„Vor Neubau kurz- und mittelfristig um eine stärkere touristische Nachfrage bemühen“

„Vor Neubau kurz- und mittelfristig um eine stärkere touristische Nachfrage bemühen“

Bad Orb (DEHOGA/da). In den vergangenen Tagen ist eine erneute Diskussion um den Umbau des Alten Rathauses am Salinenplatz entbrannt. Der DeHoGa Hessen Kreisverband Bad Orb hat diese Diskussion aufmerksam verfolgt und bezieht dazu Stellung. Dieter Adt vom DeHoGa Hessen, Kreisverband Bad Orb:

„Generell begrüßt der DeHoGa Hessen Kreisverband Bad Orb jede Unterstützung für den Tourismus. Festzuhalten bleibt, dass in den letzten Jahren der Tourismus in Bad Orb kein Angebotsproblem, sondern ein Nachfrageproblem hat. Kurzzeitige Belegungsengpässe zu den wenigen Großveranstaltungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass insgesamt ganzjährig zu wenig Gäste kommen, um bestehenden, oder zukünftigen Betrieben das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Die in den letzten Jahren zurückgegangene Nachfrage wird in den Zeiten der Corona-Pandemie noch einmal verschärft. Daher gilt unsere erste und vordringliche Bitte an alle Mandatsträgerinnen und Mandatsträger, sich kurz- und mittelfristig um eine stärkere touristische Nachfrage zu bemühen.

Durch ein intensives Bewerben der vorhandenen Angebote, von Wandern und Mountainbike, über Kneipp-Angebote, zu Saline und Kurpark, bis hin zu der Natur und dem Erholungswert des Ortes, können und müssen die zukünftigen Gäste auf Bad Orb aufmerksam gemacht und eine stärkere Nachfrage generiert werden. Dieses sichert dann den bestehenden Betrieben das Überleben und minimiert das Risiko für jeden neuen Investor. Anderenfalls muss sich niemand wundern, wenn ein Investor zur Risikominimierung die Umwandlung in Eigentumswohnungen durch Grundrisse und große Balkone gleich mit plant. Es gilt immer, erst die Nachfrage zu stimulieren, bevor dann die Infrastruktur nachzieht. Kein Fußballverein baut ein großes Stadion, nur weil er hofft, in ein paar Jahren vielleicht in der Bundesliga zu spielen.

Langfristig begrüßt der DeHoGa Hessen Kreisverband Bad Orb jeden Anbieter von neuen, innovativen und belebenden Beherbergungsangeboten, welche die Destination Bad Orb aufwerten. Von daher erfreut es uns sehr, dass selbst in dieser unsicheren Situation, in der die allermeisten Investoren das Risiko vor langfristigen Investitionen in den Tourismus scheuen, bereits ein erster Interessent für eine Angebotserweiterung sein Interesse signalisiert hat. Das zeigt die positive Entwicklung, die Bad Orb nehmen kann, wenn sich alle gemeinsam für den Tourismus einsetzen.

Wir sind davon überzeugt, dass, wenn die Corona-Krise vorüber ist und wir dauerhaft, signifikant steigende Gästezahlen in Bad Orb nachweisen können, noch weitere Investoren mit unterschiedlichen Hotelausrichtungen für Bad Orb begeistert werden können. In einer solchen Situation können sich dann die Stadt, die Bürgerinnen und Bürger sowie der Tourismus auf die beste Idee und den passenden Standort verständigen. Verschiedene Hotelausrichtungen werden unterschiedliche Ansprüche an einen Standort stellen und jeden möglichen Standort unterschiedlich stark belasten. In einem solchen Wettstreit der Betreiberideen werden sich dann auch schnell die wirtschaftlich tragfähigen herauskristallisieren. Niemandem ist damit geholfen, wenn ein solches Projekt nach kurzer Zeit scheitert, die Stadt auf Kosten sitzen bleibt, eine Bauruine entsteht, oder nach kurzer Zeit die Umwandlung in Eigentumswohnungen oder in ein weiteres Seniorenheim droht. Wie so oft geht hier Sorgfalt vor Schnelligkeit.

Wir bitten daher alle politischen Mandatsträgerinnen und Mandatsträger die hitzige Diskussion um einen Umbau des Alten Rathauses „abzukühlen“ und zunächst daran mitzuwirken, die allgemeine Nachfrage nach bestehenden touristischen Angeboten zu stimulieren, die bestehenden Betriebe zu unterstützen und so den Ort für mehrere Investoren attraktiv zu machen. Parallel dazu sollte sich der Thematik um ein neues Hotel in Bad Orb sachlich, strukturiert, ohne Zeitdruck und standortunabhängig genähter werden. Der DeHoGa Hessen Kreisverband Bad Orb begleitet diesen Prozess gern, um einen Beitrag zu erfolgreichem Tourismus zu leisten.“

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