Main-Kinzig-Kreis setzt bei Sport- und Kulturveranstaltungen auf Flexibilität

Main-Kinzig-Kreis setzt bei Sport- und Kulturveranstaltungen auf Flexibilität

Main-Kinzig (MKK/jkm). Angesichts der Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus musste auch der Main-Kinzig-Kreis einige seiner geplanten Sport- und Kulturveranstaltungen absagen. Der Kultursommer Main-Kinzig-Fulda wird sein Zeitfenster erweitern und setzt auf die Eigenverantwortlichkeit der einzelnen Veranstalter. Das Festival „GartenKunstGenuss Main-Kinzig“ verfolgt bereits eine digitale Strategie. Die Reihe „Kultur im Gasthaus“ wird in den Herbst verschoben. Mit diesem neuen Konzept will der Main-Kinzig-Kreis gezielt Gastronomie und Kulturschaffende zwischen Maintal und Sinntal unterstützen.

Diese notwendigen Anpassungen und Einschränkungen hatte Landrat Thorsten Stolz in einem Arbeitsgespräch mit dem Leiter des Amtes für Kultur, Sport, Ehrenamt und Regionalgeschichte, Matthias Schmitt, abgestimmt. „Auch der Bereich von Sport und Kultur bleibt trotz gewisser Lockerungen von den umfassenden Einschränkungen und Auflagen massiv betroffen. Dabei ist es uns als Landkreis wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen und uns so zu verhalten, wie wir es von privaten Veranstalter erwarten“, sagt Landrat Thorsten Stolz.

In den meisten Fällen gebe es keine Alternative zu den vielfachen Absagen, denn auch hier habe die Gesundheitsvorsorge die uneingeschränkte Priorität. Das gilt gerade für die vom Main-Kinzig-Kreis selbst betreuten Veranstaltungen. Unter anderem wurden vorerst bis zum 31. August alle Ausstellungen im Main-Kinzig-Forum vorsorglich abgesagt. Einzelne Projekte, zum Beispiel zur Gebietsreform vor 50 Jahren, werden entsprechend verschoben.

Auch der diesjährige Brüder-Grimm-Lauf, der vom 5. bis 7. Juni hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. „Die über 500 angemeldeten Läufer sowie die ebenso vielen ehrenamtlichen Helfer sind über die Entscheidung informiert worden und hatten dies auch so erwartet“, erläutert der Landrat. Da die meisten Mitwirkenden regelmäßig an dem Fünf-Etappenlauf teilnehmen, werden bereits gezahlten Anmeldegebühren auf das nächste Jahr übertragen oder zurückerstattet.

Entscheidung zum Radlersonntag „M-net Kinzigtal total“ fällt Mitte Juni

Auch das Sport- und Spielefest für die Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung am 17. Juni (450 Teilnehmer plus Betreuung) sowie das Jugendfußballturnier um den MKK-Pokal (18 Mannschaften plus Betreuung und Publikum) am 31. Mai müssen in diesem Jahr aus dem Veranstaltungskalender gestrichen werden. „Ob die Großveranstaltung M-net Kinzigtal Total im September stattfinden kann, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Wir werden Mitte Juni eine finale Entscheidung treffen“, sagt Thorsten Stolz. „Wir wissen, dass vom MKK-Radlersonntag nicht nur die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger, sondern auch viele Vereine mit ihren Bewirtungs- und Aktionsangeboten entlang der 80km langen Strecke von Sinntal bis Hanau profitieren. Wir werden bis zu unserer Entscheidung im Juni sorgfältig abwägen“, so der Landrat weiter.

Der Kultursommer Main-Kinzig-Fulda ist ebenfalls von drastischen Einschnitte betroffen. Die beliebte Veranstaltungsreihe hatte in diesem Jahr mit 75 hochkarätigen Angeboten eine neue Höchstmarke angepeilt. „Die Corona-Krise ist für alle Kulturtreibenden, gleichwohl ob sie als Künstler auftreten oder als Veranstalter fungieren, gelinde gesagt eine Katastrophe“, berichtet Matthias Schmitt. „Kaum jemand kann sich heute vorstellen, den kompletten Sommer auf Kunst und Kultur verzichten zu müssen, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass der Kultursommer eine große Bandbreite an Veranstaltungen abdeckt – vom Klassikkonzert bis zur Literaturlesung.“ Deshalb wurde mit den verantwortlichen Kollegen aus dem Landkreis Fulda abgestimmt, den gemeinsamen Kultursommer der beiden Landkreise in diesem Jahr flexibler zu gestalten.

Kultursommer verlängert das Zeitfenster bis in den Herbst        

„Wir werden die Veranstalter darin unterstützen, ihre Formate digital anzubieten, wenn dies als sinnvoll und praktikabel erscheint“, erklärt Schmitt. Letztlich liegt es jedoch in der Eigenverantwortung der einzelnen Veranstalter, ob sie ihre geplanten Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Vorführungen im Einklang mit den jeweiligen Landesverordnungen durchführen oder nicht. Einzelne Veranstalter, beispielswiese die Opernakademie Bad Orb, hatten bereits ihre Projekte für dieses Jahr gestrichen. Auch wird die Eröffnung des Kultursommers, die für Pfingstsonntag in Schöneck geplant war, nicht stattfinden. Aber für kleinere Formate werden sich unter bestimmten Voraussetzungen vielleicht noch Möglichkeiten ergeben. Aus diesem Grund wird in diesem Jahr auf gedruckte Programmhefte verzichtet und stattdessen auf die Homepage des Kultursommers verwiesen.

Auch das GartenKunstGenuss Festival zeigt ein neues Gesicht. „Hier setzen wird auf eine rein digitale Strategie, die unser Projektinitiator Jörg Schmitz bereits vor Wochen entwickelt und gestartet hat“, informiert Landrat Stolz. Ebenso musste die neue Reihe „Kultur im Gasthaus“ neu geplant werden. Es haben sich viele Gasthäuser, Cafés und Bars für die Teilnahme beworben, aber das Coronavirus sorgt auch hier für Stillstand. „Wir können die Veranstaltungsreihe aktuell natürlich nicht wie geplant stattfinden lassen, wollen dann aber nach Möglichkeit im Herbst und Winter richtig mit ihr durchstarten, um gezielt die heimische Gastronomie- und Kulturlandschaft zu unterstützen“, blickt der Landrat optimistisch voraus.

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