„Es ist das Lächeln, das unverkennbar unter der Maske strahlt“

„Es ist das Lächeln, das unverkennbar unter der Maske strahlt“

Persönliche Erfahrung beim Impftermin – von Harry Wenz

„Ich komme, vor lauter Aufregung viel zu früh an einem  Montagmorgen, einem ganz „normalen“ Werktag, als einer der ersten Impfanwärter am Impfzentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen, Am Hallenbad 3, der neuen Großsporthalle der Kreisrealschule an.

Gut ausgeschildert, also leicht zu finden, ebenso wie der Parkplatz, den ich als Auswärtiger benötige. Viel Platz steht  auf einem großzügig angelegten Gelände zur Verfügung.

Ein kleiner Spaziergang in der Morgensonne um die Halle, mit ausreichenden Hinweisen, bis ich am offiziellen Zugang angelangt bin, sorgt für eine allmähliche Minderung meiner Aufregung. Was ich ab diesem Moment vorfinde lässt sie nach und nach restlos verschwinden und macht Platz für eine mehr und mehr ausgeglichene, angenehme Empfindung.

Schon am Eingang werde ich von der Security in einem angenehmen stressfreien Ton angesprochen und mit Empfehlungen von eins, zwei Verhaltensmodalitäten, nicht ohne entspannten Witz, eingelassen; ganz meine Kragenweite.

Den ersten „Checkpoint“ habe ich also mit Bravour fieberfrei überstanden um dann allmählich in das Innere der Halle vorzudringen. Bevor ich mir überhaupt Sorgen um  „wie und wo“ machen kann, werde ich von einer weiteren freundlichen Stimme, die auch eine Maske nicht entstellen konnte, „an die Hand“ genommen und im Hallenparcours zur nächsten Station, die mit den vielen Formularen, geleitet. Ein Mensch nur für mich, damit ich dort ankomme, wo ich hin soll.

Ui! Falsches Formular vorgelegt. Wer jetzt erwarten würde, dass es Stress geben könnte, trifft auf Gelassenheit und Hilfsbereitschaft. In wenigen Sekunden ist das Malheur beseitigt, kein Gedanke an Peinlichkeit. Hier darf ich ruhig etwas unbeholfen auftreten. Zwei Menschen, die meine Angaben durchchecken, korrigieren, Fragen stellen und beim Antworten sogar noch helfen. Ein Arm zeigt schließlich in eine Richtung, in der der Impf-Parcours  für mich weitergeht. Bevor ich mich allerdings versuche an Schildern und Lämpchen zu orientieren, macht sich die freundliche Geste eines Arztes, ich hatte um ein Gespräch vor meiner Corona-Impfung gebeten, sofort daran, meine kurz auftretende Orientierungslosigkeit im Keim zu ersticken und mich auf seinen Platz und die gewünschte Beratung hinzuweisen.

Was da kam, war sogar zu verstehen, auch als Nichtmediziner, oder sollte ich entsprechend der derzeit 90 Millionen Hobby-Virologen in unserer Repuplik, mein Licht unter einen Scheffel gestellt haben. Egal. Ich war vorbereitet, hatte dennoch Fragen und fand alle Antworten und einen weiteren zugewandten Menschen und der „war sogar Arzt“. Dieser war es auch, der im Anschluss an die ganze Impfaktion noch einmal initiativ auf mich zukam um noch ergänzend zum Gespräch der Beratung tätig zu werden: „Was ich Ihnen im Übrigen noch sagen wollte…“!

Ein Mensch nur für mich, damit ich dort ankomme, wo ich hin soll.

Die Entscheidung, eine anschließende Impfkabine zu wählen, fiel anlässlich der Initiative zweier offen dreinblickenden Augen und einem freundlichen „Hallo“ der Impfenden nicht schwer, obwohl sofort wieder ein Mitarbeiter des Logistikbereiches unterstützend an meiner Seite war.

Wir haben fröhlich geplaudert, gewitzelt und… da war es auch schon geschehen. Ich war gegen Corona geimpft.

Aha! Und was jetzt? Ein wenig ausruhen, obwohl ich gar nicht müde war. Im Ruhebereich meinen Gedanken freien Lauf lassend, wandten sich die bekannten Gesichter aus der prominenten Kreispolitik Frau Simmler und Herr Stolz auf großen Monitoren mir zu. Ich sitze sogar noch fünf Minuten länger als empfohlen. Die Ruhe tat einfach gut und draußen erwartet mich ein hektischer Alltag. Ich lasse meinen Gedanken freien Lauf, um dann am letzten „Checkpoint“ auszuschecken., nicht ohne auch hier eindeutige Empfehlungen und Hilfestellungen zu erhalten, was als nächstes zu tun ist (Internet, zweiten Impftermin buchen etc.). Ich nehme meine Impfunterlagen (mein eigentlicher  Impfpass war verschlampt) , verabschiede mich und begebe mich in Richtung Ausgang. Dieser Weg ist ausreichend markiert und dennoch von freundlichen Stimmen und Hinweisen, abermals aus dem Logistbereich, hilfsbereit begleitet. Auch hier noch einen letzter Joke und weiter geht’s in’s „normale Leben“.

„Wir haben fröhlich geplaudert, gewitzelt und… da war es auch schon geschehen.“

Alle Bedenken, negativen Gedanke, selbst die aus den morgendlich konsumierten Massenmedien – sind wie weggeblasen. Woran das wohl liegt? Bestimmt auch an dem Lächeln, dass ich unter jeder Maske vom Eingang bis zum Ausgang spüre und das uns „Impfpatienten“ alle zwangsläufig ansteckt. Vielleicht habe ich ja gerade deshalb, enttäuschend für Alle die seit dem bei mir nachfragen, meine Impfung so gut vertragen. Gute Arbeit eines guten TEAMS. Bis zum nächsten Mal.

Text und Bilder: Harry Wenz

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