Umfangreiche Vorbereitungen vor Rückkehr in den Regelbetrieb

Umfangreiche Vorbereitungen vor Rückkehr in den Regelbetrieb

Main-Kinzig (MKK/fw). Schul- und Jugenddezernent Winfried Ottmann hat allen Kindern, die in wenigen Tagen neu in den Kindergarten beziehungsweise in die Schule kommen, viel Glück, Erfolg und Freude gewünscht. „Die Corona-Pandemie verhindert in diesem Jahr zwar so manche größere Feierlichkeit zu diesem bedeutsamen Anlass. Das wird aber die Vorfreude auf den nächsten großen Lebensabschnitt sicher nicht schmälern“, so Ottmann.

An den Schulen laufen die Vorbereitungen auf den Start des Regelbetriebs schon seit mehreren Tagen auf vollen Touren, wie der Kreisbeigeordnete Ottmann in einem Gespräch mit Schulleitern erfahren konnte. Sie hatten sich in der vergangenen Woche im Main-Kinzig-Forum gemeinsam über die aktuellen Themen ausgetauscht. Der Umgang mit dem Coronavirus im Schulalltag spielte dabei natürlich eine ganz wesentliche Rolle.

„Wir verzeichnen im Main-Kinzig-Kreis seit einigen Wochen eine Zunahme an neuen Infektionsfällen“, berichtete Winfried Ottmann. „Auch wenn die Hauptsaison der Reisenden erst einmal zu Ende geht, müssen wir trotzdem darauf gefasst sein, dass sich das Virus an verschiedenen Stellen weiter verbreitet, am Arbeitsplatz, bei Feiern, in der Freizeit und möglicherweise auch in Schulen und Kitas.“

Wie also sollten das Lehrpersonal und die Sekretärinnen mit Kindern umgehen, die leichte Erkältungssymptome zeigen – diese Frage ans Gesundheitsamt und den Schuldezernenten schloss sich umgehend an. „Kinder mit schweren Erkältungssymptomen müssen sich zu Hause auskurieren. Daran hat das Coronavirus nichts geändert. Eine leichte Schniefnase darf hingegen kein Grund sein, dass sich ein Kind bei einem Arzt erst eine Gesundschreibung einholen muss, bevor es wieder am Präsenzunterricht teilnehmen kann“, sagte Ottmann.

Der Kreisbeigeordnete zeigte dennoch Verständnis für die allgemeine Unsicherheit. Um Schulen und Kindergärten eine fachlich fundierte Einordnung des aktuellen Infektionsgeschehens zu ermöglichen, wird der Main-Kinzig-Kreis seinen Informationsaustausch mit den Einrichtungen und den Kommunen mit Ende der Sommerferien noch einmal verstärken. Das „Team Schulen und Kitas“ innerhalb des Gesundheitsamt wird weiterhin beratend und koordinierend zur Verfügung stehen.

„Die Rückkehr zum Regelbetrieb bedeutet, dass mehr Kinder und Jugendliche wieder zusammen lernen. Das ist gerade mit Blick auf diejenigen, um die es geht, die Schülerinnen und Schüler, gut und zu begrüßen. Es stellt aber alle Beteiligten vor die noch wichtigere Aufgabe, aufeinander achtzugeben, Hygieneregeln einzuhalten und dort, wo es möglich ist, weiter auch Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen“, so Ottmann. Das werde zweifelsohne ab der kommenden Woche eine größere Herausforderung und den Schülern wie auch den Lehrern mehr abfordern. Das Kultusministerium hat entsprechendes Schutzmaterial bereitgestellt, das über den Schulträger und die örtlichen Hausmeister in diesen Tagen in die einzelnen Schulen gebracht wird.

Im ÖPNV gebe es ohnehin kein Abstandsgebot, umso wichtiger sei das Tuch, der Schal oder anderweitiger Mund-Nasen-Schutz, um den Übertragungsweg des Virus über die Luft möglichst zu verhindern. Die KreisVerkehrsGesellschaft (KVG) hat das Fahrten- und Platzangebot im Vorfeld anhand der erwarteten Fahrgastnachfrage geplant und mit den Schulen eng abgestimmt. In den ersten Tagen des neuen Schuljahres beobachtet die KVG zusammen mit den Verkehrsunternehmen die Nutzerzahlen genau und sucht, sofern Engpässe bestehen, nach Lösungen. Da alle zur Verfügung stehenden Fahrzeuge bereits eingesetzt werden, bedeuten solche Lösungen in der Regel, dass Platzkapazitäten zwischen Linien oder Fahrten kurzfristig getauscht werden. Zudem wird die KVG stichprobenartig Kontrollen durchführen, wie die Maskenpflicht im Schülerverkehr eingehalten wird. Das Fahrerpersonal wird durch die einzelnen Linienbetreiber noch einmal sensibilisiert, die Pendlerinnen und Pendler auf die Einhaltung der Regeln hinzuweisen.

Ansonsten läuft im Busverkehr der „Regelbetrieb“ schon seit Monaten wieder. Selbst als nur wenige Schülerinnen und Schüler in Zeiten des Notbetriebs und später dann im eingeschränkten Unterrichtbetrieb die öffentlichen Verkehrsmittel nutzten, hatte die KVG die vollen Kapazitäten vorgehalten.

Trotz aller Vorbereitungen auf den Präsenzbetrieb hat der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger auch einen möglichen „Plan B“ im Blick. „Wir stehen im Austausch mit dem Staatlichen Schulamt und den Schulleitern, um im Falle eines Ausbruchs den Unterrichtsbetrieb trotzdem weitgehend aufrechtzuhalten, je nach Situation eben auch im Fernunterricht. Wir wissen aus den jüngsten Auswertungen zum Unterricht im Lockdown, dass wir in solchen Phasen vor allem die Schülerinnen und Schüler im Blick behalten müssen, die aufgrund ihrer familiären Hintergründe drohen, vom Lernen und dem Schulstoff abgehängt zu werden“, sagte Schuldezernent Winfried Ottmann.

Der Kreis hat bereits gegen Ende des vergangenen Schuljahres eine Abfrage unter allen Schulen gemacht, wie groß der Bedarf nach digitalen Endgeräten ist, damit der Kontakt zumindest auf digitalem Wege gehalten werden kann. Sukzessive soll die Ausstattung in den Bildungseinrichtungen noch verbessert werden. Der Kreis wird mehrere tausend digitale Endgeräte beschaffen und sie zunächst mit höherer Priorität an die Kinder und Jugendlichen verteilen lassen, die aus sozial schwächeren Haushalten kommen. Die Entscheidung, wer ein Gerät erhält, trifft letztlich aber die Schule. „Darüber hinaus bauen wir flexible Kontingente auf, damit die Klassen, die sich vielleicht als einzelne in Quarantäne begeben müssen, komplett mit Gerätschaften zur Kommunikation und zum Lernen ausgestattet sind“, so Ottmann.

Das Virus werde den Schulalltag weiter begleiten, „und auch die Erkenntnisse über das Virus werden zunehmen, was sich womöglich wiederum auf den Schulalltag auswirken kann“, erklärt der Kreisbeigeordnete. Von daher wünsche er, „dass zum Schulstart in einer Zeit voller zwiespältigen Gefühle die schönen Momente und die Vorfreude aufs Lernen doch überwiegen“.

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