Main-Kinzig (MKK/fw). Ein Gefühl wie Nachhausekommen: Das ist eines der Ziele des Betreuungsangebots SOwieDAheim. Ältere Menschen mit und ohne Demenz werden in SOwieDAheim für einige Stunden in der Woche wohnortnah versorgt, und zwar durch bürgerschaftlich engagierte Betreuerinnen und Betreuer. „Dieses Angebot an häuslicher Tagespflege füllt seit 14 Jahren eine Nische in der Pflegelandschaft. Gerade in der jetzigen Situation ist es vor allem zur zeitweisen Entlastung der Angehörigen notwendig, in Schritten dieses Angebot wieder anzubieten. Das wird nur unter veränderten Rahmenbedingungen und allen Regeln des Schutzes gehen, aber Menschen verlassen sich auf uns“, erklärt Gesundheits- und Sozialdezernentin Susanne Simmler und stützt damit das Vorgehen der Verantwortlichen von SOwieDAheim der Alzheimer Gesellschaft sowie der Abteilung Leben im Alter der Kreisverwaltung.
„Es wird notwendig sein, über Veränderungen in Abläufen zu sprechen, das wird für alle nicht einfach. Deswegen will ich mich bei allen bedanken, die sich auf den Weg machen, auch diese wichtige Struktur langsam wieder zu öffnen“, so Simmler weiter.
In den derzeit 14 SOwieDAheim-Haushalten öffnen Bürgerinnen und Bürger ihr Haus oder ihre Wohnung und empfangen ältere Menschen, die Unterstützung benötigen. An einem oder mehreren Tagen pro Woche betreuen sie ihre Gäste für fünfeinhalb Stunden in familiärer Atmosphäre im eigenen Haushalt. Ein weiteres Angebot sind die elf Betreuungs- und Bewegungsgruppen im Main-Kinzig-Kreis. In kleinen Gruppen werden drei bis acht Gäste in öffentlichen Räumen betreut. Die Betreuten können soziale Kontakte aufbauen, singen, spielen und erzählen und zusammen essen. Im Vordergrund steht jedoch die Hilfe zum Erhalt der Selbständigkeit, der motorischen und kognitiven Fähigkeiten und der alltagspraktischen Fertigkeiten sowie vor allem die zeitweise Entlastung der pflegenden Angehörigen.
Zusätzlich bietet SOwieDAheim mittlerweile für rund 50 Personen im Main-Kinzig-Kreis Einzelbetreuung an, eine stundenweise Begleitung und Betreuung im Alltag. Während dieser Zeit sind angemessene Aktivitäten im eigenen Umfeld aber auch Ausflüge oder Begleitungen zu besonderen Anlässen möglich. Die gemeinsam verbrachte Zeit orientiert sich an der Biografie, der aktuellen Lebens- und Gesundheitssituation und den Wünschen des zu Betreuenden und deren Angehörigen.
„Jedes der Angebote bringt Menschen zusammen, strukturiert zuverlässig Alltag, tut gut ist damit quasi sozial relevant. Es ist aber klar, dass das in Zeiten der Corona-Pandemie nicht mehr so ohne weiteres möglich gewesen ist“, so Simmler. Die schrittweise gelockerten Kontaktbeschränkungen erlaubten es zukünftig aber, in geschütztem Rahmen zumindest die Einzelbetreuung wieder aufzunehmen. Darauf wurden die Betreuerinnen und Betreuer durch eine Hygienebeauftragte des Gesundheitsamtes vorbereitet.
„Wir müssen einen gangbaren Weg in eine neue Normalität auch in der häuslichen Tagespflege beschreiten“, so die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Mit SOwieDAheim wollen wir helfen, dass Menschen, die aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustandes das Haus derzeit nicht verlassen können, nicht vereinsamen oder ganz und gar in eine Depression verfallen. Gleichzeitig wollen wir zumindest einmal pro Woche die pflegenden Angehörigen durch dieses Betreuungsangebot eine kleine Entlastung bieten. Gemeinschaft und gemeinsamen Gesundheitsschutz wollen wir nachhaltig in Einklang bringen.“