„dieAzubisuche.de“ vorgestellt

„dieAzubisuche.de“ vorgestellt

Eine neue Internetplattform für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Main-Kinzig (/MKK/fw). Der Bewerbungsprozess wird umgekehrt: Unternehmen bewerben sich bei jungen Menschen und bieten ihnen einen Ausbildungsplatz an. So lässt sich in knappen Worten die neue Plattform „dieAzubisuche.de“ beschreiben, die Unternehmen und Jugendlichen im Main-Kinzig-Kreis, in Stadt und Landkreis Offenbach sowie in Hanau nun zur Verfügung steht. „Überall suchen Handwerksbetriebe, aber auch andere kleine und mittlere Unternehmen dringend nach Auszubildenden. Mit dem Portal haben diese Betriebe die Möglichkeit, schnell Kontakt zu zukünftigen Auszubildenden zu finden. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, das bestehende Angebote nicht ersetzt, sondern eine Lücke schließt“, sagte Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann bei der Vorstellung des Projekts: „Wir sind als Main-Kinzig-Kreis dankbar, dass wir Teil der regionalen Kooperation sind.“

Digitalportal „dieAzubisuche.de“ für den Main-Kinzig-Kreis, Stadt und Kreis Offenbach und die Stadt Hanau vorgestellt

Das Konzept von „dieAzubisuche.de“ stammt ursprünglich aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Das digitale Tool hat zum Ziel, Ausbildungsbetriebe und ausbildungswillige Jugendliche zu vernetzen – und zwar über ein Medium, das Jugendliche stark nutzen. Die Stadt Offenbach beziehungsweise deren Übergangsmanagement Schule-Beruf passte das Portal dem hessischen Schulsystem an. An der Testphase von Dezember 2020 bis Juli 2022 in Stadt und Kreis Offenbach nahmen 95 Betriebe und etwa 125 Jugendliche teil. Im vergangenen Jahr kamen der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau hinzu. Dass sie umworben werben, habe den Jugendlichen in der Testphase sehr gefallen, so Brigitte Kümbel vom Übergangsmanagement Schule Beruf der Stadt Offenbach.

Ähnlich wie bei Plattformen zur Partnersuche wird das Profil der Jugendlichen mit den von Unternehmen gesuchten Qualifikationen abgeglichen. Das Profil der Auszubildenden in spe enthält einen Steckbrief mit Wunschberuf, individuellen Stärken und bereits absolvierten Praktika. Gibt es einen Match, einen Treffer also, und möchte das Unternehmen Kontakt mit einer Person aufnehmen, geschieht dies sowohl per SMS und E-Mail als auch über die Plattform selbst. In den Profilen der Jugendlichen können die Betriebe aus Datenschutzgründen nur den jeweilige Vornamen sehen. Die Initiative zur weiteren Datenabgabe, etwa eine Bewerbung, muss von den Jugendlichen selbst ausgehen . Firmen wiederum erhalten eine Nachricht, wenn eine Person sich anmeldet, die zu ihrem Profil oder zu einer angebotenen Ausbildung passt. Auf Datenschutz wird auch an anderer Stelle größter Wert gelegt: So müssen Handels- und Handwerkskammern vor einer Anmeldung bestätigen, dass Firmen tatsächlich ausbilden.

Bislang ist das Tool Bestandteil des Berufsorientierungsprozesses in den Schulen. Schülerinnen und Schüler erhalten ihren Zugang über die Lehrkräfte. Mittelfristig ist geplant, das Portal auch Menschen zugänglich zu machen, die die Schule bereits abgeschlossen haben. Im Main-Kinzig-Kreis können sich interessierte Jugendliche auch an das Übergangsmanagement Schule-Beruf des Zentrums für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe wenden.

Die Kosten für „dieAzubisuche.de“ teilen sich die beteiligten Städte und Kreise. Die laufenden Kosten liegen insgesamt bei knapp 177 Euro monatlich – für alle Partner gemeinsam. Für Betriebe und Jugendliche ist das Angebot kostenfrei. Technische und inhaltliche Anpassungen werden zwischen allen Beteiligten abgestimmt. Hierzu finden regelmäßige Treffen statt, die auch dem Erfahrungsaustausch dienen.

Ebenso wie Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann zeigten sich auch Offenbachs Bürgermeisterin Sabine Groß, Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Carsten Müller, Kreisbeigeordneter des Landkreises Offenbach von dem Konzept sehr angetan. Sie sind sich einig, dass auch aufgrund des Arbeits- und Fachkräftemangels beim Übergang von der Schule in den Beruf niemand verloren gehen darf. Die Zahl der Ausbildungsplätze sei anders als früher nicht das Problem. „dieAzubisuche.de“ ergänze bestehende Formate sinnhaft, berücksichtige Berufswünsche der jungen Menschen und sei ein gutes Tool für eine zusammenwachsende Region.

Abschließend betont Winfried Ottmann: „Als Schul- und Jugenddezernent überzeugt mich besonders, dass die Plattform auch im Schulunterricht eingesetzt werden kann. Darüber hinaus werden im Main-Kinzig-Kreis auch die im Bereich Berufsorientierung und beruflicher Bildung tätigen Institutionen sowie die Schulsozialarbeit das Instrument für ihre Arbeit nutzen.“

Zum Bild: Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann, Patrick Probst vom Offenbacher Jugendamt, Carsten Müller, Kreisbeigeordneter des Kreises Offenbach, und Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (von rechts) zeigten sich bei der Präsentation von „dieAzubisuche.de“ überzeugt, dass das neue Tool eine Lücke beim Übergang von der Schule in den Beruf schließt.

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