„aristanet“ unterstützt Kalenderverkauf

„aristanet“ unterstützt Kalenderverkauf

Kunst von Frauen für Frauen hilft dabei, partnerschaftliche Gewalt zu verarbeiten

Main-Kinzig / Wächtersbach (MKK/jkm).Häusliche Gewalt ist immer noch erschreckende Realität in Deutschland. Umso mehr freue ich mich, dass das Frauennetzwerk aristanet auch in diesem Jahr wieder einen Benefiz-Kunstkalender auflegt, dessen Verkaufserlös zu 100 Prozent dem Frauenhaus Wächtersbach zugutekommt“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete und Schirmherrin Susanne Simmler. Mit Kunst gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – das Frauennetzwerk verfolgt seine Idee des Benefiz-Kunstkalenders konsequent weiter. Dieser Tage ist die Ausgabe für das Jahr 2023 unter dem Motto „Kunst von Frauen für Frauen“ in den Handel gekommen.

Susanne Simmler lobt Neuauflage des Projekts

Die Kalenderblätter zeigen farbenprächtige, eindringliche Motive. „Die Idee, mit einem Kunstkalender die Arbeit des Frauenhauses zu unterstützen und gleichzeitig Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen herzustellen, ist einfach großartig. Die Künstlerinnen haben kraftvolle, mit Energie geladene Bilder geschaffen“, sagte Susanne Simmler bei einem Treffen im Main-Kinzig-Forum, wo sie von den Vertreterinnen von aristanet und den beteiligten Künstlerinnen einen der druckfrischen Kalender entgegen nahm. 

Frauennetzwerk aristanet unterstützt über Kalenderverkauf Arbeit des Frauenhauses in Wächtersbach

Wir sehen nicht, dass die Gewalt gegen Frauen zurückgeht“, berichtete Brigitte Machnitzke über die Arbeit im Frauenhaus Wächtersbach. Im Dezember 2020 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik zum fünften Mal in Folge einen Anstieg der häuslichen Gewalt in Deutschland. Rund jede vierte Frau erlebe mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und oder sexualisierte Gewalt durch einen Beziehungspartner. „Durchschnittlich jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Für das Jahr 2021 haben wir für den Main-Kinzig-Kreis noch keine eindeutige Zahl der gewalttätigen Angriffe gegen Frauen vorliegen. Schon jetzt wissen wir aber, dass für eine Frau die Gewalt durch den Ex-Partner tödlich war, zusätzlich gab es einen Mordversuch“, berichtete Brigitte Machnitzke aus der vorläufigen traurigen Bilanz. Im Frauenhaus Wächtersbach wurden seit der Eröffnung im Jahr 1992 bis Dezember 2021 insgesamt 1.297 Frauen und 1.374 Kinder aufgenommen.

Das Kalender-Projekt wird vom Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit des Main-Kinzig-Kreises und der heimischen Wirtschaft unterstützt. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dem Verein Frauen helfen Frauen erneut 10.000 Euro für die Arbeit im Frauenhaus und in der externen Beratungsstelle zur Verfügung stellen können“, erklärte Vereinsvorsitzende Friederike Ley. Der Verkauf sei bereits gut angelaufen.

Die Kalender-Ausgabe für das Jahr 2023 steht unter dem Motto „Kunst von Frauen für Frauen“. Künstlerinnen aus der Region und darüber hinaus, darunter eine Kulturpreisträgerin des Main-Kinzig-Kreises, haben ihre Werke kostenfrei zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Die Rückseiten der zwölf Kalenderblätter liefern Informationen zur jeweiligen Künstlerin und ihrem Werk. Darüber hinaus enthält der Kalender die Kontaktdaten von Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen sowie Informationen, wie geholfen werden kann. „Beim Thema Gewalt gilt es hinzusehen und auch aktiv zu werden. Oftmals besteht im Umfeld große Unsicherheit, wie Betroffenen geholfen werden kann. Der Kalender informiert ganz konkret, was jede und jeder tun kann. Und vor allen Dingen lenkt der Kalender die Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema häusliche Gewalt. Das Thema liegt uns allen so am Herzen, dass wir ganz viel davon in den Kalender gesteckt haben“, betonte Susanne Simmler.

Wer den Kalender kauft, unterstützt direkt die Arbeit des Frauenhauses“, betonte Friedrike Ley und fügte hinzu: „Im Namen des Vereins aristanet danke ich Susanne Simmler und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Grit Ciani für die engagierte Begleitung, ich bedanke mich aber auch bei den Stadtwerken Gelnhausen, der Kreissparkasse Gelnhausen, den Kreiswerken Main-Kinzig und der Agentur brandesmedia für ihre großzügige Unterstützung. Nur so ist es möglich, dass wir den Verkaufserlös zu hundert Prozent spenden können.“ Horst Wanik, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Gelnhausen, bot die Räumlichkeiten der Kreissparkasse an, um dort noch vor Weihnachten eine Ausstellung mit den Arbeiten aus dem Kunstkalender zu zeigen, um den Verkauf anzukurbeln.

Der gemeinnützige Verein „Frauen helfen Frauen Wächtersbach“ betreibt neben dem Frauenhaus eine Fachberatungs- und Interventionsstelle. Die Finanzierung setzt sich aus kommunalisierten Mitteln sowie Zuschüssen des Kreises und der Kommunen zusammen. „Der Verein ist weiterhin auf Spenden angewiesen, um insbesondere verschiedene pädagogische Angebote für die Frauen und Kinder im Frauenhaus verwirklichen zu können“, erläuterte Brigitte Machnitzke. Bei dem ebenfalls gemeinnützigen Verein aristanet handelt es sich um ein branchenübergreifendes Netzwerk von Freiberuflerinnen, selbstständigen und angestellten berufstätigen Frauen im Main-Kinzig-Kreis. Die aristanet-Frauen setzen sich für Gleichstellung und die berufliche Förderung von Frauen ein. Bereits seit vielen Jahren engagiert sich der Verein durch Verkaufsaktionen und Benefiz-Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen und Kindern und unterstützt die Arbeit der beiden Frauenhäuser im Main-Kinzig-Kreis.

Der Benefiz-Kunstkalender im Format 12 x 16 Zentimeter ist zum Hinstellen gedacht. Die Kalenderblätter sind auf umweltfreundlichem Papier gedruckt und liegen in einer Kartonbox, die gleichzeitig als Aufsteller dient. Erhältlich ist der Kalender an vielen Stellen von Alzenau bis Wächtersbach, die auf der Website aristanet.de zu finden sind. Der Kalender kostet 10 Euro. Auch Bestellungen per E-Mail an kalender@aristanet.de sind möglich.

Zum Bild: Der neue Benefiz-Kunstkalender des Frauennetzwerks aristanet für 2023 ist da. Unser Bild zeigt Erste Kreisbeigeordnete und Schirmherrin Susanne Simmler (hintere Reihe, Mitte) mit den Vertreterinnen des Frauennetzwerks aristanet, den Künstlerinnen, die ihre Arbeiten für den Kunstkalender zur Verfügung gestellt haben und Unterstützer der Benefiz-Aktion.

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