Vortrag von Dr. Klaus Paul zum Thema A(D)HS

Vortrag von Dr. Klaus Paul zum Thema A(D)HS

Beginn ist am Montag, 11. März, um 19 Uhr in der Selbsthilfekontaktstelle Gelnhausen, Bahnhofstraße 12.

Gelnhausen / Main-Kinzig (SEKOS/js). Die SEKOS lädt ein zu einem Vortrag von Dr. Klaus Paul, promovierter Neuropsychologe und approbierter Verhaltenstherapeut aus Hanau, zum Thema „A(D)HS bei Erwachsenen“. Beginn ist am Montag, 11. März, um 19 Uhr in der Selbsthilfekontaktstelle Gelnhausen, Bahnhofstraße 12.

Hinter der Abkürzung AD(H)S verbirgt sich der Begriff „Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung“. AD(H)S ist nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, eine Erscheinungen der modernen Zeit, sondern eine Verhaltensstörung, die schon lange besteht (Zappel-Philipp, 1845) und all zulange keine ausreichende Aufmerksamkeit und Diagnostik erfuhr.  Sie galt lange ausschließlich als eine Erkrankung des Kindes- und Jugendalters, obwohl bereits in den 70er Jahre die Hypothese aufgestellt wurde, dass ADHS – damals als minimale cerebrale Dysfunktion bezeichnet – im Erwachsenenalter fortbestehen kann. Inzwischen ist gut belegt, dass die meisten der betroffenen Kinder diese Störung bis in das Erwachsenenalter beibehalten und dass sie bei Jungen und Mädchen gleichermaßen auftreten kann.

Man geht mittlerweile davon aus, dass es sich bei AD(H)S um eine neurobiologische Erkrankung handelt, eine Funktionsstörung in jenen Teilen des Gehirns, die für Aufmerksamkeit, Konzentration, Planung von Handlungsabläufen, Problemlösung und Impulskontrolle zuständig sind. Diese neurobiologisch bedingte Funktionsstörung wird durch genetische und Umweltfaktoren bedingt, wobei die genetische Komponente besonders ausgeprägt scheint: Ein hoher Anteil aller Kinder mit ADHS haben einen Verwandten ersten Grades, der auch an ADHS leidet. In der biographischen Entwicklung des Menschen treten jedoch auch eine Vielzahl von Umweltfaktoren auf, die die Entwicklung der angelegten Störung begünstigen oder eindämmen, möglicherweise sogar ganz verhindern können.

Es handelt sich also um ein komplexes Wechselspiel zwischen körpereigenen und Umweltfaktoren (z.B. frühe Kindheitsentwicklung, Vernachlässigung durch Bezugspersonen, traumatische Lebensereignisse oder aber Förderung und emotionale Unterstützung durch Eltern etc.), welche die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung maßgeblich beeinflussen. Umgekehrt kann eine vorhandene Störung an AD(H)S für eine Vielzahl weiterer psychischer und körperlicher Begleit- und Folgeerkrankungen verantwortlich sein.

Dr. Paul berichtet aus seinen Erfahrungen in der Begegnung mit Menschen, die oft neben anderen psychischen und psychosomatischen Problemen an ADS oder ADHS litten und leiden und deshalb psychotherapeutische Unterstützung suchten. Schwerpunkt des Vortrags werden weniger die Vielzahl von Fakten und wissenschaftlichen Erörterungen sein, die jederzeit im Internet oder in Fachbüchern nachzulesen sind, sondern vielmehr eine Beschreibung der wichtigen Punkte in Diagnostik und Therapie des Störungsbildes aus der Sicht des behandelnden Psychotherapeuten. Dies mit dem Ziel den Zuhörer*innen ein größeres Verständnis für Menschen mit dieser Störung zu vermitteln. Hierbei soll soweit wie möglich auf die Fragen und Interessen der Zuhörer*innen eingegangen werden.

Für die Teilnahme am Vortrag melden sich Interessierte an bei der Selbsthilfekontaktstelle Gelnhausen, Tel. 06051 4162 oder per Mail an info@sekos-gelnhausen.

Share