Heuson-Museum in Büdingen: Neue Ausstellungen noch bis Ende März zu sehen

Heuson-Museum in Büdingen: Neue Ausstellungen noch bis Ende März zu sehen

Büdingen / Wetterau (jc). Noch bis zum Sonntag, 29. März, ist im Heuson-Museum in Büdingen die Doppelausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und „DDR-Spielzeug: Propaganda im Kinderzimmer“ mit Exponaten aus der Sammlung von Jörg Bohn vom Wirtschaftswundermuseum in Rheinberg zu sehen. Bislang  kamen bereits über 3.500 Besucher zu den beiden Ausstellungen.

Die Ausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989/90. Sie erinnert an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst, die die SED-Diktatur in die Knie zwangen. Sie berichtet von der Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen Solidarität und den außenpolitischen Weichenstellungen bis zur Wiedererlangung der Deutschen Einheit. Die Schau umfasst 20 Tafeln im Format DIN A1.

Themen der Ausstellung „DDR-Spielzeug: Propaganda im Kinderzimmer“ sind: Das Frauenbild in der DDR – Hauswirtschaftliches Spielzeug – Wohnungsbau – Pionierorganisation Ernst Thälmann – Militärisches Spielzeug. Dazu schreibt Jörg Bohn: „Interessant ist sicherlich, in welch starkem Maße sich die Ideologien der verschiedenen Systeme in den Kinderzimmern wieder finden. Auffällig im kapitalistischen Westen ist zum Beispiel die Präsenz vieler bekannter Firmen im Spielwarenbereich, sei es in Form einer großen Vielfalt von Kaufladenschachteln der bekannten Markenhersteller oder von Autos oder Eisenbahnen mit entsprechenden Werbeaufdrucken. Im Osten dagegen wurde verstärkt Wert auf die Vermittlung politischer Inhalte gelegt, wie im Extrem die nachfolgenden Kinderpost dokumentiert, deren Stempel statt der kindgerechten Abbildung von Blumen oder Teddys an den „Tag der Nationalen Volksarmee“ erinnert und davon zeugt, wie früh und wie direkt Kinder in der DDR mit politischer Propaganda konfrontiert wurden.“

Durch die rege Exportaktivität der DDR waren etliche der dort hergestellten Spielzeuge auch in bundesdeutschen Spielkisten zu finden. Das breite Spektrum der gezeigten Objekte lässt bei sehr vielen Besuchern – männlich wie weiblich – Kindheitserinnerungen aufkeimen, sodass auch „reine Nostalgiker/innen“, denen eine solche kritische Aufarbeitung schlicht egal ist, voll auf ihre Kosten kommen.

Die Ausstellung „DDR-Spielzeug: Propaganda im Kinderzimmer“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Landesprogramm „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ gefördert. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.demokratie-leben.de. Die Fach- und Koordinationsstelle der örtlichen Partnerschaft für Demokratie erreichen Sie in der Büdinger Stadtverwaltung im Zimmer 228, unter 06042 884-1530, unter mitmischen@stadt-buedingen.de und unter www.demokratieleben.de.

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