Im Zeichen von Versöhnung und Frieden

Im Zeichen von Versöhnung und Frieden

Clamecy und Gelnhausen feiern vom 18. bis 21. Mai 60-jähriges Bestehen ihrer Partnerschaft

Gelnhausen (GN/ewe). 60 Jahre Verschwisterung: Vom 18. bis 21. Mai feiern die Barbarossastadt Gelnhausen und ihre französische Partnerstadt Clamecy im Burgund ihr 60-jähriges Jubiläum nach. Die Feierlichkeiten mussten wegen Corona verschoben werden. Am 23. Juni 1962, bereits ein Jahr vor dem Elysee-Vertrag wurde der Vertrag der Städtepartnerschaft in Gelnhausen unterschrieben und ein Jahr danach am 18. Mai 1963 in Clamecy. Oberstudientrat Gerhard Janik vom Grimmelshausen Gymnasium Gelnhausen war der Initiator und die damaligen Bürgermeister Hans-Georg Kloz und Pierre Barbier legten mit ihren Unterschriften den Grundstein für diese langjährige Freundschaft.

Als gerade 17 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges der Partnerschaftsvertrag zwischen Clamecy und Gelnhausen unterschrieben wurde, war der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger beider Städte, gemeinsam ein freies und friedliches Europa aufzubauen.

Eine lebendige Städte-Partnerschaft ist immer auf Menschen angewiesen, die aufeinander zugehen, Grenzen überwinden und die Freundschaft pflegen und mittragen. Glücklicherweise gab es diese Menschen all die Jahre, sowohl in Clamecy als auch in Gelnhausen. Schulen, Vereine, Kirche und die Stadt haben diese Partnerschaft mit Leben gefüllt. Jedem Mitglied, Freund oder Förderer der Partnerschaft fallen Namen ein, die zur Geschichte dieser Verbindung gehören. Manche sind bereits verstorben, aber sie sind nicht vergessen. Ein Name sei an dieser Stelle genannt: Karlheinz Altvater. Er war 30 Jahre lang Vorsitzender des Verschwisterungskomitees. Wie kein anderer hat er sich der Verschwisterung von Clamecy und Gelnhausen mit viel Engagement und Idealismus gewidmet.

Im Laufe der Jahre entstand eine enge und feste Bindung zwischen den beiden Städten, zwischen Frankreich und Deutschland. „Dass diese Verbindung nicht abgebrochen ist, verdanken wir vielen engagierten Menschen in Clamecy und Gelnhausen. Beide Städte mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und ihren Bürgermeistern haben diese Freundschaft über die Jahre ausgebaut und gepflegt. Gleichzeitig erleben wir, dass 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Welt wieder aus den Fugen zu geraten droht. Seit dem 24. Februar 2022 ist wieder Krieg in Europa, und das macht uns bewusst, wie verletzlich Frieden und Freiheit sein können“, so Maryline Lenhardt, die Vorsitzende des Verschwisterungskomitees Gelnhausen-Clamecy. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – laden die Barbarossastadt Gelnhausen und das Verschwisterungskomitee alle Bürgerinnen und Bürger ein, den 60. Jahrestag der Vertragsunterzeichnung nun in der Barbarossastadt zu feiern.

Eine Delegation aus Clamecy reist bereits am Donnerstag, 18. Mai, an und wird im Rathaus empfangen. Den Auftakt der Veranstaltungen bildet das Marktkonzert am Freitag, 19. Mai, um 11 Uhr in der Marienkirche. Aus Anlass des Besuches der Gäste aus der Partnerstadt Clamecy wird Wolfgang Runkel Werke französische Komponisten präsentieren. Während des Wochenmarktes ist ein Informationsstand zur Städtepartnerschaft auf dem Obermarkt aufgebaut.

Am Samstag, 20. Mai, ab 13 Uhr findet im Museumshof Gelnhausen die Jubiläumsfeier statt. Für Getränke und Snacks ist gesorgt. Wer möchte, kann eine kleine Spende für die Gelnhäuser Tafel in eine Spendenbox werfen. Zur musikalischen Unterhaltung spielt das Trio „Julietta & Friends“ auf.

Der Museumshof in Gelnhausen ist seit dem 24. September 2022 der „Platz der Deutsch-Französischen Freundschaft“. „Damit wurde ein sichtbares Zeichen dieser langjährigen Freundschaft gesetzt und einmal mehr bewiesen, dass Völkerverständigung und Versöhnung möglich sind. Gerade in Zeiten des Krieges, nicht nur in der Ukraine, sondern in vielen Länder der Erde dürfen wir nicht aufhören, uns für den Frieden, die Freiheit und die Versöhnung einzusetzen“, so Maryline Lenhard.

Zum Bild, von links: Bürgermeister Nicolas Bourdoune, Françoise Wittmer Komitee Clamecy, Maryline Lenhard Komitee Gelnhausen und Gelnhausens Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner bei der Einweihung des Platzes der deutsch-französischen Freundschaft in Gelnhausen. Foto: Archivbild

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