Schreibtisch gegen Malerrolle getauscht

Schreibtisch gegen Malerrolle getauscht

Bundestagsabgeordnete Katja Leikert absolviert Praktikum bei der Firma Hummel Baudekoration

Main-Kinzig / Gelnhausen (CDU/ewi). Grau ist alle Theorie – ziemlich farbenfroh ist hingegen der Arbeitsalltag der Firma Hummel Baudekoration in Höchst. In dritter Generation leitet Esther Hummel, die auch Kreishandwerksmeisterin der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern ist, das über 80 Jahre alte Familienunternehmen, das sich auf Malerarbeiten, Putz, Trockenbau und Bodenbelege spezialisiert hat. Im Rahmen ihrer Sommertour hatte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert mit Esther Hummel vor einigen Wochen zur aktuellen Lage im Handwerk ausgetauscht, dabei entstand die Idee eines „Politiker-Praktikums“. Gesagt, getan: Für einige Stunden tauschte Leikert jetzt ihren Platz am Schreibtisch gegen Malerrolle und Pinsel.

Auf der Baustelle der De Beer Breidenbach GmbH in Linsengericht ist das Team der Firma Hummel noch bis Ende November im Einsatz. Dann soll der große Neubau des Lützelhäuser Unternehmens bezugsfertig sein. Aktuell wird noch an allen Ecken und Enden fleißig gewerkelt, so auch in den Treppenhäusern, wo Katja Leikert beim Streichen der Wände zum Einsatz kam. Nach einer kurzen Einweisung durch Vorarbeiter Matthias Bauer ging es ans Werk – Tipps zur richtigen Farbmenge und der passenden Streichtechnik inklusive. 

Vanessa Borkowski absolviert eine Lehre zur Malerin und Lackiererin und ist aktuell im dritten Lehrjahr. Sie berichtete Katja Leikert, wie es ist, sich als junge Frau in einer männerdominierten Branche durchzusetzen. Diese Erfahrung hat auch Chefin Esther Hummel gesammelt, die mittlerweile 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, und ihr Handwerk ebenfalls von der Pike auf – unter anderem in der Schweiz – gelernt hat. Nicht nur als Firmenchefin, sondern auch in ihrer Rolle als Kreishandwerksmeisterin hat sie sich zum Ziel gesetzt, mehr junge Menschen für einen Handwerksberuf zu begeistern. Mit Praktika und Schnupperwochen, Vorträgen an Schulen und gezielter Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel bei Ausbildungsmessen, wird dabei um den Nachwuchs geworben. Das sei nicht immer einfach; aus vielen Gesprächen wisse sie, dass einige Firmen aus der Region keine Nachfolge finden.

Katja Leikert bedankte sich für den Eindruck aus – buchstäblich – erster Hand. „Unsere Handwerksbetriebe vor Ort sind ein wichtiger Eckpfeiler für den Mittelstand. Nicht jeder muss studieren, um beruflich erfolgreich zu sein. Besonders im Handwerk sind die Weiterbildungs- und Aufstiegschancen sehr gut. Junge Menschen, die sich für einen Handwerksberuf interessieren, sollten darum die Chance nutzen, sich im Rahmen eines Praktikums auszuprobieren und so vielleicht ihren Traumberuf zu finden.“ Ihre neu erworbenen Malerfähigkeiten will Leikert demnächst zuhause zum Einsatz bringen: Dort warten einige Wände auf einen frischen Anstrich.

Zum Bild: Die Bundestagsabgeordnete Katja Leikert Pinsel-schwingend bei der Hummel Baudekoration in Höchst. Foto: CDU/ewi

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