diesen Abend erstellt wurde, verteilt und ausgiebig zur Gitarrenbegleitung gesungen. Das Repertoire reichte von „Alouette“ bis „99 Luftballons“ und die Stimmung war ausgelassen.

Der Samstagvormittag stand zur freien Verfügung und es wurde rege in den Gelnhäuser Geschäften eingekauft. Pünktlich um 13 Uhr startete bei strahlendem Sonnenschein das Jubiläumsfest, an dem auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Gelnhausen teilnahmen. Es gab wieder Wein aus Frankreich und diverse andere Getränke dazu noch belegte Laugenstangen. Die Komitees aus Frankreich und Gelnhausen überreichten Dr. Norbert Nimmerfroh von der Tafel Gelnhausen eine Spende von 500,- Euro aus den Einnahmen des Weihnachtsmarktes. Beide Komitees werden auch in Clamecy eine Spende an die soziale Organisation Restaurant du Cœur übergeben. Da die Getränke und der Imbiss bei der Feier im Museumshof kostenlos waren, standen zwei Spendenboxen bereit, die die Gäste nach eigenem Ermessen befüllen konnten. Dabei kam der stolze Betrag von 720,52 Euro zusammen, der ebenfalls der Tafel Gelnhausen zugutekommt.

Für die musikalische Unterhaltung der Feier sorgte das Trio „Julietta & Friends“, die mit Charme, musikalischer Raffinesse und Freude das Publikum begeisterten und so zu einem gelungenen Nachmittag beitrugen.

Abends begann dann die offizielle Veranstaltung des Jubiläums in der voll besetzten Kulturherberge. Es gab wieder diverse Getränke und ein warmes Büffet. Die beiden Vorsitzenden der Komitees, Françoise Wittmer aus Clamecy und Maryline Lenhard aus Gelnhausen, begrüßten alle Anwesenden und betonten, dass dieses Jubiläumsfest nur dank der Unterstützung vieler Menschen gelingen konnte.

Die Gäste und ihre Gastgeber vor der Abreise am Sonntagvormittag.

Es sprachen auch Gelnhausens Bürgermeister Daniel Christian Glöcker und Valerie Taupenot als stellvertretende Bürgermeisterin von Clamecy. Sie verlas ein Grußwort vom Bürgermeister Nicolas Bourdoune, der leider aus privaten Gründen verhindert war. In allen Ansprachen wurde die Wichtigkeit der gegenseitigen Freundschaft und Verständigung hervorgehoben und, dass die Demokratie ein wichtiges Gut ist und man sie pflegen muss, damit alle in Europa in Frieden leben können. Zur perfekten musikalischen Unterhaltung des Abends spielten Harry Wenz und Christoph Schneider auf, begleitet von den zwei jungen Sängerinnen Anika und Marie. Der Abend klang erst gegen Mitternacht aus. Am Sonntag hieß es Abschied nehmen. Die französischen Gäste starteten vom Parkplatz des Grimmelshausen-Gymnasiums aus in Richtung ihrer französischen Heimat. Der Abschied fiel allen schwer, aber es wurde versprochen, dass eine Delegation aus Gelnhausen am 22. und 23. Juli beim Mittelalterfest in Clamecy vertreten ist. Ansonsten freuen sich alle auf ein Wiedersehen beim Weihnachtsmarkt in Gelnhausen am dritten Adventswochenende.

Bild im Text: Die Gäste und ihre Gastgeber vor der Abreise am Sonntagvormittag.

Bild Titel: Impression vom Bürgerfest am Samstag mit der Gruppe „Julietta & Friends“.

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