Biebergemünd auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde

Biebergemünd auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde

Schmitt: „Bewusstsein für den fairen Handel stärken

Biebergemünd (BBGMD/rf). Biebergemünd ist auf einem guten Weg – wir wollen Fairtrade-Gemeinde werden. Bereits 2020 wurden durch einen Beschluss des Gemeindevorstands die Voraussetzungen dafür in die Wege geleitet. „Es geht darum, hier vor Ort das Bewusstsein für den fairen Handel zu stärken und die Bürgerinnen und Bürger noch mehr für bereits vorhandene lokale Angebote zu sensibilisieren. Ich freue mich, dass die Steuerungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern von Kommune, Politik, Wirtschaft und dem Weltladen, sich hierfür engagieren und den fairen Handel in Biebergemünd weiter ausbauen möchte„, so Bürgermeister Matthias Schmitt.

Kommunen, die den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ tragen, verpflichten sich, den fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern. „Dazu zählt beispielsweise, dass in den lokalen Einzelhandelsgeschäften und in der Gastronomie mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden müssen. Die Mindestzahl der teilnehmenden Betriebe richtet sich nach der Einwohnerzahl„, berichtet Annette Riesbeck vom Weltladen im Ortsteil Kassel.

Darüber hinaus können sich auch Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und Vereine beteiligen. Flankiert werden alle diese Aktivitäten von einer intensiven Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Bürgerinnen und Bürger über die lokalen Angebote aus fairem Handel und seine besonderen Standards informiert werden. Beispielsweise können Vereine auf fair gehandelten Tee oder Kaffee umsteigen und diese bei Veranstaltungen oder Sitzungen ausschenken. Auch Bekleidung aus Fairtrade-Baumwolle wäre eine Idee. Sportvereine können zudem Bälle aus fairem Handel einsetzen.

Der faire Handel verbindet Produzenten und Verbraucher auf kurzem Weg und ist eine internationale Bewegung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel. Durch den Kauf von fair gehandelten Produkten werden Kleinbauern und Handwerker in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt, denen so eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft ermöglicht wird. Die Fairtrade-Standards beinhalten: Verbot von illegaler Kinderarbeit, langfristige Handelsbeziehungen, von Marktschwankungen unabhängige Mindestpreise, feste Preisaufschläge für biologische Anbaumethoden, Fairtrade-Prämien für Gemeinschaftsprojekte und eine nachhaltige, umweltschonende Wirtschaftsweise. Das Siegel „Fairtrade-Gemeinde“ vergibt der Verein ,,TransFair“, der von über 30 Mitgliedsorganisationen – darunter Misereor, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, ,,terre des hommes“ und die Kindernothilfe – getragen wird.

Fairer Handel hilft nicht nur in den Entwicklungsregionen, es stärkt auch uns als Kommune. Denn das Zusammenwirken von Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mit dem Ziel eines fairen Handels befördert den kommunalen Zusammenhalt.

Zum Bild (von links): Bürgermeister Matthias Schmitt, Reiner Faß (Kulturamt), Annette Riesbeck und Leo Wagner („Eine Welt-Laden“ der Kath. Kirchengemeinde St. Joh. Nepomuk Kassel)

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