Wie gehören Job und Wohnraum zusammen?

Wie gehören Job und Wohnraum zusammen?

Bei einem Fachtag der Liga der Freien Wohlfahrtspflege das Thema „Mitarbeitenden-Wohnen“ intensiv analysiert – Arbeitskräftesicherung durch Wohnraumangebote?

Wiesbaden, Fulda (cif). Bei einer digitalen Anhörung zum Thema „Arbeitskräftesicherung durch Mitarbeitenden-Wohnen“ hat die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen (Liga Hessen) mit Gästen aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft, Stadtplanung, sozialen Trägern und Politik über diese Thematik diskutiert und erste erfolgreiche Modelle (Best Practice) vorgestellt. „Eine Umfrage unter Trägern unserer Verbände zeigte, dass bei über der Hälfte der befragten Einrichtungen das Thema ‚Wohnungsangebot‘ bei der Personalakquise eine Rolle spielt und Interesse besteht, sich an einem Wohnprojekt für Mitarbeitende zu beteiligen“, erläuterte Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor in Fulda und in der Liga Hessen Vorsitzender der „Querschnittsarbeitsgruppe Wohnen“ (QAG Wohnen), die sich bereits im Vorfeld intensiv mit der Thematik beschäftigt hatte.

Überlegungen auch bei der Caritas: Wie Job und Wohnraum zusammengehören

Auch die Caritas im Bistum hat mittlerweile Schwierigkeiten, im Bereich der Altenpflege, der Kinder- und Jugendhilfe oder der Behindertenhilfe alle offenen Stellen zügig mit neuen Fachkräften zu besetzen. Fehlender Wohnraum erweist sich dabei oft als Hemmnis. „Es ist nachvollziehbar“, so Juch bei seiner Ausführung, „dass Jobanbieter im Vorteil sind, wenn sie potenziellen Mitarbeitenden mit der Stellenofferte auch eine eigene Option auf bezahlbaren Wohnraum anbieten können.“

In der Liga-Experten-Diskussion war deutlich geworden, dass die Träger von Sozialeinrichtungen sich im Hinblick auf Modellen zum Mitarbeitenden-Wohnen mehr Unterstützung durch die Landesregierung, eine Aktualisierung der Förderrichtlinie des Landes, ein spezielles Förderprogramm für die Sozialbranche und eine Reduzierung der baulichen Anforderungen wünschten, um zahlreicher und schneller entsprechende Projekte auf den Weg bringen zu können. Denn – darin war man sich einig – Einrichtungen und Träger könnten mit Wohnungen für Mitarbeitende ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern und qualifizierte Arbeitskräfte anziehen. Dabei würden alle Seiten profitieren: Beschäftigte, Arbeitgeber und Kommunen.

Die Caritas im Bistum Fulda ist als Bauherr für Sozialwohnungen bereits in der Wohnraumschaffung sehr engagiert. Man werde nun auch in Hinblick auf Wohnraum für Mitarbeitende den Blick weiter schärfen und auf Signale aus der Landes- und Kommunalpolitik natürlich schnell reagieren, betonte Juch abschließend. Auch die Liga Hessen will das Thema im Fokus behalten.   

Ansprechpartner für Infos und Rückfragen zum Thema bei der Caritas im Bistum Fulda: Holger Franz, Sprecher QAG Wohnen, E-Mail: holger.franz@caritas-fulda.de, Tel.: 06612428-120.

Zum Bild: Mit offiziellen Spatenstichen feiert die Caritas im Bistum Fulda immer den Beginn neuer Bauprojekte. Oft sind es jetzt auch Sozialwohnungen, deren Bau damit in die Wege geleitet werden. Foto: Archivbild C. Scharf/Caritas FD

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