„Hass und Hetze im Netz – Demokratie online verteidigen“

„Hass und Hetze im Netz – Demokratie online verteidigen“

Demokratiekonferenz 2024: Die lebendige Plattform bot Raum für den Austausch mit und die Präsentation von Projekten.

Main-Kinzig / Gelnhausen (BiP/sb). Die dritte Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie des Main-Kinzig-Kreises zum Thema „Hass und Hetze im Netz – Demokratie online verteidigen“ fand im Bildungshaus Main-Kinzig statt. Die Partnerschaft für Demokratie des Main-Kinzig-Kreises ist Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Seit 2021 unterstützt sie das Engagement von Initiativen, Vereinen und Einzelpersonen für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander. Ziel ist es, zivilgesellschaftlich und demokratisch aktive Menschen und Organisationen zu stärken und besser zu vernetzen, um Hass, Hetze und Ausgrenzung entgegenzutreten.

Markt der Möglichkeiten: Herzstück der Demokratiekonferenz Ein zentrales Element der diesjährigen Demokratiekonferenz war der „Markt der Möglichkeiten“. Bereits vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn zog er zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, darunter auch den Kreisbeigeordneten und Aufsichtsratsvorsitzenden der gastgebenden Bildungspartner Main-Kinzig, Jannik Marquart.

Die lebendige Plattform bot Raum für den Austausch mit und die Präsentation von Projekten und Initiativen, die sich für Demokratie, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Aussteller und Gäste nutzten intensiv die Gelegenheit, sich zu vernetzen und Informationen auszutauschen. Sowohl Mitglieder des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie, dem Entscheidungsgremium des Gesamtprojekts, als auch ehemalige Projektträger und Kooperationspartner beteiligten sich aktiv. Ein Großteil des Demokratienetzwerks der Partnerschaft erhielt damit eine prominente Bühne.

Einige Highlights des Marktes:

  • PINOT – Jüdische Bildungsbausteine gUG: Initiierte die Wanderausstellung „Gesicht
    zeigen“, die Diskriminierung und Feindseligkeit im Alltag thematisiert. Die Ausstellung
    ist noch bis zum 30.9. im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen zu sehen.
  • Tuğçe Albayrak e. V.: Führt erfolgreich Workshops an Schulen durch, um Zivilcourage
    und Konfliktmanagement bei Jugendlichen zu fördern. Der theaterpädagogische
    Workshop „Alltagshelden“ ermutigte Schüler und Schülerinnen, in Konfliktsituationen
    verantwortungsbewusst zu handeln.
  • Aristanet e. V.: Veranstaltete zum Internationalen Frauentag 2024 einen humorvollen Theaterabend mit Clownin Dr. Gisela Matthiae. Das Programm „Schön und klug, Frau genug?“ regt zur kritischen Reflexion über Geschlechterrollen an.
  • Queer*Main-Kinzig e. V.: Organisierte vom 5. bis 7. Januar 2024 den „Winterzauber“, die erste Pride-Veranstaltung im Main-Kinzig-Kreis. Die Veranstaltung beinhaltete Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und einen Wintermarkt, um auf die Herausforderungen der LGBTIQ-Gemeinschaft aufmerksam zu machen.
  • Sanja Zivo: Präsentierte ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Jugendarrestanstalt Gelnhausen realisiert wird, um Jugendliche in Haft für demokratische Werte und Teilhabe zu sensibilisieren.

Die Partnerschaft für Demokratie stellte auf dem Markt der Möglichkeiten Informationsmaterialien von zahlreichen Akteuren im Bereich „Hass und Hetze im Netz“ vor, darunter Demokratie leben, Narrativ-Check, Respect!, Hate Aid, Das NETTZ und die Landesmedienanstalt Hessen.

Gemeinsam mit der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH (BiP) präsentierte sich die Partnerschaft für Demokratie als Multiplikatorin für die Demokratiearbeit im Kreis. In diesem Zusammenhang wurden auch die Demokratiewerkstätten sowie das Projekt zur inklusiven Lernkultur vorgestellt, die ebenso wie die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft bei der Bildungspartner angesiedelt sind.

Auch das Büro für interkulturelle Angelegenheiten (BikA), in dem das federführende Amt der Partnerschaft angesiedelt ist, stellte sich vor. Das BikA verfolgt das Ziel, die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von ihrer Herkunft – im Main-Kinzig-Kreis zu fördern. Es bemüht sich um die Förderung kultureller Diversität und eines respektvollen, multikulturellen Miteinanders.

Zahlreiche weitere Organisationen nutzten die Gelegenheit, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Das Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises war mit seinen vielfältigen Ansätzen zur Jugendbildung und Jugendförderung vertreten, während der Behindertenrat des Main-Kinzig-Kreises die Themen Inklusion und Barrierefreiheit hervorhob. DiGuLa stellte Konzepte zur Förderung von Partizipation von Kindern im Rahmen der Ganztagsbetreuung vor. Die Werkstatt für Demokratieförderung bot Einblicke in ihre Bildungsprojekte für Demokratie sowie gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Ehrenamtsagentur präsentierte das Projekt „Oh, eine Dummel!“, das schwierige Themen wie Rassismus niedrigschwellig zugänglich macht.

Auch das People’s Theater, die Ahmadiyya Gemeinde Schlüchtern, die AQA GmbH und der Generationentreff Salmünster unterhielten Stände auf dem Markt und stellten ihre jeweiligen Projekte und Arbeitsansätze vor. Hierbei ging es unter anderem um interaktive Theaterstücke, interreligiösen Dialog und Workshops zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus sowie um einen Tag der Kulturen für interkulturellen Austausch auf kommunaler Ebene.

Die Demokratiekonferenz bot eine wertvolle Gelegenheit, die engagierte Arbeit vieler Organisationen im Main-Kinzig-Kreis sichtbar zu machen und fungierte für Interessierte auch als Ideenbörse für eigene Anträge. Da hier jede gemeinnützige Organisation Mittel für Projekte zu den Themen Vielfaltsgestaltung, Demokratieförderung und Extremismusprävention beantragen kann. Der Markt der Möglichkeiten verdeutlichte somit erneut die Bedeutung von Austausch und Vernetzung für eine starke und vielfältige Demokratie. Ziel bleibt es, das bestehende Netzwerk weiter auszubauen und zu stärken.

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