Am 3. Juli: Zeichen gegen Querdenker-Großkundgebung in Gelnhausen

Am 3. Juli: Zeichen gegen Querdenker-Großkundgebung in Gelnhausen

Gelnhausen / Main-Kinzig (as). Mit einem „Fest für Demokratie und Toleranz“ am Samstag, 3. Juli, ab 14 Uhr – voraussichtlich auf dem Parkplatz Bleiche – in Gelnhausen zeigt der Verein „Hand aufs Herz“ im Schulterschluss mit zahlreichen weiteren hessischen Initiativen, mit der IG Metall und mit Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft Gesicht für eine weltoffene, demokratische und tolerante Welt. „Wir möchten am Samstag erneut gemeinsam mit der demokratischen Mitte unserer Gesellschaft deutlich machen, dass wir für eine aufgeklärte, humanistische und verfassungstreue demokratische Gesellschaft stehen, in der Rechte, Rassisten, Antidemokraten, Populisten und Verschwörungstheoretiker nichts zu melden haben“, laden Alexander Schopbach und Julia Hott, Vorsitzende des Vereins „Hand aufs Herz“, zu diesem bunten Fest ein.

Hessische Initiativen, IG Metall und Politiker machen mit beim „Fest für Demokratie und Toleranz“

Neben Landrat Thorsten Stolz, Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Fulda-Hanau, Bürgermeister Daniel Glöckner, den Landtagsabgeordneten Lukas Schauder (Grüne), Christiane Böhm (Die Linke), Heinz Lotz (SPD) und Christoph Degen, Generalsekretär der Hessen-SPD, sprechen Vertreter der verschiedenen Initiativen, die sich und ihr Wirken beim „Fest für Demokratie und Toleranz“ an Infoständen präsentieren. Unter anderem mit dabei sind: Initiative 19. Februar, Fulda stellt sich quer, Omas gegen Rechts, Fridays for Future, People for Future, Sea Eye, Aufstehen gegen Rassismus, VVN-BdA, Integrationsbündnis Wächtersbach, Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt und Amnesty International. Zu sehen sein wird auch eine Ausstellung über Neofaschismus in Deutschland, zu der Interessierte unter https://neofa-ausstellung.vvn-bda.de weitere Informationen finden.

Anlass des „Festes für Demokratie und Toleranz“ ist eine gleichzeitige Großkundgebung der Querdenker aus Osthessen, der Wetterau und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet in Gelnhausen, maßgeblich initiiert von einem AfD-Mandatsträger, unter Beteiligung zahlreicher Aushängeschilder der bundesweiten Querdenker-Bewegung. Zu dieser sollen „dem Vernehmen nach“ 500 Teilnehmer:innen erwartet werden. „Wir gehen davon aus, dass wie bei vergangenen Veranstaltungen dieser Gruppierungen auch wieder zahlreiche AfD- und NPD-Kader mitmischen, Impfgegner ihre kruden Theorien verbreiten und die Mär der vermeintlichen Corona-Diktatur verbreitet werden soll“, berichtet „Hand aufs Herz“ weiter. Der Verein warnt mit Blick auf die bundesweite Mobilisierung der Querdenker davor, dass sich nach den Verboten von Kassel und anderen Großstädten Rechte, Antidemokraten und Verschwörungstheoretiker nun auf kleinere Städte konzentrierten. „Hier müssen Kommunen und Polizeibehörden genauso klare Kante zeigen wie ihre Kolleginnen und Kollegen in den Großstädten“, fordert „Hand aufs Herz“ deshalb ganz deutlich.

Kein Verständnis hat der Verein dafür, dass am 3. Juli möglicherweise Kundgebungen und Gegenkundgebungen auf der Müllerwiese von Behörden und Polizei toleriert werden. „Uns“, so Alexander Schopbach und Julia Hott, „wurde gesagt, dass sämtliche Kundgebungen, die für die Müllerwiese angemeldet worden sind, nicht auf der Müllerwiese genehmigt, sondern allesamt auf die Bleiche verlegt würden. Stehen auf der Müllerwiese derzeit doch mit einem Hüpfburgen-Park und dem Biergarten „Bürgergarten“ großflächige Attraktionen für alle Generationen, besonders für Familien mit Kindern. Zudem reichten die Fluchtwege bei Weitem nicht aus“. Der Verein „Hand aufs Herz“ werde sich an die angeordnete Verlegung selbstverständlich halten – im Vertrauen darauf, dass Polizei und Behörden ebenfalls verhindern, dass sich die so genannten Querdenker in Gelnhausen zum wiederholten Mal widerrechtlich an einer nicht genehmigten Stelle niederlassen, wie im Frühjahr in der Altstadt geschehen.

Share