„Musikschule mehr in die Öffentlichkeit rücken“

„Musikschule mehr in die Öffentlichkeit rücken“

Bürgermeisterkandidat Jakob Mähler trifft Harry Wenz / Förderung muss erhöht werden

Gelnhausen (G/jm).Die Musikschule Main-Kinzig leistet einen wichtigen Beitrag im sozialen und integrativen Bereich sowie im Bereich der Inklusion“, sagt Jakob Mähler, Bürgermeisterkandidat für Gelnhausen und Vorsitzender des Kulturausschusses: „Ich werde mich deswegen für eine höhere finanzielle Zuwendung und eine bessere Einbindung in die Gelnhäuser Gesellschaft und in die Bildungs- und Erziehungseinrichtungen einsetzen.“ Gemeinsam mit Stadträtin Clara vom Endt hatte sich Mähler mit Harry Wenz, dem Leiter der Musikschule Main-Kinzig, zu einem kulturpolitischen Austausch getroffen.

Harry Wenz sitzt im großen Übungsraum der Musikschule am Rande von Gelnhausen in der Altenhaßlauer Straße. Der Flügel neben ihm ist abgedeckt: „Ich habe jetzt mal etwas Ruhe und Zeit zum Musizieren“, sagt der Leiter der Musikschule mit Blick auf die Osterferien. Seit dem 1. November 1986 ist Wenz Leiter der gemeinnützigen Einrichtung. Offiziell ist die Musikschule ein eingetragener Verein: „Dies kommt daher, dass die Kulturlandschaft in Hessen nur diese Rechtsform zulässt“, erklärt Wenz.

Gleichzeitig funktioniere die Musikschule aber wie ein kleines Unternehmen, und hebe sich mit ihrem Angebot auch im Main-Kinzig-Kreis ab: „Wir durchlaufen regelmäßig eine Qualitätsprüfung und haben ein entsprechendes Gütesiegel vom Verband Deutscher Musikschulen. Dies ist wichtig und zeigt nach außen die Professionalität der Musikschule. Wenn ich operiert werden muss, gehe ich ins Krankenhaus weil ich weiß, dass die Qualität der medizinischen Betreuung überall durch entsprechende Aus- und Fortbildung des Personals und professionelle Rahmenrichtlinien gewährleistet ist. Im Bereich Musikpädagogik ist das leider nicht immer gegeben. Deshalb zeigen entsprechende Gütesiegel beispielsweise, dass alle unsere Lehrkräfte das Hauptstudium Musik abgeschlossen haben.“

Die Musikschule Main-Kinzig wird von Landesmitteln, dem Main-Kinzig-Kreis sowie verschiedenen Kommunen und den Unterrichtsbeiträgen der Schülerinnen und Schüler finanziert. Hier liege man durch die Finanzierungsstruktur beim Preis aber im unteren Bereich, erklärt Wenz: „Als gemeinnützige Einrichtung liegt unser Fokus neben den Einzelstunden und der Talentförderung auch auf der musikalischen Früherziehung. Diese beginnt bereits bei Kindern unter drei Jahren durch Eltern-Kind-Gruppen.“ Hier ist die Musikschule beispielsweise auch in zwei Kitas der Stadt Gelnhausen aktiv und Teil des Kita-Betriebs.

Die Mehrkosten für die Eltern können im Einzelfall gefördert werden, sollten die finanziellen Mittel nicht ausreichen: „Hier leisten wir oft auch einen wichtigen Beitrag zur Integration, denn Musik verbindet. Außerdem sind wir Inklusiv in verschiedenen Einrichtungen tätig und hier sogar federführend im Land Hessen, wodurch wir Sondermittel für inklusive Arbeit erhalten. Außerdem halten wir den Kontakt zu vielen Vereinen und Institutionen wie den Kirchen, stehen auch für städtische Veranstaltungen bereit und unterstützen, wo wir können.“

Die Musikschule Main-Kinzig ist aus dem Stadtbild von Gelnhausen nicht wegzudenken“, sagt Jakob Mähler: „Dennoch muss sie mehr in den Fokus gerückt werden.“ Denn die aktuelle Förderung der Stadt Gelnhausen von 5.000 Euro jährlich und die Nutzung von Räumen und Logistik für Musikschul-Veranstaltungen reiche hier nicht aus: „Die neuen Fördermittel des Landes Hessen richten sich nach der Bereitschaft der Kommunen, die Musikschulen zu unterstützen. In Gelnhausen sieht dies aber schlecht aus.

Als Bürgermeister werde ich mich deswegen für eine erhöhte Förderung seitens aller tragenden Kommunen einsetzen. Außerdem werde ich die Arbeit der Musikschule noch mehr in die Öffentlichkeit rücken und mehr Arbeit im inklusiven und integrativen Bereich wie beispielsweise in den Kitas ermöglichen.“ Auch bei großen Veranstaltungen wie der Sportlerehrung könne immer auf die musikalische Umrahmung der Musikschule gezählt werden: „Dieser Einsatz für unsere Stadt Gelnhausen muss künftig entsprechend honoriert werden“, so Mähler abschließend.

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