Starke Stimme für nächste Generation

Starke Stimme für nächste Generation

Studierende des Fachbereichs Sozialwesen der Hochschule Fulda wirken bei den Vorarbeiten zu einem Konzept für ein Kinder- und Jugendparlament in Gelnhausen mit

Gelnhausen (GN/ewe). Die kommunale Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, ihre Vernetzung und Qualifizierung stärken – das will die Stadt Gelnhausen mit der Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlamentes erreichen. Ein entsprechender Antrag der Grünen-Fraktion wurde im Stadtparlament beschlossen, nun geht es an die Vorbereitungen zur Entwicklung eines Konzeptes. Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner holt dafür die Hochschule Fulda mit ins Boot. Ca. 20 Studierende werden im Rahmen des Moduls „Methoden der Sozialen Arbeit: Gruppen- und Sozialraumarbeit“ unter anderem Bedarfe für ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) ermitteln und eine Sozialraumanalyse erstellen. Mit Dozentin Professorin Dr. Judith Ommert von der Hochschule in Fulda legte Bürgermeister Glöckner die weitere Vorgehensweise fest.

In der Kreisstadt Gelnhausen leben (Stand 1. März 2023) etwa 4000 Kinder und Jugendliche von „null“ bis 18 Jahre. Ihnen soll die neue Interessenvertretung eine starke Stimme geben, gleichzeitig leistet ein Kinder- und Jugendparlament einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Grundbildung. Im Rahmen eines solchen Gremiums können sich die Kinder und Jugendlichen regelmäßig über Ideen und Veränderungswünsche ihrer Stadt austauschen und haben auch gewisse Entscheidungsmöglichkeiten. In Hessen ist die Einrichtung eines KiJuPa keine Muss-Regelung.

Die Hessische Gemeindeordnung (HGO) sieht aber vor, dass bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in angemessener Weise beteiligt werden. Dabei sind verschiedene Beteiligungsformen denkbar. Auf Antrag der Grünen haben sich die Gelnhäuser Stadtverordneten für ein KiJuPa entschieden und laden damit die nächste Generation ein, sich aktiv einzumischen, Ideen für die Stadt, in der sie leben, zu entwickeln und für die eigenen Interessen einzustehen. Mit dem KiJuPa erhalten sie ein Werkzeug zur Mitbestimmung und Mitgestaltung.

Kinder- und Jugendparlamente sind keine Selbstläufer, wie Erfahrungen in anderen Kommunen deutlich machen. Deshalb müssen die Rahmenbedingungen für die Einbettung in die kommunale Beteiligungslandschaft und die strukturelle Aufstellung stimmen. Die Hochschule Fulda wird uns helfen, entsprechende Parameter für unsere Stadt zu ermitteln, die dann in das Konzept einfließen“, so Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner. Der Kontakt zur Hochschule sei durch die Außenstelle Gelnhausen des Caritas-Verbandes zustande gekommen. Die individuellen Prüfungsleistungen der Studierenden der Hochschule Fulda ergeben in der Gesamtheit eine Bedarfsermittlung für ein KiJuPa in der Barbarossastadt.

Ziel ist es, den Bedarf sowie die verschiedenen Vorstellungen und Anforderungen an und von einem zukünftigen Kinder- und Jugendparlament in Gelnhausen sowie mögliche Unterstützungsmöglichkeiten zu eruieren“, erläuterte Professorin Ommert beim Gespräch im Rathaus. Den Projektstart markiert eine Auftaktveranstaltung am 25. April, die Ergebnispräsentation der Studierenden ist auf den 11. Juli 2023 terminiert. Im Rahmen des Moduls „Methoden der Sozialen Arbeit: Gruppen- und Sozialraumarbeit“ werden die Studierenden Schlüsselpersonen in den Gelnhäuser Fraktionen sowie Praxisexpert:innen befragen und sich mit der Jugendhilfeplanung des Main-Kinzig-Kreises in Verbindung setzen. Aus den Ergebnissen der Befragungen wird ein Abschlussbericht erstellt, der aufzeigt, was in einer individuellen Konzeption für ein KiJuPa in Gelnhausen berücksichtig werden sollte und welche Schritte es konkret umzusetzen gilt. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda, die uns eine hervorragende Ausgangsposition für das dauerhafte Bestehen eines starken und lebendigen KiJuPas verschaffen wird“, so der Rathauschef.

Zum Bild: Für ein starkes und lebendiges Kinder- und Jugendparlament: Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner und Professorin Dr. Judith Ommert sprechen über die Konzepterstellung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda.

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