Am 4. Mai das Eschenkar entdecken

Am 4. Mai das Eschenkar entdecken

Exkursion ins Bad Orber Feucht- und Moorgebiet

Bad Orb / Rodenbach / Main-Kinzig (GNA/sh). Das Eschenkar im Bad Orber Stadtwald ist das Ziel einer etwa dreistündigen, leichten Wanderung, die die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) am Samstag, 4. Mai, von 9:30 bis 12.30 Uhr anbietet.

Moorige Flächen, naturnahe Waldtümpel, Quellen, Fieberklee, Torfmoose und Sonnentau – das Feuchtgebiet Eschenkar hat sich in den letzten Jahren zu einem Naturparadies im hessischen Spessart entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit der Kurstadt Bad Orb renaturierte die GNA vor einigen Jahren diesen seltenen Moorstandort. Die Stadt kümmert sich um Pflege und Erhalt, indem etwa Gehölze, die das Torfmoos zu stark beschatten und dem Gebiet zu viel Wasser entziehen, entfernt werden.

Ein Hotspot der heimischen Biodiversität. Ein Ziel der Maßnahmen, wie etwa die Anlage mehrerer Feuchtbiotope und die Rückverlegung des Lämmerbaches, war die Erhöhung der Artenvielfalt. Die Tümpel dienen seltenen und bedrohten Amphibien als Laichplatz. Auch Arten, für die nach der Roten Liste Hessen zurzeit lediglich eine Vorwarnung besteht, wie etwa für den Grasfrosch oder den Kammmolch, profitieren von dem Projekt.

Der Feuersalamander fühlt sich in seinem neuen Lebensraum ebenfalls wohl. Weitere Zielarten sind Libellen, darunter die Blauflügelige Prachtlibelle und die Quergestreifte Quelljungfer. Die scheue Waldschnepfe und der seltene Schwarzstorch werden außerdem gefördert.

Mit etwas Glück kann man der gefährdeten Schlingnatter begegnen oder sogar eine der größten heimischen Spinnen, die Gerandete Jagdspinne, Spinne des Jahres 2020, entdecken. Diese Spinnenart jagt ihre Beute an den Ufern nährstoffarmer, stehender oder langsam fließender Gewässer. Sie bewegt sich auf der Wasseroberfläche ebenso geschickt wie an Land. Auch unter Wasser ist sie unterwegs, denn dank einer sehr dichten Körperbehaarung bildet sich am Hinterkörper eine Luftblase.

Susanne Hufmann, Biologin und Vorsitzende der GNA: „Intakte Moore sind ein wichtiger Baustein im Klimaschutz. Als CO2-Speicher tragen sie dazu bei, die Klimaschutzziele zu erreichen. Außerdem bieten Moore einen einzigartigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sind bedeutsam für den Wasserhaushalt. Auch bei anhaltender Trockenheit halten sie das Wasser in der Landschaft. Für den Torfabbau oder an andere Zwecke trockengelegte Moore setzen dagegen große Mengen Treibhausgase frei und tragen so maßgeblich zum Klimawandel bei. Es gibt nicht mehr viele Moorstandorte in Hessen, die nicht aufgrund menschlicher Einflussnahme degradiert wären und ihre Funktionen für die Biodiversität und den Klimaschutz verloren haben. Ich denke da beispielsweise an das Wiesbüttmoor an der hessisch-bayerischen Grenze im Naturpark Spessart, das inzwischen in weiten Teilen austrocknet und vom Pfeifengras überwuchert wird.“

Veranstaltungshinweis. Am Samstag, 4. Mai, können sich Interessierte während der dreistündigen Exkursion selbst einen Eindruck vom Eschenkar verschaffen. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr der Parkplatz Hartmannsheiligen. Wetterangepasste Kleidung und geeignetes Schuhwerk werden empfohlen. Die Teilnahmegebühr beträgt vier Euro pro Person. Die Teilnahme von Kinder und Jugendlichen, Mitgliedern, Fördermitgliedern und GNA-Tierpaten ist kostenlos! Die Einnahmen fließen in Natur- und Artenschutzprojekte der GNA.

Wer die Arbeit der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA e.V.) und ihre Projekte unterstützen möchte, kann direkt spenden auf das Konto IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00 bei der Raiffeisenbank Rodenbach (BIC: GENODEF1RDB). Sie fördern damit Natur- und Artenschutzprojekte im gesamten Main-Kinzig-Kreis. Ihre Spende an die GNA e.V. kann steuerlich abgesetzt werden. Weitere Informationen unter www.gna-aue.de.

Zum Bild: Günter Könitzer (GNA) berichtet über Projektfortschritte © GNA – Susanne Hufmann

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