Projekt „SOwieDAheim“ der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig gewinnt Hessischen Demografie-Preis 2020

Projekt „SOwieDAheim“ der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig gewinnt Hessischen Demografie-Preis 2020

Wiesbaden /Main-Kinzig (stk/bd). Zum elften Mal hat die Hessische Landesregierung heute in Wiesbaden den mit 24.000 Euro dotierten Hessischen Demografie-Preis verliehen. Geehrt werden Initiativen, die sich den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen. Den ersten Preis hat das Projekt „SOwieDAheim“ der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig aus Nidderau gewonnen. Den zweiten Platz teilen sich die Projekte „Sprungbrett Ausbildungswohnen“ aus Langöns (Landkreis Gießen) und „Sound of the Forest“ aus Oberzent (Odenwaldkreis). Dritte wurden die „HOMEberger“ aus Homberg im Schwalm-Eder-Kreis, die „Azubi Region Fulda“ und der Korbacher „Dialograum KulturKnolle“ (Waldeck-Frankenberg).

„Ich freue mich sehr, dass sich in diesem Jahr 115 Projekte unter dem Motto ,Wo Ideen Freiraum haben – Leben auf dem Land!‘ beworben haben – so viele wie noch nie. Sie stehen stellvertretend für viele engagierte Menschen in unserem Land, die die Herausforderungen des demografischen Wandels vor Ort anpacken und sich für die Gemeinschaft einsetzen. Sie halten unsere Gesellschaft zusammen – mit Herz, Verstand und ihrer Tatkraft. Dafür danke ich Ihnen im Namen der Landesregierung. Sechs besonders vorbildliche Projekte zeichnen wir heute mit unserem Demografie-Preis aus, denen ich herzlich zum Erfolg gratuliere. Ich hoffe, dass sie viele Nachahmer finden, denn ihre Arbeit ist wertvoll für unsere Gesellschaft und macht unser Land lebens- und liebenswert“, sagte der Chef der Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte, Staatsminister Axel Wintermeyer, bei der Preisverleihung.

Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Eine unabhängige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen, Wirtschaft, Verbänden sowie der Hessischen Staatskanzlei und Ministerien hatte aus den eingegangenen 115 Bewerbungen die besten sechs ausgewählt, die Staatsminister Wintermeyer anschließend auf einer Sommerreise besuchte. Nach einer Präsentation der Projekte durch die Bewerber legte die Jury die Preisträger fest. Bei der Preisvergabe sind die Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Projekte entscheidend.

Die Preisträger

1. Preis: „SOwieDAheim“ aus Nidderau, Preisgeld 8.000 Euro

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben: Das wünschen sich viele ältere Menschen, auch wenn sie gesundheitliche Probleme haben und Hilfe im Alltag benötigen. Mit den „SOwieDAheim“-Betreuungsangeboten für Menschen mit und ohne Demenz geht die Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig neue Wege in der wohnortnahen Versorgung älterer Menschen. Die engagierten Helferinnen und Helfer der Alzheimer Gesellschaft laden auf Betreuung angewiesene Menschen zu sich nach Hause ein. In familiärer und vertrauter Atmosphäre sorgen sie für eine Gruppe von maximal vier oder fünf Personen für eine abwechslungsreiche, aber strukturierte Tagesgestaltung. Viele Gäste kommen seit etlichen Jahren ein- oder mehrmals pro Woche in die gleiche Familie und fühlen sich im besten Fall „SOwieDAheim“. Die Betreuerinnen und Betreuer werden für diese Aufgabe geschult und regelmäßig fortgebildet. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 90 Ehrenamtliche an diesem Projekt, das vor allem im ländlich geprägten Osten des Main-Kinzig-Kreises noch ausgebaut werden soll.  Weitere Informationen finden Sie unter www.alzheimer-mkk.de.

2. Preis: „Sprungbrett Ausbildungswohnen“ aus Langgöns, Preisgeld 5.000 Euro

Mit dem „Sprungbrett Ausbildungswohnen“, einer Initiative des Landkreises Gießen, sollen unter anderem jüngere Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder mit Fluchtgeschichte in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit, pädagogisch betreut zu wohnen. Das „Sprungbrett-Ausbildungswohnen“ bietet den Frauen und Männern während ihrer Ausbildung ein fast familiäres Umfeld und begleitet sie auf dem Weg in ein selbstständiges Leben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Projekt schließen einen Mietvertrag und wohnen in vollmöblierten Zimmern. Insgesamt gibt es sieben Wohneinheiten in einem Objekt in Langgöns. Die Mietkosten werden vorrangig vom Gehalt der Auszubildenden bezahlt. Die Finanzierung der pädagogischen Betreuung erfolgt durch die Förderung des Landkreises Gießen sowie aus Eigenmitteln des Vereins „Friedrich-Naumann-Haus“.

2. Preis: „Sound of the Forest“ aus Oberzent, Preisgeld 5.000 Euro 

Werbung für den Odenwald: Das machen die Macher von „Sound of the Forest“. Vor elf Jahren haben sie das Festival am Marbachstausee ins Leben gerufen, um die Region attraktiver zu machen. Seitdem begeistern sich Menschen aus ganz Europa für das kulturelle Kleinod der Popkultur und erleben sozusagen nebenbei, wie viel Lebensqualität im Odenwald steckt. 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kommen aus den verschiedensten Teilen Europas und werden zu Brückenbauern zwischen Nationen und Kulturen. Sie stemmen das Festival und bringen rund 5.000 Gästen aus Deutschland und der Welt die Innovationskraft, Lebensqualität, Tradition, Weltoffenheit und Schönheit Südhessens näher. In diesem Jahr musste das Festival coronabedingt ausfallen. Trotzdem schauen die Macher von „Sound of the Forest“ nach vorn: Der Termin für 2021 steht bereits. Weitere Informationen gibt es unter https://sound-of-the-forest.de.

3. Preis: „Azubi Region Fulda“, Preisgeld 2.000 Euro

Azubis sind in der Region Fulda Mangelware. Deshalb werben Politik und Wirtschaft vor allem im Netz mit der Kampagne „Azubi Region Fulda“ überregional um Nachwuchs für die Betriebe. 23 Partnerunternehmen haben sich der Initiative angeschlossen, die gemeinsam von der Stadt, dem Landkreis Fulda, der IHK, der Kreishandwerkerschaft und Firmen gestartet wurde. Es gibt einen speziellen Ansprechpartner für interessierte Berufseinsteiger und Schnupper-Tage für Jugendliche, die nicht aus der Umgebung kommen. Weitere Informationen finden Sie unter https://azubi.region-fulda.de

3. Preis: „HOMEberger“, Preisgeld 2.000 Euro

Die „HOMEberger“ sind ein Netzwerk von 24 Unternehmensgründern, die zeigen, dass Unterschiede zwischen Stadt und Land im Zeitalter der Digitalisierung an Bedeutung verlieren und flexible Arbeitsplätze in einer dünnbesiedelten Heimat für nachhaltige Zukunftschancen sorgen können. Die Smartphoneentwickler, Landwirte, Künstler, Köche und Unternehmensberater vereint ihre Vision für Nordhessen. Sie werben für ihre Heimat und wollen den ländlichen Machergeist mit thematischen Tagestouren für Kleingruppen erlebbar machen. Weitere Informationen unter https://www.homeberger.de.

3. Preis: Dialograum KulturKnolle, Preisgeld 2.000 Euro

Kultur und Landwirtschaft, das geht zusammen: Auf dem Falkenhof in Korbach, der Bio-Gemüse anbaut, entsteht im früheren Kuhstall auf 120 Quadratmetern eine Begegnungsstätte mit einem vielseitigen kulturellen Angebot. Musik, Lesungen und Ausstellungen von lokalen Künstlerinnen und Künstlern sollen eine Plattform für ein lebendiges Miteinander in der Dorfgemeinschaft werden – unabhängig von Alter und Herkunft. Die Liste der Kooperationspartner ist lang. Für Oktober hat der Verein „Weites Feld“ als Träger der „KulturKnolle“ die Einweihung geplant.

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