Kinderbetreuung: Kreis legt dem Land Hessen konkrete Vorschläge vor

Kinderbetreuung: Kreis legt dem Land Hessen konkrete Vorschläge vor

Main-Kinzig (MKK/fw). Der Main-Kinzig-Kreis hat dem Land Hessen konkrete Vorschläge zur Wiederaufnahme der Kinderbetreuung unterbreitet. Über den Hessischen Landkreistag brachten Landrat Thorsten Stolz und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann ihre Punkte bei der Landesregierung ein, mit denen die vom Land Hessen für den 2. Juni angekündigte Öffnung der Kinderbetreuung leichter und in größerem Umfang vonstattengehen soll. Mit der Entscheidung des Landes vom Dienstag (19. Mai), vorzeitig wieder Kindertagespflege zu erlauben, ist eine dieser Forderungen des Main-Kinzig-Kreises umgehend erfüllt worden.

„Wir müssen davon ausgehen, dass es in einem so genannten eingeschränkten Regelbetrieb kleinere Gruppen, damit verbunden zusätzlichen Raumbedarf und auch einen erhöhten Personalbedarf geben wird“, machte Landrat Thorsten Stolz deutlich. „Genau deshalb sind jetzt pragmatische und unkonventionelle Lösungen außerhalb der derzeit geltenden gesetzlichen Regelungen notwendig. Das verschafft den Eltern die Planbarkeit, auf die sie seit Wochen warten.“

Vor diesem Hintergrund schlägt der Main-Kinzig-Kreis dem Land Hessen folgende Punkte vor:

– das Einstellen von Unterstützungspersonal in den Betreuungseinrichtungen, die nicht Fachkräfte sein müssen,

– das Einrichten von Ausweichorten für die Betreuung in kleinen Gruppen in Dorfgemeinschaftshäusern, Bürgerhäusern, Gemeindehäusern und Vereinsheimen,

– eine entsprechende finanzielle Ausstattung der Träger, um die Mehrkosten aufzufangen,

– eine übergangsweise Reduzierung der Betreuungszeiten auf den zwingend notwendigen Bedarf der Eltern.

Zu den Forderungen zählte auch eine sofortige Wiederaufnahme der Tagespflege, noch vor dem 2. Juni. Dies hat das Sozialministerium prompt erlaubt, mit Wirkung zum kommenden Montag (25. Mai). „Es ist gut, dass es diese Klarheit gibt, wo sie nicht leichter hätte herzustellen sein können: kleine Gruppe von Kindern, feste Bezugsperson, feste Raumzuordnung. Dieser Schritt war absolut sinnvoll und geboten“, sagte Landrat Stolz.

Darüber hinaus spricht sich der Main-Kinzig-Kreis klar dafür aus, allen Familien den Wiedereinstieg in die Kinderbetreuung zu ermöglichen. „Kinder brauchen den Kontakt zu anderen Kindern, das ist wichtig für ihre Entwicklung, ganz unabhängig vom Berufsbild ihrer Eltern“, begründete Jugenddezernent Winfried Ottmann die Forderung. Das Prinzip der Notbetreuung, die einzig bestimmten Berufsgruppen vorbehalten ist, soll beendet werden.

Der Main-Kinzig-Kreis hat einen Vorstoß in Richtung der Landesregierung bereits seit Tagen vorbereitet. Die konkreten Forderungen hatte der Hessische Landkreistag dem Land Hessen am Dienstag (19. Mai) vorgelegt.

„Wir stehen als Kreis und mit unserem Jugendamt gerne bereit, mit Hochdruck und konstruktiv an den Lösungen mitzuarbeiten“, sagte Landrat Thorsten Stolz. „Mit jedem Tag, der verstreicht, wird es für die 196 Kindertagesstätten im Kreisgebiet noch mal schwieriger, das Personal zu disponieren und Räume vorzubereiten.“

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