Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über Reduzierung von CO2-Emissionen und Aufforstung von Waldflächen
Steinau (BRK/pm). Das Thema Klimaschutz beschäftigt die Unternehmerinnen und Unternehmer in Steinau. Das wurde am Mittwochabend im Marstall deutlich: Die Klimapakt-Initiatoren und Projektbeteiligten hatten zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Vorgestellt wurde der sogenannte Zukunftswald sowie Ziele und Voraussetzungen des Projektes.
Christoph Biegl, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins GVV, freute sich über die rege Resonanz: „Dass heute so viele gekommen sind, zeigt, dass wir mit diesem Projekt offene Türen einrennen. Wir alle müssen etwas für unsere Region tun. Die Teilnahme am Klimapakt ist dafür der erste, richtige Schritt.“ Der Steinauer „Klimapakt“ basiert auf der Idee des Schlüchterner Vereins für Wirtschaft und Tourismus, kurz WITO. Ziel ist es, bei den Gewerbetreibenden ein Bewusstsein für ökologische Auswirkungen zu schaffen und sie zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zu bewegen.
Und so funktioniert der Klimapakt: Um mitzuwirken, müssen Unternehmerinnen und Unternehmer dem GVV beitreten. Anschließend melden sie ihren Strom-, Sprit- sowie Heizölverbrauch. Aus den Angaben wird ein CO2-Fußabdruck berechnet. Ziel ist es, diesen zu reduzieren. Was nicht reduziert werden kann, wird kompensiert, aktuell mit sechs Euro pro Tonne. Dieses Geld wird verwendet, um die umliegenden Wälder in Steinau und den Ortsteilen aufzuforsten.
Laura Ruppel von Paul und Co. (PACO) hat gemeinsam mit Manuel Hoffmann von RubiePharm den Steinauer Klimapakt initiiert: „Wir wollen nicht irgendwo etwas verändern, sondern hier vor Ort in unserer Region, wo wir gemeinsam mit unseren Familien und Freunden leben. Jede Mitgliedschaft zählt.“
„Vorteile, Mitglied des Klimapakts zu werden, gibt es viele“. Christian Zimmermann, Bürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt, sagte: „Es ist einfach schön, wenn wir unsere Wälder auf diesem Wege vor dem Aussterben retten können. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag in Sachen Umweltschutz.“ René Daniel, Vorstandsmitglied des WITO und verantwortlich für den Klimapakt in Schlüchtern, nannte weitere Pluspunkte: „Eine Mitgliedschaft am Klimapakt ist in gewisser Weise auch eine Form der Mitarbeiterbindung. Mit der Reduzierung von CO2-Emissionen setzen Unternehmen Akzente, die potenzielle Bewerberinnen und Bewerber dazu bewegen können, sich für den Arbeitgeber zu entscheiden. Außerdem ist der Austausch unter den Mitgliedern des Klimapakts wirklich wertvoll.“
Tanja Halfmann von HessenForst ist die zuständige Revierleiterin für Steinau. Sie berichtete über den Zukunftswald, der in Steinau bald auf einer 0,8 Hektar großen Fläche am Weinberg nahe des Bergweihers entstehen soll: „Die Wälder in Steinau sind stark von der Klimakrise betroffen. Deshalb muss es höchste Priorität sein, neue Bäume anzupflanzen. Wir wollen mittels Fördergeldern sowie Geldern aus dem Klimapakt mehr als 2000 neue Bäume pflanzen.“ Dafür habe Halfmann gemeinsam mit ihrem Team Baumarten ausgesucht, die passend für den Standort in Steinau sind. Außerdem ist zum Schutz von Hasen und Rehwild auch ein Zaun geplant. Die Summe für diese Maßnahmen beläuft sich auf etwa 12.000 Euro, 9.000 Euro davon sind bereits durch Fördergelder gedeckt.
Unternehmen, die einen Beitrag leisten wollen, sollen sich bis Ende Mai beim Team des Klimapakts melden, um mitzumachen. Schließlich sollen bereits im November die ersten Bäume gepflanzt werden. Wer dabei sein will, schreibt einfach eine Mail an klimapakt@gvv-steinau.de. Christian Zimmermann: „Wir machen den Unternehmerinnen und Unternehmern damit ein großartiges Angebot. Und wir freuen uns über alle, die dieses annehmen und mitmachen.“
Zum Bild: Sie möchten die Unternehmerinnen und Unternehmer mit dem Klimapakt zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen bewegen (von links): Tanja Halfmann (Revierleiterin Steinau) und Sebastian Merkel (Forstamtsleiter Schlüchtern) von HessenForst, Mitinitiatorin Laura Ruppel von PACO, GVV-Vorsitzender Christoph Biegl und Bürgermeister Christian Zimmermann. Foto: Bensing & Reith