Covid: Main-Kinzig-Kreis in nächster Warnstufe – Verwaltungsstab tagt am Montag

Covid: Main-Kinzig-Kreis in nächster Warnstufe – Verwaltungsstab tagt am Montag

Main-Kinzig (MKK/fw). Der Main-Kinzig-Kreis hat aufgrund einer hohen Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen nun erstmals die Schwelle zur nächsthöheren Warnstufe überschritten. 97 Neuinfektionen bedeuten 23 Fälle pro 100.000 Einwohner – ab dem Wert von 20 gilt erhöhte Wachsamkeit. Alleine am Wochenende wurden aus den Laboren 17 weitere Positivbefunde ans Gesundheitsamt gemeldet, die meisten davon erneut aus Hanau. Die Stadt hatte am Freitag aufgrund der sich stetig verschärfenden Lage im Westkreis in enger Absprache mit dem Main-Kinzig-Kreis eine geplante Großdemonstration abgesagt.

Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler hat für Montag zu einer außerordentlichen Verwaltungsstabs-Sitzung eingeladen. Darin sollen weitere Maßnahmen für den gesamten Kreis besprochen werden. „Wir haben derzeit ein extrem heterogenes Lagebild im Kreis. Wir registrieren ein sehr hohes Infektionsgeschehen vor den Toren Frankfurts und Offenbachs, also im Westen des Main-Kinzig-Kreises, während wir in zwölf anderen Städten und Gemeinden keinen einzigen bestätigten Fall haben“, so Simmler am Sonntag.

Man werde daher neben Vorsichtsmaßnahmen für den gesamten Kreis vor allem dort über weitergehende Schritte sprechen, wo im Moment die regionalen Corona-Schwerpunkte im Main-Kinzig-Kreis liegen. „Es ist aus meiner Sicht nicht die Zeit, um über weitere Lockerungen zu sprechen. Im Gegenteil, wir werden an einigen Stellen wieder Einschränkungen miteinander diskutieren“, kündigt die Gesundheitsdezernentin an. Bereits am Montag wird auch direkt mit Hanau über die weiteren Maßnahmen beraten.

Derweil befinden sich ab sofort zwei Schulklassen der Hanauer Hohen Landesschule vorsorglich in häuslicher Isolierung, wie zwischen Schulleitung und Gesundheitsamt am Wochenende vereinbart worden ist. Einen positiven Befund gibt es derzeit innerhalb der Schulgemeinde nicht, aber enge Kontaktpersonen mit einem Covid-Fall im gleichen Hausstand.

Die 17 Neuinfektionen vom Wochenende verteilen sich auf Hanau (12), Bruchköbel, Maintal, Neuberg, Nidderau und Schlüchtern. Die Gesamtzahl aller Fälle ist damit auf 1.065 gestiegen, davon gelten 849 als genesen (+1), 50 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 166 Covid-Fälle sind somit derzeit „aktiv“. Stationär behandelt werden derzeit drei Patienten aus dem Main-Kinzig-Kreis.

Die Erste Kreisbeigeordnete Simmler beschreibt die Lage im Kreisgebiet als dynamisch und komplex. Nach der Rückreisewelle mit einer Vielzahl an Neuinfektionen von Urlaubern seien nun immer mehr Fälle zu verzeichnen, die auf eine Weiterverbreitung von Urlaubern in Deutschland zurückgingen. Beschleunigend hätten dabei Privatfeiern und Freizeitbeschäftigungen mit einer großen Zahl an Kontaktpersonen gesorgt. „Die notwendige Vorsicht kann und darf nicht dort enden, wo man andere vermeintlich bestens kennt, weil es nähere Verwandte oder Freunde, Vereinskollegen oder Nachbarn sind. Darauf nimmt das Virus keine Rücksicht. Andersrum ist richtig: Wer es gut mit seiner Familie und seinen Freunden meint, hält sich an die Regeln, so unangenehm oder vermeintlich lästig sie auch sein mögen“, mahnte Susanne Simmler. 

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