„Demokratisches Verfahren zur Windenergieplanung aushebeln?“

„Demokratisches Verfahren zur Windenergieplanung aushebeln?“

Stellungnahme der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG zur Forsa-Umfrage zum Bau der Windkraftanlagen auf dem Horst.

Bad Orb / Biebergemünd / Jossgrund (red). Der geplante Bau der Windkraftanlagen auf dem Horst-Gelände auf den Höhen zwischen Bad Orb, Jossgrund und Biebergemünd erhitzt die Gemüter. In der vergangenen Woche wurde eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „forsa“ veröffentlicht, der zufolge sich eine deutliche Mehrheit der Befragen aus den betroffenen Gebieten „übergangen“ bei der Planung sieht. Die Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG betrachtet die Umfrage und deren Ergebnisse sehr kritisch. Die Pressemitteilung des Vorstands der Energiegenossenschaft anschließend im Wortlaut:

„Mit großem Erstaunen und Verwunderung hat die Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG festgestellt, dass der Verein Gegenwind nun mit Henning Strauß, einer der Eigentümer von dem größten Arbeitgeber der Region, Engelbert Strauß GmbH & Co. KG, einen Sponsor für die Durchführung einer Forsa-Umfrage gefunden hat. Doch wer glaubt, hier Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu erfahren, sieht sich schnell hinter die Fichte geführt. Der Autor der Fragen lenkt den Bürger schnell dahin, wo er ihn haben will. Entsprechend ist das Ergebnis. Forsa war hier nur das ausführende Organ. Mit einer repräsentativen Umfrage hatte dieses Vorgehen nichts zu tun. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“

„Nach langen Sitzungen und Beratungen wurden in der Regionalversammlung schon vor Jahren in einem höchst demokratischen Verfahren festgelegt, wo Windvorranggebiete Sinn machen und alle Kommunen ihren Anteil zur Energiewende beitragen können. Soll hier aus egoistischen Gründen diese Bemühung ausgehebelt werden? Diese Frage stellt sich uns, die wir seit Jahren erfolgreich die Energiewende in der Region vorantreiben.“

„Die benachbarten Kommunen Biebergemünd und Jossgrund, die ebenfalls von der Windplanung betroffen sind, haben bisher keinerlei derartige Aktivitäten unternommen. Ganz im Gegenteil: In einer von uns besuchten Informationsveranstaltung im Jossgrund zum Thema Photovoltaikfreiflächen wie auch Windenergie spricht Mathias Bien, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, von einer Bereicherung durch Erneuerbare Energien. In der Jossgründer Bevölkerung wird über das Orber Gebaren nur mit Kopfschütteln reagiert. Hier scheint man dem Kurort um Jahre voraus zu sein. Bürgermeister Röder legt dabei größten Wert darauf, dass sich die Bürger auch finanziell an den Projekten beteiligen können. So haben alle etwas davon.“

„Und um einmal die Relationen aufzuzeigen, um die es in Bad Orb geht: Ein Windrad beansprucht ca. einen Hektar Wald, im Kurort gibt es 2.000 Hektar davon. Also: Was soll das?“

„Die jetzigen Aktivisten gegen Windenergie müssen sich schon von Ihren Kindern und Kindeskindern fragen lassen, warum sie die Zukunft des Ortes mehr blockieren als gestalten. Dies fragt sich auch der Vorstand der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG.“

Für den Vorstand der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG:
Jürgen Staab, Hugo Nick, Stefan Heimrich, Matthias Scholz

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