Nicht nur „Mogli-Karl“ bleibt in Erinnerung

Nicht nur „Mogli-Karl“ bleibt in Erinnerung

Gelnhausen (GN/ew). Die Entwicklung der kommunalen Verwaltungen hin zu modernen Dienstleistern hat Ingeborg Wenk hautnah miterlebt. Nach fast einem halben Jahrhundert im Öffentlichen Dienst ist die Gelnhäuserin nun in den Ruhestand verabschiedet worden.

Einen Großteil ihres langen Arbeitslebens hat Inge Wenk im Standesamt verbracht. Zunächst in Hanau und seit Oktober 1987 bei der Stadt Gelnhausen. 1988 wurde sie nach dem erfolgreichen Abschluss des entsprechenden Lehrgangs zur Standesbeamtin ernannt. Bei der kleinen Feier zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand verwies Inge Wenk auf die vielen technischen Veränderungen in den vergangenen fünf Jahrzehnten. „Wir waren das erste Standesamt im Main-Kinzig-Kreis, das mit der Desktoparbeit startete“, resümierte die frisch gebackene Rentnerin nicht ohne Stolz. Die Arbeit im Standesamt habe ihr immer sehr viel Spaß gemacht, zumal sie auch stets ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung gewesen sei. „Geburten, Sterbefälle und Eheschließungen lassen immer auch Rückschlüsse auf die Gesellschaft der jeweiligen Zeit zu“, so Inge Wenk, die – natürlich datenschutzkonform – auch einige Anekdoten aus dem Bereich der Namensgebung zu erzählen wusste. So habe eine Familie vor vielen Jahren ihr Kind „Mogli“, nach der Figur aus dem Dschungelbuch, nennen wollen. Da Namen aber eindeutig geschlechtsspezifisch sein müssen, ging das nicht. Der Kompromiss: Die Ergänzung eines Namens, der diese Voraussetzungen erfüllte. Und so wurde der Kleine schließlich Mogli-Karl genannt.

Bürgermeister Daniel Christian Glöckner dankte Inge Wenk für ihren jahrzehntelangen Einsatz. „Standesbeamte müssen Entscheidungen fällen können, die nur noch von einem Gericht wieder gekippt werden können. Dieser Beruf verlangt Genauigkeit und ein hohes Maß an Verantwortung. Sie haben der Stadtverwaltung wertvolle Dienste geleistet“, sagte der Rathauschef und wünschte der scheidenden Mitarbeiterin „viele ungetrübte Rentenjahre“.

Personalratsvorsitzende Sabrina Sinsel dankte Inge Wenk ebenfalls für die Treue zur Stadtverwaltung Gelnhausen und für deren Engagement in Bezug auf die Auszubildenden. Auch das gewerkschaftliche Engagement der Standesbeamtin blieb nicht unerwähnt. „Du warst immer gut informiert und hast mit guten Ratschlägen geglänzt“, so Sinsel.

Ingeborg Wenk begann am 1. September 1970 ihre Ausbildung zur Stenosekretärin bei der Stadtverwaltung Hanau und arbeitete nach dem erfolgreichen Abschluss der Lehre bei der Rechnungsstelle des Sozialamtes der Stadtverwaltung Hanau, bevor sie 1984 zum Standesamt der Stadtverwaltung Hanau wechselte. 1987 trat sie dann ihren Dienst in Gelnhausen an. Sie hat regelmäßig Fortbildungsseminare des Fachverbands der hessischen Standesbeamten und der Akademie für Personalstandswesen besucht.

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