Verbandsschau mit Blick durch die Gewässer-Brille

Verbandsschau mit Blick durch die Gewässer-Brille

Geht es dem Gewässer schlecht, sind alle Immissionen zu reduzieren …, dass es wieder in einen guten Zustand gelangen kann

Wächtersbach / Brachtttal / Birstein (AVB/js). Die diesjährige Verbandsschau des Abwasserverbandes Bracht stand ganz im Zeichen des Gewässers. Zuvor hatte Verbandsvorsteher Andreas Weiher die Aufsichtsgremien der Mitgliedsgemeinden Birstein, Brachttal und Wächtersbach an die Kläranlage in Wächtersbach eingeladen. Nach Begrüßung durch Schauführer Gerhard Kuschnik fand die Begehung der Anlage statt, geführt von Geschäftsführer Bernd Mai. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den 36 Mischwasserentlastungsanlagen im weitreichenden Verbandsgebiet. Es wurde exemplarisch für alle Entlastungsanlagen aufgezeigt, wie das gereinigte Abwasser der Kläranlage in den Vorfluter Kinzig entlassen wird und wie die zwei Mischwasserentlastungsanlagen auf dem Gelände der Anlage funktionieren, welche im Regenwetterfall in einen Altarm der Kinzig entlasten. Mai lobte in diesem Zusammenhang die Mitarbeiter des Verbandes für deren tagtäglich geleisteten Einsatz.

Auf dem Weg zum Mittagessen in die Gaststätte und Pension „Zur schönen Aussicht“ in Birstein wurde zudem noch eine aktuelle Kanalsanierungsmaßnahme in Birstein besichtigt. Hier konnten die Gremienmitglieder hautnah erleben, welche fortschrittlichen Techniken aktuell zur Kanalsanierung zum Einsatz kommen.

Nach dem Mittagessen stellte sich die neue Gewässerschutzbeauftrage Sabine Merkel vom Ingenieurbüro DAR den Gremienmitgliedern vor und präsentierte ihre weitreichenden Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich Abwasser. Darauffolgend begann Dr. Klawitter, aquadrat Ingenieure, seinen Vortrag zum Immissionsnachweis nach Hessischem Leitfaden. Die Immissionsbetrachtung ist eine Auflage der Aufsichtsbehörde und muss durch jeden Kläranlagenbetreiber erfolgen. Hierbei wird das Thema Abwasserreinigung nicht von Seiten der Kanalnetze und der Kläranlagenbetreiber, sondern aus Sicht des Gewässers nach folgendem Grundsatz verfolgt: Geht es dem Gewässer schlecht, dann sind alle Immissionen so zu reduzieren und das Gewässer zu renaturieren, dass es wieder in einen guten Zustand gelangen kann.

Die Immissionsbetrachtung für den Nachweisraum Kinzig und Bracht hat zwar gezeigt, dass teilweise Grenzwerte nicht eingehalten werden und der Verband künftig vor weiteren Herausforderungen steht, aber insgesamt lässt sich doch feststellen, dass sich die Gewässer in einem guten Zustand befinden.

Nach einem spannenden und lehrreichen Tag bedankte sich Verbandsvorsteher Andreas Weiher für das Interesse an der Verbandsschau und verabschiedete die Mitglieder.

Zum Bild, von links: Bernd Mai, Holger Scheffler, Süren Reifschneider, Wolfram Zimmer, Jörg Hartwig, Harald Beyer, Andreas Weiher, Horst Bartel, Fabian Fehl, Johannes Creß, Gerhard Kuschnik, Sabine Merkel, Gerhard Werthmann, Claudia Müller.

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