FDP lobt: „Sparkassen als stabilisierender Wirtschaftsfaktor“

FDP lobt: „Sparkassen als stabilisierender Wirtschaftsfaktor“

Main-Kinzig (FDP/ks). „Die Sparkassen unseres Verbandes sind ein wichtiger Partner der regionalen Wirtschaft. Sie leisten gerade während der Corona-Krise eine Herkulesaufgabe“, stellte der Geschäftsführende Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Gerhard Grandke, fest.

Anlass dieser Äußerungen war ein Besuch des Landtagsvizepräsidenten und ehemaligen Staatsministers, Dr. Jörg-Uwe Hahn (FDP), des ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten und ehemaligen Stadtrates der Stadt Hanau, Prof. Dr. Ralf-Rainer Piesold und des Abgeordneten der FDP-Fraktion im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises, Kolja Saß, die sich über die spezielle Situation der Sparkassen des Main-Kinzig-Kreises in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern aus erster Hand informierten.

Bei dem Treffen zog Grandke eine erste Zwischenbilanz zur Corona-Krise: „Die Sparkassen in unserem Verbandsgebiet haben sich einmal mehr als stabilisierender Faktor erwiesen. Die Versorgung mit Finanzdienstleistungen und Bargeld war immer sichergestellt. Der Zahlungsverkehr hat jederzeit funktioniert. Unsere Institute haben alles getan, um den hohen Liquiditäts- und Kreditbedarf ihrer Kunden zu decken. Sie haben öffentliche Hilfskredite von rund 740 Mio. Euro in die Fläche gebracht und allein zwischen März und Juni 2020 10,8 Mrd. Euro an neuen Darlehen zugesagt und ausgezahlt. Das zeigt, dass die Sparkassen ihren Kunden in erster Linie mit eigenen Mitteln geholfen haben. Sie waren damit entscheidend daran beteiligt, dass es in der Krise nicht zu einer Kreditklemme gekommen ist.“

Für Jörg-Uwe Hahn ist die Mittelstandsförderung eine immens wichtige Aufgabe der Sparkassen vor Ort: „Die Pandemie darf nicht zu einer Insolvenzwelle führen. Deshalb sind starke Partner zur Liquiditätsversorgung wichtig, die sich auch ihrer regionalen Verantwortung bewusst sind.“

„Insbesondere bei Gründungen und Betriebsübergaben ist in den meisten Fällen der regionale Ansprechpartner im Bankensektor für die jungen Unternehmen sehr wichtig“, stellte Saß fest, der selbst vor einigen Jahren sein Unternehmen in Hanau gründete.

„Die Stärke der drei Sparkassen im Main-Kinzig-Kreis liegt darin, dass sie tief in der Region verwurzelt und damit nahe bei den Menschen vor Ort sind. Dadurch kennen sie die Bedürfnisse ihrer Kunden – egal, ob Firmen, Kommunen oder Privatpersonen – sehr gut und können ihnen so passgenaue Lösungen liefern“, so Gerhard Grandke.

Er betonte in diesem Zusammenhang die historisch sehr enge Beziehung zwischen den Sparkassen und den Kommunen. Städte, Kreise und Gemeinden seien traditionell die Träger der Institute, die dadurch ein Teil der kommunalen Familie und deshalb auch den regionalen Wirtschaftsförderungen besonders verbunden seien.

Alle Vertreter der Gesprächsrunde waren sich einig, dass die Situation der Banken in Deutschland zurzeit schwierig sei. Der Druck auf die Ertragslage bleibe wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase und der erforderlichen Investitionen in die Digitalisierung hoch. Durch die überbordende Regulierung gerieten besonders kleine und mittelgroße Institute wie die Sparkassen und Volksbanken an ihre Belastungsgrenze.

„Besonders bedauerlich ist es, dass kein Ende der Dauerniedrigzinsphase in Sicht ist. Die Europäische Zentralbank hat den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik verpasst, obwohl sich die Wirtschaft in Europa nach Überwindung der Finanz- und Staatsschuldenkrise wieder erholt hatte. Jetzt, in der Corona-Krise, ist ein Ausstieg erst recht nicht zu erwarten. Das wird den Zinsüberschuss und damit das Brot- und Buttergeschäft der Banken und Sparkassen enorm belasten“, kritisierte Dr. Piesold.

Gleichzeitig müsse man, so Grandke, wegen der Corona-Pandemie auch noch mit einem nicht unwesentlichen konjunkturellen Einbruch rechnen, der bei Banken und Sparkassen zu mehr Kreditausfällen führen werde. Die Sparkassen in Hessen und Thüringen könnten die realwirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie aber dank ihrer überdurchschnittlichen Gesamtkapitalquote von fast 20 Prozent und einer Kernkapitalquote von über 18 Prozent schultern.

Trotz der anstehenden Herausforderungen zeigte sich Gerhard Grandke zuversichtlich: „Sparkassen gibt es jetzt schon seit über 200 Jahren. In dieser langen Zeit haben sie sich einerseits stets als sehr anpassungsfähig und andererseits immer als ein stabiler Faktor erwiesen, auf den sich die Menschen und die Wirtschaft verlassen konnten. Die Sparkassen werden deshalb auch die Corona-Pandemie mit ihren Folgen überstehen und eine verlässliche Größe in ihrer Region bleiben.“

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