Trotz Corona: Wichtigste Zulassungsvorgänge auch im Notbetrieb möglich

Trotz Corona: Wichtigste Zulassungsvorgänge auch im Notbetrieb möglich

Gelnhausen / Main-Kinzig (MKK/fw). Normalerweise ist in den Apriltagen der Wartebereich voller Menschen und besonders viel Andrang zu beobachten. Seit Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie herrscht dort jedoch Leere. In den Zulassungsstellen des Main-Kinzig-Kreises gelten durch den Notbetrieb besondere Regelungen. Wer als Privatperson sein Auto an-, um- und abmelden möchte, muss dafür einen Termin vereinbaren – mit Wartezeiten von bis zu zwei Wochen muss gerechnet werden. „Wir haben uns als Landkreis entschieden, die notwendigen Kfz-Vorgänge weiterhin anzubieten und eben nicht gänzlich den Betrieb einzustellen. Es geht uns hier darum, unsere staatlichen Funktionen weiterhin aufrechtzuerhalten“, so Landrat Thorsten Stolz und Ordnungsdezernentin Susanne Simmler. Eine individuelle Terminvergabe habe den Vorteil, dass der Kundenkontakt stark reduziert werden konnte. Nur so konnte der derzeitige Kundenbetrieb überhaupt laufen. Andere Zulassungsbehörden etwa hätten für Privatleute den Betrieb gänzlich eingestellt, bieten lediglich Möglichkeiten für Händler oder haben gar ganz geschlossen.

„Wir können den Menschen im Main-Kinzig-Kreis in diesen Wochen zwar nicht unser gewohntes Serviceangebot machen, sorgen aber dennoch dafür, dass die wichtigsten Zulassungsvorgänge erledigt werden können. Sowohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch die Kundinnen und Kunden der Zulassungsstellen können sich sicher sein, dass dabei die nötigen Schutzvorkehrungen eingehalten werden. Das bedeutet für beide Seiten größtmögliche Sicherheit, auch wenn es dadurch insgesamt zu längeren Wartezeiten für einen Termin kommt“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Will man die derzeitige Situation in Zahlen beschreiben, dann können statt der sonst üblichen 150 bis 200 Wartenummern für Kfz-Zulassungs-Vorgänge am Privatkundenschalter jetzt lediglich noch zwischen 40 und 50 dieser Nummern gezogen werden. Das gilt für Hanau und auch für Linsengericht. Die Zulassungsstelle in Schlüchtern musste komplett geschlossen werden, da es dort aufgrund der räumlichen Situation gar nicht möglich gewesen wäre, den Kundenkontakt so zu steuern, dass alle geforderten Abstandsregelungen eingehalten werden können. 

Wer einen Termin bekommen hat und die Zulassungsstelle betreten will, wird am Eingang von Sicherheitskräften in Empfang genommen. Vor der Türe sind gelbe Abstandsmarkierungen auf den Asphalt gesprüht. So gelingt es, die zahlreichen Besucherinnen und Besucher einzeln über den Tag verteilt durch die Zulassungsstelle zu schleusen. Das Amt für Sicherheit, Ordnung, Migration und Integration, zu dem die Zulassungsstellen des Kreises gehören, bitten alle Bürgerinnen und Bürger und auch Unternehmen um Verständnis für längere Wartezeiten. Weiterhin wird der Hinweis gegeben, dass bei besonderer Eile gerade Privatpersonen auch über Händler oder sogenannte Zulassungsdienstleister Anmeldungen vornehmen lassen können. Diese können weiterhin und ohne Einschränkungen in normalem Umfang Anträge einreichen. Denn die gesammelten Anträge erzeugen keinen erhöhten Kundenkontakt. Dabei können jedoch Extra-Kosten anfallen.  

Für Privatpersonen gilt: Ein Schreiben mit der Terminzusage informiert vorab darüber, welche Unterlagen mitgebracht werden müssen, damit der Antrag zügig bearbeitet werden kann. „Hier empfiehlt es sich, diese Schreiben besonders gründlich zu studieren, damit tatsächlich alle geforderten Dokumente beisammen sind. Lieber vorher noch mal reinschauen, sonst ist der Ärger groß, wenn man sich noch mal auf den Weg machen muss“, rät der zuständige Amtsleiter Silvio Franke-Kißner. In der Zulassungsstelle angekommen, reichen die Besucherinnen und Besucher die Unterlagen an die jeweiligen Sachbearbeiter. Dabei kommen die Kundinnen und Kunden im Normalfall allerdings nicht mehr mit ins Büro, sondern warten im Flur, wo zwischen den Stühlen ausreichend Abstand eingeräumt ist. Wie in anderen Bereichen des Arbeitslebens auch haben auch die Zulassungsstellen mit Personalausfällen zu kämpfen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zu den sogenannten Risikogruppen gehören, werden in andere Bereiche abgezogen, in denen sie gar nicht mehr mit Kunden in Kontakt kommen.

Die Kreisspitze appelliert jedoch auch an alle Bürgerinnen und Bürger, wie wichtig es ist, dass sich in dieser speziellen Situation alle an die ausgegebenen Regeln halten. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun ihr Möglichstes, dennoch sehen wir, dass es zu Situationen kommt, die wir nicht verändern können“, so Stolz und Simmler weiter. So wird etwa ein Drittel der vereinbarten Termine am Ende gar nicht wahrgenommen und von den Kunden auch nicht abgesagt. Auch sind die Wartezeiten teilweise länger als zu normalen Zeiten. 

Trotz des Notbetriebs laufen zahlreiche Vorgänge auch weiterhin in den Zulassungsstellen, dazu gehöre alles, was den Schutz der Verkehrsteilnehmer gewährleiste, etwa der Versicherungsbereich. Die Zulassung eines Fahrzeugs ist mitunter eine komplizierte Angelegenheit, etwa, wenn es aus dem Ausland importiert wurde. Zwei Regalreihen füllen allein Ordner mit den derzeit geltenden Zulassungsvorschriften. Auch das Erfassen von Abgaswerten ist heute viel umfangreicher und erfordere mehr Zeit. „Die Sicherheit der Menschen hat Priorität. Deshalb prüfen wir sorgfältig – auch in Zeiten von Corona“, so der Amtsleiter abschließend.

Share

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert